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Extremismusprävention mit der „Aktion Neustart“

Wenn Extremisten sich aus ihrer Szene lösen wollen, haben sie oft einen langen und steinigen Weg vor sich. Viele von ihnen haben Angst davor, von ihren ehemaligen Kameraden bedroht zu werden, müssen in eine andere Stadt ziehen oder sich ein komplett neues Leben aufbauen. Doch wie geht man mit diesen Menschen um? Und wie schafft man es, sie zurückzugewinnen? In Niedersachsen eröffnet die „Aktion Neustart“ Ausstiegswilligen neue Perspektiven und ermöglicht ihnen Schritt für Schritt eine Distanzierung von ihrer rechten, linken oder islamistischen Ideologie.

Extremismusprävention

Niemand wird als Rechtsradikaler oder Islamist geboren


„Heimatliebe…kennt keinen Rechtsextremismus“

© Verfassungsschutz Niedersachsen

 

Wenn Extremisten sich aus ihrer Szene lösen wollen, haben sie oft einen langen und steinigen Weg vor sich. Viele von ihnen haben Angst davor, von ihren ehemaligen Kameraden bedroht zu werden, müssen in eine andere Stadt ziehen oder sich ein komplett neues Leben aufbauen. Doch wie geht man mit diesen Menschen um? Und wie schafft man es, sie zurückzugewinnen? In Niedersachsen eröffnet die „Aktion Neustart“ Ausstiegswilligen neue Perspektiven und ermöglicht ihnen Schritt für Schritt eine Distanzierung von ihrer rechten, linken oder islamistischen Ideologie.

 

Sieben Jahre lang ist Max T. in der rechtsextremen Szene aktiv gewesen. Begonnen hat alles mit Mobbing in der Schule. Politisch motiviert war sein Einstieg nicht. Ihm ging es darum, zu den „starken Jungs“ dazuzugehören. Von da an nahm die Radikalisierung seinen Lauf. Ähnliche Fälle wie diesen gibt es viele. Das Tückische dabei ist: So leicht der Weg in die rechtsextreme Szene ist, umso schwerer ist es, dort wieder herauszukommen. In Niedersachsen gibt es deshalb seit drei Jahren das AussteigerprogrammAktion Neustart“. Das vom niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, Abteilung Verfassungsschutz, ins Leben gerufene Projekt hat zum Ziel, Ausstiegswilligen durch vertrauliche Beratung Auswege aus der extremistischen Szene aufzuzeigen und Radikalisierungen nachhaltig zu verhindern. Zum einen werden Personen aktiv angesprochen, bei denen eine gute Aussicht besteht, sie zu erreichen. Zum anderen können Menschen, die von sich aus aussteigen möchten, anonym Kontakt aufnehmen. „Ein Alleinstellungsmerkmal von Aktion Neustart ist, dass Extremisten von meinen Kolleginnen und Kollegen proaktiv auch über soziale Medien angesprochen werden, um möglichst Impulse für den Ausstieg aus der extremistischen Lebenswelt zu setzen“, stellt der Präsident des niedersächsischen Verfassungsschutzes Bernhard Witthaut heraus.

Bernhard Witthaut, Präsident des niedersächsischen Verfassungsschutzes

© Verfassungsschutz Niedersachsen

Der Weg zurück

Die „Aktion Neustart“ ist für ganz Niedersachsen zuständig und wendet sich vorrangig an Rechtsextremisten, Islamisten sowie Linksextremisten. Das Spektrum des Klientels reicht vom jungen Szeneeinsteiger über Mitläufer bis hin zum langjährigen Aktivisten. Das sechsköpfige Team der Aktion ist interdisziplinär zusammengesetzt und hat langjährige Erfahrung in der Ausstiegsarbeit. Die Expertinnen und Experten sind rund um die Uhr erreichbar und beraten zu allen praktischen Fragen, die mit einem Ausstieg aus der extremistischen Szene und Ideologie verbunden sind. Die Ausstiegsbetreuung findet immer dort statt, wo ein Aussteiger Hilfe und Beratung möchte. Die Unterstützung ist dabei stets kostenlos, freiwillig und streng vertraulich. Dabei richtet sich das Programm nicht nur an Aussteigewillige selbst, sondern auch an deren Umfeld, wie zum Beispiel Eltern, Freunde, Kollegen, Lehrer oder Sozialarbeiter. Da jede Geschichte anders und jeder Fall einzigartig ist, lautet die wichtigste Aufgabe zunächst: Zuhören. Denn erst wenn klar ist, was gebraucht wird, kann das Team zusammen mit dem Ausstiegswilligen einen individuellen Plan entwickeln. Mit viel Fingerspitzengefühl gilt es gemeinsam herauszufinden, wie schrittweise ein Umdenken und Loslösen aus der Szene stattfinden kann. Gelingen kann dies, indem persönliche Einstiegsmotive und extremistische Einstellungsmuster aufgezeigt, besprochen und aufgelöst werden. Neben der gemeinsamen Bearbeitung der individuellen Problemlagen wird eine persönliche Gefährdungsanalyse erarbeitet. Das letztendliche Ziel der Arbeit ist die Hinwendung der Aussteigerin oder des Aussteigers zur Freiheitlichen Demokratischen Grundordnung sowie den Grund- und Menschenrechten.

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