Cybercrime – intensiv
Erste Hilfe Kurse für Kinder
Helfen ist selbstverständlich
Im Unterschied zu Erwachsenen gehen Kinder sehr unbefangen mit dem Thema Erste Hilfe um. „Die Kinder fragen nicht: Was nutzt mir das? Sie gehen offen und begeistert an die Sache heran und machen intensiv mit. Für sie ist es etwas ganz Selbstverständliches und weniger von Ängsten belastet als bei Erwachsenen. Es gibt ihnen die Chance, selbst etwas zu leisten. Diese Ursprünglichkeit ist toll – auch für unsere Ausbilder.“ Am spannendsten sei das Anlegen von Verbänden und Aufkleben von Pflastern – die wollten sie am liebsten gar nicht mehr abnehmen. Ralf Sick: „Zu Hause wird dann ganz stolz der „Pflastertrick“ vorgeführt: Wie man einen Fingerkuppen- oder Ellbogenverband anbringt, ohne dass er abgeht. Oder die Eltern werden zu Hause auch mal direkt in die stabile Seitenlage verfrachtet.“ Ein Thema, das bei der Ersten Hilfe für Kinder in der Regel außen vor gelassen wird, ist die Herz-Lungen-Wiederbelebung. „Hier geht es sehr schnell um das Thema Sterben und Tod. Diese Bereiche kann man nicht isoliert als Außenstehende behandeln, ohne dass im Weiteren in der Kita oder in der Schule darüber gesprochen wird. Deshalb gehört es bei uns nicht mit zum Standard-Kurs“, erklärt Ralf Sick.
Mehr Infos zu den Kursen „Ersthelfer von morgen“ gibt es auf der Webseite der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Risikobewusstsein vermitteln
Ein weiteres Thema ist das Vermitteln eines Gefahrenbewusstseins. Dazu gehen die Kinder durch den Kindergarten oder die Schule und schauen: An welchen Stellen muss man besonders aufpassen? Wo könnte man sich verletzen? „Sie malen dann eigene Warnschilder und hängen sie an diesen Stellen auf. In der Pause bleiben sie vor Ort und erklären den anderen Kindern, warum man an dieser Stelle gut aufpassen sollte.“ Dass Erste Hilfe auch ein Stück weit Gewaltprävention sein kann, beweisen die Kurse immer wieder. Viele Kinder übernehmen nach einem solchen Kurs Verantwortung in den Pausen als Pausenaufsicht. „Helfen zu können und zu wollen hat viel mit einem gesunden Sozialverhalten zu tun. Denn: Hände, die helfen, schlagen nicht“, weiß Sick.
SW (30.06.2016)
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