< „Das habe ich nicht bestellt!“

Integration durch Sport

In den Sommerferien die Tage im Freibad verbringen: Für die meisten Kinder und Jugendlichen ist das ganz normal. Doch wenn man gar nicht schwimmen kann, ist ein Freibadbesuch möglicherweise lebensgefährlich. Dieses Problem haben insbesondere geflüchtete Kinder, vor allem Mädchen. Denn in ihrem Heimatland gab es häufig keine Möglichkeit, schwimmen zu lernen. An der Gemeinschaftsschule Husum Nord in Schleswig-Holstein wurde daher im Schuljahr 2017/18 erstmals ein Schwimmkurs für geflüchtete Schülerinnen angeboten – mit Erfolg.

Schwimmkurse für geflüchtete Mädchen in Husum

Beim Schwimmkurs waren zwölf geflüchtete Mädchen mit dabei

© David.Sch/stock.adobe.com 

 

In den Sommerferien die Tage im Freibad verbringen: Für die meisten Kinder und Jugendlichen ist das ganz normal. Doch wenn man gar nicht schwimmen kann, ist ein Freibadbesuch möglicherweise lebensgefährlich. Dieses Problem haben insbesondere geflüchtete Kinder, vor allem Mädchen. Denn in ihrem Heimatland gab es häufig keine Möglichkeit, schwimmen zu lernen. An der Gemeinschaftsschule Husum Nord in Schleswig-Holstein wurde daher im Schuljahr 2017/18 erstmals ein Schwimmkurs für geflüchtete Schülerinnen angeboten – mit Erfolg.

Der Sprung ins kalte Wasser

„Jedes Kind muss schwimmen können – vor allem hier oben bei uns im Norden an der Küste“, meint Fabio de Nicolo. Er leitet das Deutsch-als-Zweitsprache-Zentrum (DaZ-Zentrum) an der Gemeinschaftsschule Husum Nord. Dieser Fachbereich ist an die Schule angeschlossen und fördert Schülerinnen und Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Die Kinder erhalten Sprachunterricht und andere pädagogische Angebote. Fabio de Nicolo wurde aktiv, als er erfuhr, dass viele Schülerinnen, die mit ihren Eltern aus Syrien, dem Nordirak oder Afghanistan geflohen sind, nie schwimmen gelernt haben. Er sammelte Spenden für einen Schwimmkurs. An zehn Terminen konnten die zwölf Schülerinnen ins Schwimmbad kommen. Dort brachte ihnen eine Schwimmlehrerin die wichtigen Grundlagen bei. Zwei der Teilnehmerinnen waren die älteren Schwestern einer Schülerin, die eigentlich auf eine ganz andere Schule gehen. „Durch die Spenden konnten wir es auch den beiden ermöglichen, mitzumachen. Somit war das Ganze sogar ein schulübergreifendes Projekt“, erklärt der Pädagoge. Am Ende des aktuellen Schuljahres wird es einen weiteren Schwimmkurs geben. „Je nachdem, wie groß der Bedarf ist, soll das ein wiederkehrendes Angebot sein.“ Die wenigen Jungen, die zu dem Zeitpunkt, als der erste Kurs stattfand, auch nicht schwimmen konnten, sind im Übrigen nicht zu kurz gekommen. Innerhalb des Lehrerkollegiums wurde Geld gesammelt. „Damit konnten wir auch ihnen einen Kurs bezahlen. Jetzt können hier alle schwimmen,“ freut sich de Nicolo.

Teilnehmer des DaZ-Patenprojektes beim Sportabzeichen in Sankt Peter-Ording

© Fabio de Nicolo/DaZ-Zentrum

Ein Baustein von vielen

Der Schwimmkurs ist nur eines der Projekte des DaZ-Zentrums für die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus werden beispielsweise Fahrten organisiert, damit sie das Sportabzeichen des Deutschen Olympischen Sportbundes ablegen können. „Dafür sind wir zuletzt mit allen nach Sankt Peter-Ording gereist“, erzählt Fabio de Nicolo. Zudem wird durch verschiedene Aktionen versucht, möglichst früh den Kontakt zwischen den Kindern und Jugendlichen, die über das DaZ-Zentrum Deutsch lernen, und den anderen Schülerinnen und Schülern der Schule zu intensivieren. „Viele unserer Projekte sind Patenprojekte. Dadurch sollen die DaZ-Schüler mit den Regelschülern in Kontakt kommen.“ Dass das funktioniert, zeigt sich jeden Tag auf dem Schulhof. „Häufig ist es ja leider so, dass die türkischstämmigen Kinder und Jugendlichen unter sich bleiben, genauso wie die arabisch- oder russischstämmigen und so weiter. Bei uns gibt es eine solche Grüppchenbildung so gut wie gar nicht. Die Cliquen sind sehr durchmischt – ganz egal, ob die Eltern aus Deutschland oder aus dem Ausland kommen.“

Lernen fürs Leben

Für Fabio de Nicolo ist mittlerweile klar: Es sollte zur Pflicht werden, dass alle Kinder, die nie die Möglichkeit dazu hatten, in der Schule schwimmen lernen. Denn neben dem Sicherheitsaspekt geht es auch darum, dass sich die Kinder dadurch besser integrieren. „Wenn sie schwimmen können, nutzen sie das natürlich auch in der Freizeit aus. Dadurch entstehen ganze neue Kontakte und natürlich auch Freundschaften.“ Dass das funktioniert, zeigt sich am Beispiel der Schülerinnen und Schüler, die seit den Schwimmkursen gut schwimmen können. „Mittlerweile höre ich oft, dass sie am Wochenende mit den anderen im Freibad waren. Der Gewinn, den die Kinder für das ganze Leben haben, ist unglaublich groß – und viel mehr wert als die Kosten, die für solche Kurse entstehen.“

Kontakt

Gemeinschaftsschule Husum Nord (DaZ-Zentrum)

Fabio de Nicolo

Brinckmannstraße 42

25813 Husum

[email protected]

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