Cybercrime – intensiv


Karten richtig sperren

KUNO-Sperre für EC-Karten

Ist man Opfer eines Diebstahls geworden, sollte man grundsätzlich Anzeige bei der Polizei erstatten. Außerdem kann nur die Polizei über das KUNO-System das Lastschriftverfahren für eine abhanden gekommene EC-Karte sperren. Denn: Banken melden dem Einzelhandel Informationen über gesperrte Karten nur noch im Rahmen der PIN-Zahlung. KUNO ist ein Zusammenschluss von Polizei und Handelsunternehmen: Die Polizei meldet dabei die relevanten Karteninformationen an eine zentrale Meldestelle. Von dort aus werden die Daten dann an die an KUNO angeschlossenen Handelsunternehmen weitergegeben. Sie lehnen dann Lastschrift-Zahlungen mit den gemeldeten Karten ab. Kreditkarten können mit dem System allerdings nicht erfasst werden.

Bei Kartenverlust:

  • Lassen Sie die Karte schnellstmöglich sperren – sowohl für das PIN- als auch für das Lastschrift-Verfahren
  • Notieren Sie sich den Zeitpunkt der Sperrungen
  • Erstatten Sie bei einem Diebstahl Anzeige bei der Polizei
  • Informieren Sie Ihre Bank über den Verlust

Der Vorteil von KUNO: Es wird nicht das ganze Konto gesperrt, sondern nur die verlorene Karte. Andere EC-Karten des Kontos, zum Beispiel die des Ehepartners, können weiterhin normal genutzt werden, genauso wie das Online-Banking. Dafür ist es aber notwendig, die so genannte Kartenfolgenummer bei der Polizei anzugeben. Mit dieser Nummer lässt sich eine Karte eindeutig identifizieren, wenn zu einem Konto mehrere Karten gehören. Die Nummer steht jedoch nicht direkt auf der Karte, sondern zum Beispiel auf den Kontoauszügen. Sie kann auch beim jeweiligen Geldinstitut erfragt werden. Neben dieser Nummer benötigt die Polizei nur noch die IBAN für die Sperrung. Wichtig: Nur mit der Kartenfolgenummer kann die Karte dauerhaft gesperrt werden. Ohne die Nummer wird die Sperre nach zehn Tagen wieder aufgehoben. In manchen Bundesländern erhält man nach der Sperrung eine persönliche Sperrbestätigungsnummer von der Polizei. Damit kann man online die Kartenfolgenummer nachmelden oder die KUNO-Sperre selbst wieder löschen – etwa, wenn die Karte wieder auftaucht. Über KUNO werden im Monat etwa 10.000 Meldungen über gesperrte Karten von der Polizei an den Handel weitergegeben.

SBa (25.09.2020)

Seite: << zurück12

Weitere Artikel zum Thema

Zwischen Datenlecks, Bequemlichkeit und Onlinegeschäften

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Datenlecks, bei...[mehr erfahren]

Mobile Kommunikationsmittel im Visier von Kriminellen

Smartphones sind nicht nur zum Telefonieren da. Aufgrund ihrer...[mehr erfahren]

Zwischen Datenschutz und Kinderpornographie

„Sexting“ setzt sich zusammen aus den Worten „Sex“ und „Texting“. Es...[mehr erfahren]

Maßnahmen gegen Online-Attacken

Cybermobbing oder Cyberbullying, also das Schikanieren per E-Mail,...[mehr erfahren]

Echtes Inserat oder Betrug?

Wer heutzutage nach einer neuen Wohnung sucht, schaut oft als erstes...[mehr erfahren]