< Tatsachen ungeschönt. Hautnah.

Orientierung durch Präventionsunterricht

Das Anti-Gewalt-Projekt der Polizeiinspektion Stralsund kam durch einen konkreten Anlass zustande: An der Förderschule in Barth waren viele Kinder und Jugendliche mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Bei einer Paddeltour lernten die Schülerinnen und Schüler, als Gruppe eng zusammenzuarbeiten

© Polizeiinspektion Stralsund

Teamwork erleben – ganz konkret

Der Präventionsunterricht wird anschaulich gestaltet. Dazu trägt auch der Besuch von Personen im Unterricht bei, die authentisch aus ihrem Leben berichten und dadurch bei den Jugendlichen einen starken Eindruck hinterlassen:

  • Bei einer Unterrichtseinheit „Reise durch das StGB“ berichten junge Häftlinge aus der Jugendvollzugsanstalt in Neustrelitz vom Leben hinter Gittern und darüber, wieso sie inhaftiert wurden.
  • Zum Thema „Drogen und Sucht“ berichten ehemalige Junkies über ihre Sucht, den Entzug und ihr heutiges Leben.

Aus dem Präventionsunterricht ergeben sich Aktionen und Expeditionen, die den Teamgeist und die Eigenverantwortung der Jugendlichen stärken:

  • So fotografierten die Schülerinnen und Schüler zum Thema Vandalismus und Graffiti nicht nur die Schäden in ihrem direkten Umfeld: sie errechneten auch die beträchtlichen Kosten, die der Stadt für das Beseitigen entstehen. In einer Aktion bei der Kraftfahrtgesellschaft halfen sie dabei, Busse von Graffittis zu befreien und sie zu säubern.
  • Bei einer Erlebnispädagogik-Paddeltour mussten die Jugendlichen zu zweit in einem Paddelboot zurechtkommen, als Gruppe ein Zeltlager aufbauen und bei den Arbeiten in einem Vogelpark helfen. Dazu gehörten Aufgaben wie Bambus pflanzen, eine Vogelanlage säubern oder eine Schneise durch Buschwerk schlagen.

„Darüber hinaus stelle ich auch Kontakte her, etwa zur Schuldenberatung oder wenn Jugendliche, die zu Hause nicht mehr zurechtkommen, in einer Wohngruppe untergebracht werden müssen. Dabei arbeite ich eng mit den Schulsozialarbeiter/innen zusammen“, so Mandy Wolter.

Zahl der Straftaten sinkt

Die Arbeit der Präventionsberaterin in den Schulen zeigt eine messbare Wirkung. So ist die Zahl der von Jugendlichen begangenen Straftaten gesunken: 2009 verzeichnete die örtliche Statistik noch 66 Taten, 2013 gab es insgesamt 49 Straftaten – von Ladendiebstahl bis Raub. Auch das Vertrauen in die Polizei wächst: Waren es 2013 nur sechs Schülerinnen oder Schüler, die sich als Zeuge oder Hinweisgeber meldeten, so sind es in den ersten fünf Monaten des Jahres 2014 bereits 16 Schülerinnen und Schüler.

Kontakt:

Polizeiinspektion Stralsund

Polizeirevier Ribnitz-Damgarten

Mandy Wolter

Damgartener Chaussee 41

18311 Ribnitz-Damgarten

[email protected]

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