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Zusammen für mehr Respekt

Die Angriffe auf Polizei- und Rettungskräfte haben auch im Jahr 2023 zugenommen: So wurden zum Beispiel 37.888 Polizistinnen und Polizisten tätlich angegriffen, 10,7 Prozent mehr als 2022. Auch Notfallsanitäter, THW-Helferinnen oder Feuerwehrfrauen und -männer werden immer häufiger Opfer von Pöbeleien oder körperlichen Attacken.

BMI-Kampagne stellt die Menschen ins Zentrum


Bundesinnenministerium Nancy Faeser bei der Vorstellung der Kampagne

© Henning Schacht / BMI

 

Die Angriffe auf Polizei- und Rettungskräfte haben auch im Jahr 2023 zugenommen: So wurden zum Beispiel 37.888 Polizistinnen und Polizisten tätlich angegriffen, 10,7 Prozent mehr als 2022. Auch Notfallsanitäter, THW-Helferinnen oder Feuerwehrfrauen und -männer werden immer häufiger Opfer von Pöbeleien oder körperlichen Attacken. Neben konsequenter Strafverfolgung und der Unterstützung der betroffenen Einsatzkräfte will das Bundesinnenministerium die Bevölkerung zu mehr Solidarität mit den Sicherheits- und Rettungskräften aktivieren, insbesondere auch Schülerinnen und Schüler. Deswegen hat das Ministerium im September 2023 die digitale Kampagne „Zusammen für mehr-respekt.de“ gestartet. Sie löst die Vorgängerkampagne „Schutz geht nur gemeinsam“ aus dem Jahr 2021 ab.

 

Zu den vermehrten Angriffen auf Rettungskräfte erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser anlässlich der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022: „Das ist unerträglich. Hier geht es um Menschen, die unter schwierigsten, manchmal lebensgefährlichen Bedingungen tagtäglich für unsere Sicherheit im Einsatz sind", so Faeser: „Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte geht uns alle an und darf niemandem gleichgültig sein.“

Anlässlich des Mordes an zwei Polizeibeamten im Februar 2022 in Rheinland-Pfalz kritisierte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) das gesellschaftliche Klima, das solche Taten begünstigen würde: „Es darf nicht kleingeredet werden, dass Polizistinnen und Polizisten mit Hass- und Hetzaufrufen im Netz, vor allem in den sozialen Medien, belegt werden. Wir wollen nicht hinnehmen, dass solch inakzeptables Handeln zu unserem polizeilichen Berufsalltag gehören soll. Die Polizei ist weder eine Bedrohung noch eine Gefahr. Sie hilft und schützt! Wer anderen mit Polemik, Verleumdungen und falschen Behauptungen das Gegenteil eintrichtern will, handelt gegen unseren Staat.“

Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (2.v.l.) und der Berliner Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen (r.) unterstützen die Kampagne mehr-respekt.de

© Henning Schacht / BMI

Unreflektiertes Handeln, fehlende Zivilcourage

Die Arbeit der Polizei- und Rettungskräfte ist anspruchsvoll. Sie müssen in Situationen, in denen es um das Wohlergehen und das Leben von Mitmenschen geht, schnell und richtig entscheiden. Wer diese Arbeit im Alltag beobachtet und kommentiert, ist sich häufig nicht über den Ernst der Situation im Klaren. Das gilt für Menschen aller Altersgruppen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser nannte deshalb auch zum Start der digitalen Informationskampagne einige Negativbeispiele: „Immer wieder gibt es Berichte von Gaffern, denen ein Foto vom Unfall wichtiger ist, als die schnelle Rettung von Schwerverletzten. Immer wieder machen Einsatzkräfte die Erfahrung, dass sie nicht schnell genug am Unfallort sind, weil es keine Rettungsgasse gibt. Immer wieder werden Rettungsdienste gerufen, obwohl dies nicht notwendig wäre. Vielen Menschen ist nicht klar, welche Konsequenzen ihr Verhalten in solchen Notsituationen haben kann.“ Faeser ermunterte die Bevölkerung, sich gegenüber Polizei- und Rettungskräften angemessen zu verhalten: „Jede und jeder von uns kann die wichtige Arbeit von Polizei- und Rettungskräften durch rücksichtsvolles Verhalten und Wertschätzung unterstützen.“

Die Interviews mit den Rettungskräften im Rahmen der Kampagne „Zusammen für mehr-respekt.de“ findet man auf der Kampagnenwebsite https://www.mehr-respekt.de.

Emotionale und nahbare Darstellung

Im Zentrum der Kampagne mehr-respekt.de stehen kurze Video-Clips. Darin berichten je zwei Einsatzkräfte von der Bundespolizei, der Feuerwehr und dem THW sowie ein Rettungssanitäter und eine Mitarbeiterin der DLRG, was sie bewegt und wie sie in ihrem Arbeitsalltag den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern erleben. „Wenn wir bei Einsätzen angegriffen werden, würde ich mir mehr Hilfe wünschen“, erklärt Baris, Notfallsanitäter bei der Berliner Feuerwehr: „Ganz wichtig ist eine gewisse Zivilcourage in der Bevölkerung.“ Die Bundespolizistin Sabrina berichtet im Video, dass sie beim Schutz von Demonstrationen mit Pflastersteinen beworfen und verbal beleidigt wurde. Sie und ihr Kollege Sahin wünschen sich mehr Verständnis und Empathie in der Bevölkerung. Sie hätten den Auftrag, den Weg zu schützen, den die Demonstration nimmt. „Den Respekt, den ich anderen entgegenbringe, möchte ich auch selbst erhalten“, meint Sabrina. Der Respekt gegenüber den Beamten sei wichtig, erklärt Sahin, da er nicht nur Polizist, sondern auch Mensch, Ehemann und Bruder sei. Beide Interviews gibt es auf der Kampagnenwebsite auch in einer längeren, schriftlichen Fassung.

Videoclips mit der Comedienne Negah Amiri zeigen, welche Auswirkungen rücksichts- und respektloses Verhalten für die Einsatzkräfte und für Menschen in Not bedeuten kann, wenn man zum Beispiel ein Video von einem Verkehrsunfall mit dem Smartphone erstellt, ohne die Privatsphäre der Unfallopfer zu respektieren und man dabei auch noch die Einsatzkräfte behindert. Ein zweites Video zeigt Amiri als gestresste Autofahrerin, die durch einen Rettungswagen im Einsatz an der Ausfahrt aus ihrer Tiefgarage gehindert wird. Im dritten Video klärt Amiri darüber auf, für was das Kürzel THW steht und was die Menschen beim Technischen Hilfswerk alles ehrenamtlich leisten.

Die Webseite mehr-respekt.de bietet außerdem tiefergehende Informationen zur Arbeit und zu den Erfahrungen der Einsatzkräfte. Hier erfährt man zum Beispiel stichwortartig etwas mehr über die Zuständigkeit und die Aufgaben der Bundespolizei.

Die Kampagne richtet sich an die ganze Bevölkerung und will vor allem jüngere Menschen ansprechen. Sie ist langfristig angelegt und soll nach und nach um weitere Module ergänzt werden.

WL (28.06.2024)

 

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