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Geschlagen und erniedrigt

Viele spektakuläre Fälle von Beziehungstaten sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Dies sind jedoch nur die Spitzen des Eisbergs, die extremen Fälle häuslicher Gewalt. Alltägliche häusliche Gewalt ist oft weniger spektakulär, hat aber für die betroffenen Frauen schlimme Konsequenzen: Verletzungen und Demütigungen gehören für viele zum Alltag. Für die Opfer ist es schwierig, gegen die Täter, die eigenen Lebensgefährten, vorzugehen.

Der Kreislauf von Gewalt in Partnerbeziehungen

Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden, schämen sich oft dafür

© Rynio Productions, fotolia

 

Viele spektakuläre Fälle von Beziehungstaten sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Dies sind jedoch nur die Spitzen des Eisbergs, die extremen Fälle häuslicher Gewalt. Alltägliche häusliche Gewalt ist oft weniger spektakulär, hat aber für die betroffenen Frauen schlimme Konsequenzen: Verletzungen und Demütigungen gehören für viele zum Alltag. Für die Opfer ist es schwierig, gegen die Täter, die eigenen Lebensgefährten, vorzugehen.

Komplexe Täter-Opfer-Beziehung

Sich aus einer gewalttätigen Partnerschaft zu befreien, ist für die Betroffenen nicht einfach, denn häusliche Gewalt ist eine Art Gewaltkreislauf, die Beziehung oft ein einziges Auf und Ab. Es gibt zunächst eine Phase der Anspannung, in der bereits vorhandene Konflikte hochschaukeln. Dann kommt es zum Gewaltausbruch. Hier reicht oft schon eine Kleinigkeit, um den Täter zum Zuschlagen zu bringen. Im Anschluss folgt dann die Phase der Entspannung: Der Partner entschuldigt sich und scheint seine Tat ehrlich zu bereuen. Und genau hier liegt das Problem. Denn in dieser Phase denken die Opfer häufig: „Gott sei Dank, es ist vorbei!“ Sie haben ein Gefühl von Kontrolle, weil der Partner sie um Verzeihung bittet. Dieses Gefühl ist jedoch trügerisch, weil das Grundproblem nach wie vor nicht gelöst ist. Nach kurzer Zeit baut sich eine neue Spannung auf, die wieder mit einem Gewaltausbruch endet – und alles beginnt von vorne. So erklärt sich unter anderem auch das ambivalente Verhalten der Opfer gegenüber der Polizei. Es werden häufig Anzeigen erstattet, die dann anschließend wieder zurückgezogen werden. Auch Polizeihauptkommissarin Birgit Brütt vom Fachkommissariat Prävention und Opferschutz in Hamburg kennt die komplexen Zusammenhänge der Täter- Opferbeziehung: „Häusliche Gewalt ist mehr als eine bloße Aneinanderreihung von Straftaten. Es ist vielmehr ein Phänomen, das sich häufig über Jahre entwickelt. Oft beginnt es schleichend, mit eher niedrigschwelligen Vergehen, die sich im Laufe der Zeit dann immer mehr steigern.“ Oftmals würden die Opfer zunächst systematisch von Freunden und Verwandten isoliert. „Wenn dann im Laufe der Zeit Demütigungen, Beleidigungen, Schläge oder sogar Vergewaltigungen hinzukommen, merkt das Opfer irgendwann, dass es niemanden mehr hat, an den es sich wenden kann – und lässt dann häufig alles über sich ergehen“, weiß Birgit Brütt. Auch der Schamfaktor spielt eine große Rolle. Denn die Opfer geben sich häufig selbst die Schuld. Geschlagen oder missbraucht zu werden ist für sie wie ein Eingeständnis des eigenen Scheiterns. Die Hemmschwelle, sich Freunden, Verwandten oder öffentlichen Stellen anzuvertrauen, ist daher besonders groß.

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