< „Das habe ich nicht bestellt!“

Freie Fahrt auf dem RS1

Vier Meter Fahrbahnbreite, Asphaltbelag und kaum Kurven oder Kreuzungen: Auf dem Radschnellweg Ruhr, kurz RS1, der zwischen Duisburg und Hamm verlaufen wird, können Pendler, Anwohner oder Touristen auf einer Strecke von 101 Kilometern quer durchs Ruhrgebiet fahren. Er ist der erste Radschnellweg dieser Art in Deutschland. Ein elf Kilometer langes Teilstück zwischen den Innenstädten der beiden Städte Essen und Mülheim a. d. Ruhr ist bereits fertiggestellt. Doch es geht nicht nur darum, auf dem RS1 möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Durch die räumliche Trennung vom Autoverkehr sind Radfahrerinnen und Radfahrer deutlich sicherer unterwegs.

Martin Tönnes

Regionalverband Ruhr, Beigeordneter Planung, © RVR/Wiciok

Vom Geistesblitz zur Umsetzung

Die Idee für das Projekt entstand 2010, als das Ruhrgebiet europäische Kulturhauptstadt war. An einem Sonntag im Juli wurden die A40 sowie Teile der B52 und der B1 für den motorisierten Verkehr gesperrt und für Spaziergänger, Radfahrende und Skater freigegeben. Das Interesse war groß. Fast drei Millionen Menschen haben sich damals während der Sperrung auf der A40 und den anderen Abschnitten bewegt. „Ein paar Wochen später haben wir die Rheinische Bahn eröffnet, ein Fahrradweg-Abschnitt von fünf Kilometern in der Stadt Essen auf einer alten Bahntrasse. Beides zusammen hat bei uns die Idee ausgelöst: Warum bauen wir nicht einfach einen Radschnellweg durch das ganze Ruhrgebiet, der durch zehn Städte verläuft?“, erinnert sich Martin Tönnes. Mittlerweile hat der RVR das Projekt an das Land NRW übergeben, das die Umsetzung auch finanziert. „Zurzeit wird intensiv geplant. Im Laufe des Jahres 2019 werden wahrscheinlich viele Abschnitte an unterschiedlichen Stellen in Angriff genommen und die nächsten Kilometer RS 1 fertig gestellt.“ Um dies überhaupt möglich zu machen, wurde 2016 eine landesgesetzliche Änderung durchgesetzt. „Das neue Landesstraßen- und Landeswegegesetz im Land NRW, besagt, dass Radschnellwege den Landesstraßen gleichgestellt sind. Das heißt: Der Bau von Radschnellwegen ist Aufgabe des Landes Nordrhein-Westfalen. Das ist bundesweit bislang einmalig.“

Nutzung bestehender Infrastruktur

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden auch die Kosten des Projekts geschätzt, die sich auf 184 Millionen Euro belaufen sollen. Mit 82 Millionen Euro wird ein Großteil für die Sanierung von Brücken eingesetzt. Denn der RS1 führt über zahlreiche ehemalige Bahnbrücken. Diese müssen zum Teil aufwendig saniert werden. „Aber damit bleiben die Bauwerke jetzt auch für die nächsten hundert Jahre stehen“, fügt Martin Tönnes hinzu. Die Nutzung von alten Bahnbrücken oder auch -trassen ist eine weitere Stärke des Projekts. „Die Infrastruktur ist fertig, sie muss nur noch in Wert gesetzt, also asphaltiert werden.“ Auch wenn das ursprüngliche Ziel einer Fertigstellung bis 2020 nicht mehr realisierbar ist, zeigt sich der RVR-Beigeordnete zuversichtlich, dass der RS1 schon in wenigen Jahren die Städte im Ruhrgebiet miteinander verbinden wird. „Für mich ist der entscheidende Punkt, dass der Radschnellweg Ruhr in den nächsten Jahren gebaut wird. Denn die Finanzierung ist durch die landesgesetzliche Änderung gesichert. Das Land NRW hat großes Interesse daran, das Projekt zu realisieren.“

MW (31.08.2018)

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