Aussteiger in der schulischen Prävention
Die Gesamtergebnisse des Forschungsprojekts sind im März 2020 in der Monografie „Biografiebasierte Maßnahmen in der schulischen Präventions- und Bildungsarbeit“ erschienen. Auf Basis der Studie wurden eine Informationsbroschüre und Empfehlungen für Bildungsakteure erstellt. In einem von den Projektverantwortlichen herausgegebenen Sammelband kommen außerdem Wissenschaftler sowie Schlüsselpersonen aus der Praxis zu Wort.
Tropfen auf den heißen Stein
Aufgrund ihrer Untersuchungen sehen Dr. Maria Walsh und Antje Gansewig die bisherige Anwendungspraxis schulischer Präventionsmaßnahmen durch ehemalige Extremisten differenziert bis kritisch. „Es müssten insbesondere bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu zählt unter anderem eine adäquate pädagogische Vor- und Nachbereitung. Aus unserer Sicht funktioniert die Maßnahme nicht, wenn sich die Schüler zwei oder drei Stunden lang frontal in der Aula berieseln lassen und das war’s dann.“ Als Lehrkraft muss man sich auch im Klaren darüber sein, dass so ein sensibles Thema wie (Rechts)extremismusprävention nicht einmal im Schuljahr mit einer einzigen Maßnahme abgehandelt ist und auf diese Weise keine nachhaltigen Effekte nach sich ziehen kann. Stattdessen sollte das Thema regelmäßig aufgegriffen werden und in ein schulisches Präventionskonzept eingebettet werden. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, dass der eigentliche Inhalt stärker transportiert wird. „Wir haben in der Evaluationsstudie festgestellt, dass häufig die Person des Aussteigers und dessen damaliger Lifestyle im Zentrum des Interesses standen. Auch hier müsste man aus unserer Sicht noch einmal nachjustieren.“ Auch die Aussteiger sollten sich bewusst machen, dass sie vor einer Schulklasse als erwachsene Person eine Vorbildfunktion einnehmen, die auch über die Maßnahme hinaus weiter eine Rolle spielt. „Die Hälfte der von uns befragten Schüler gab an, dem Aussteiger im Anschluss an die Veranstaltung in den sozialen Netzwerken gefolgt zu sein.“ Auch wenn mit dem Forschungsprojekt und der Evaluationsstudie ein erster wichtiger Schritt getan wurde, müsste laut Dr. Maria Walsh und Antje Gansewig noch viel mehr wissenschaftlich fundierte Forschung auf diesem Gebiet betrieben werden. Ihre Untersuchungen bewerten die Projektleiterinnen deshalb als Tropfen auf den heißen Stein. „Wir haben uns ja nur eine einzige Maßnahme herausgepickt“, so Gansewig. „Im Prinzip müssten alle Angebote dieser Art einmal wissenschaftlich fundiert untersucht werden, um eine gelungene Best-Practice-Strategie für Präventionsveranstaltungen dieser Art erarbeiten zu können. Wir hoffen deshalb, dass mithilfe unseres Beitrags in Zukunft zumindest differenzierter und kontroverser über dieses Thema diskutiert wird.“
KF (24.04.2020)
Kurztipps
So schützen Sie sich vor falschen Handwerkern:
So sollten Sie sich in Bezug auf Vorsorge- oder Bankvollmachten...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...
Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...
So schützen Sie sich im Urlaub vor Trickbetrügern und anderen Ganoven.
Darauf sollten Sie achten, um am Telefon nicht auf Betrüger...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie ein dauerhaftes...
Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.
So können Sie sich vor Taschendiebstahl schützen.
So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.
So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.
So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.
Taschendiebe sind flink und einfallsreich – und meist schon längst...
Weitere Infos zum Thema Diebstahl / Betrug
Sinnvoll oder überflüssig?
Um ein Fahrrad oder E‑Bike gegen Diebstahl zu schützen, hilft vor...[mehr erfahren]
Wie Kriminelle Deep Fake-Techniken einsetzen
Dank künstlicher Intelligenz kann jeder die Stimme einer anderen...[mehr erfahren]
Wie Sie sich schützen können
Bei den so genannten „Haustürtricks“ haben es Betrüger hauptsächlich...[mehr erfahren]
Erst die Opfer ablenken, dann bestehlen
Wer von Giovanni Alecci beklaut wird, der hat Glück. Denn er ist ein...[mehr erfahren]
Trickbetrüger haben ältere Menschen im Visier
Ob „Enkeltrick“, falsche Teppichhändler oder angebliche...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Diebstahl / Betrug
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Wer viel im Internet einkauft, kann bei seinen Zahlungen und...[mehr erfahren]
Hilfe bei gestohlenen Fahrrädern
Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik sind die Fahrraddiebstähle...[mehr erfahren]
Lassen Sie sich nicht erpressen!
Nicht mehr ganz neu, aber immer noch aktuell: Als „Sextortion“ wird...[mehr erfahren]