< Telefonsex-Fallen aus Tschechien

Finger weg – mein Rad ist codiert!

Im Jahr 2021 wurden 233.584 Fahrräder in Deutschland gestohlen. Die Aufklärungsquote bleibt mit rund zehn Prozent ernüchternd gering. Was viele Fahrradbesitzer jedoch nicht wissen: Neben einem guten Schloss schützt auch eine sogenannte Codierung vor Diebstahl. Das Prinzip basiert auf einem von der Polizei in Bergisch-Gladbach entwickelten und von der Polizei in Friedberg (Hessen) perfektionierten Verfahren. ADFC-Rechtsreferent Roland Huhn erklärt im Gespräch mit PolizeiDeinPartner, was es mit der Fahrradcodierung auf sich hat und wie Langfinger dadurch abgeschreckt werden können.

So wird codiert

Das Codierverfahren gelingt innerhalb weniger Minuten. Entweder wird der Code mit einem Gravurgerät in den Fahrradrahmen eingraviert (Gravurcodierung) oder mit einer kleinen Stahlnadel eingehämmert (Nadelkodierung) und danach gegen Korrosion versiegelt. Alternativ wird die Codierung mit Klebeetiket angeboten. Dabei wird die Folie mit dem Code aufgeklebt und mit einer Schutzfolie versiegelt. Die Codierung kann an diversen ADFC-Standorten, bei verschiedenen Fahrradhändlern sowie ausgewählten Polizeideinststellen durchgeführt werden. Eine Liste bundesweiter Codiermöglichkeiten gibt Aufschluss über Codier-Anbieter in der Nähe des Wohnortes. Mitzubringen ist ein gültiges, amtliches Passdokument (z. B. Personalausweis) sowie ggf. ein Kaufbeleg des Fahrrads. „Bei neuen Fahrrädern ist dieser Eigentumsnachweis zwingend notwendig“, erklärt Roland Huhn. „Gebrauchte Fahrräder können in der Regel auch ohne Kaufbeleg codiert werden. In diesem Fall muss der jetzige Besitzer eine Eigentumserklärung unterschreiben.“ Die Kosten richten sich nach dem eingesetzten Verfahren und liegen etwa zwischen acht und 20 Euro pro Fahrrad. Für ADFC-Mitglieder gibt es meistens Rabatte.

EIN-Generator

Mit dem Code-Generator vom ADFC (Fachausschuss Technik) können Fahrradbesitzer und Interessierte in wenigen Schritten ihren individuellen Code ermitteln oder rekonstruieren.

Für Diebe unattraktiv(er)

Wer sein Fahrrad codieren lässt, macht Langfingern das Leben gleich doppelt schwer. Denn einerseits kann die Polizei ein gestohlenes und aufgefundenes Rad schnell und ohne großen Aufwand seinem rechtmäßigen Besitzer zuordnen und zurückgeben. Andererseits erschwert die Codierung Fahrraddieben den Weiterverkauf, zum Beispiel über Flohmärkte oder das Internet. „Der Verkaufswert von codierten Rädern ist im Vergleich zu Fahrrädern ohne Codierung deutlich geringer“, weiß Huhn. „Das schreckt die meisten potenziellen Täter schon im Vorfeld ab.“ Für Fahrradbesitzer hat die Codierung noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie können ihr gestohlenes Rad, zum Beispiel gegenüber der Polizei, viel sicherer und eindeutiger identifizieren als mit einer allgemeinen Beschreibung. „Selbst, wenn ich mir meinen Code nirgendswo notiert habe und mein Rad wird gestohlen, kann ihn die Polizei jederzeit problemlos rekonstruieren – und ich selbst auch.“ So gibt es zum Beispiel auf der Webseite des ADFC mithilfe eines Code-Generators die Möglichkeit, den Code ganz einfach (wieder)herzustellen.

Ein codiertes Fahrrad kann potenzielle Diebe abschrecken

© ADFC

Anschließen, nicht nur abschließen

Auch wenn die bisherige Erfahrung zeigt, dass eine Codierung die Zahl der Diebstähle deutlich senken und die Aufklärungsquote erhöhen kann, ist das A und O beim Diebstahlschutz nach wie vor ein gutes und sicheres Schloss. „Gerade wenn man sein Fahrrad über einen längeren Zeitraum abstellt, ist ein massives Bügelschloss notwendig“, empfiehlt der ADFC-Experte. Bei der Auswahl des richtigen Schlosses kann man sich beim Fahrradhändler beraten lassen. Wo immer es Fahrradparkhäuser, idealerweise mit Zugangskontrolle gibt, sollte man diese nutzen. Ansonsten sei wichtig, das Fahrrad unbedingt an einen festen, unbeweglichen Gegenstand anzuschließen, damit der Dieb das Fahrrad nicht einfach davontragen kann. Aber auch wenn man sein Rad nur kurz vorm Bäcker abstellt und währenddessen drinnen im Blick hat, sollte man es abschließen. „So schnell wie der Dieb damit davonfährt, können Sie ihn zu Fuß niemals rechtzeitig einholen.“

KF (Stand: 29.04.2022)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Schutz vor falschen Handwerkern

So schützen Sie sich vor falschen Handwerkern:

5 Tipps für...
...das Erstellen von Vollmachten

So sollten Sie sich in Bezug auf Vorsorge- oder Bankvollmachten...

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Abzocke und Betrug im Urlaub

So schützen Sie sich im Urlaub vor Trickbetrügern und anderen Ganoven.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Telefonbetrügern

Darauf sollten Sie achten, um am Telefon nicht auf Betrüger...

5 Tipps für...
...sicheres Time Sharing

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie ein dauerhaftes...

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...den Weihnachtsmarktbesuch

So können Sie sich vor Taschendiebstahl schützen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Autodieben

So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Fahrraddiebstahl

So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Taschendiebstahl

Taschendiebe sind flink und einfallsreich – und meist schon längst...

Weitere Infos zum Thema Diebstahl / Betrug

Vorsicht bei unbekannten Rufnummern

Das Display des Smartphones zeigt eine WhatsApp-Nachricht von einer...[mehr erfahren]

Falsche Trading Seiten täuschen Anleger

Die Mail wirbt schon in der Überschrift mit einer bekannten...[mehr erfahren]

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Wer viel im Internet einkauft, kann bei seinen Zahlungen und...[mehr erfahren]

So vermeiden Sie böse Überraschungen

Wenn die Balkontüren im Sommer offenstehen und etwa Mäuse ins Haus...[mehr erfahren]

Betrug durch „Skimming“ und „Cash-Trapping“

Betrüger lassen sich immer neue Methoden einfallen, um Menschen um...[mehr erfahren]