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Vom Angstraum zur Einkaufsmeile

Bahnhöfe sind Teil des öffentlichen Raums. Doch abends kann sich schnell ein Gefühl der Unsicherheit einstellen, wenn man alleine auf Zug, S-Bahn oder U-Bahn wartet. Mit Videoüberwachung, architektonischer Umgestaltung oder der Präsenz von Sicherheitskräften versuchen Bahnbetreiber, den Fahrgästen das mulmige Gefühl zu nehmen.

Videoüberwachung und Personaleinsatz

Die Deutsche Bahn setzt deutschlandweit etwa 6.500 Videokameras ein. 72 Stunden lang werden die Videos in den Zügen gespeichert, auf den Bahnhöfen bis zu einem Monat. Zugriff auf die von der Videotechnik aufgezeichneten Bilder hat allein die Bundespolizei. „Die Videoüberwachung kann nur dazu dienen, sich einen Überblick zu verschaffen und gegebenenfalls dabei helfen, Straftaten aufzuklären“, erklärt Gerd Neubeck. „Zum subjektiven Sicherheitsgefühl von Reisenden tragen Kameras jedoch nur wenig bei“, so der DB-Sicherheitschef. Experten sind sich einig: Nur die Präsenz von Aufsichtspersonal hilft Reisenden dabei, sich besser zu fühlen. Die DB setzt neben ihren eigenen rund 3.700 Sicherheitskräften auch Kräfte von Partnerunternehmen ein, um Belastungsspitzen oder Sonderaufträge abzudecken. Die Angestellten haben eine Ausbildung zur Fachkraft für Security oder einen Lehrgang absolviert, den die IHKs mit einer Prüfung abnehmen. Außerdem werden sie in speziellen Trainings weiter geschult. „In den Kursen lernen die Mitarbeiter, in kritischen Situationen richtig zu reagieren. Außerdem müssen sie die Rechtslage genau kennen“, erklärt Gerd Neubeck. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die seit dem Jahr 2000 bestehende Ordnungspartnerschaft mir der Bundespolizei. Gemeinsame Einsätze und Streifen haben sich bewährt, weil die Mitarbeiter der Bahn das Hausrecht in den Bahnhöfen haben. Die Polizei benötigt, um einschreiten zu können, den Verdacht einer begangenen oder bevorstehenden Straftat – so ergänzen sich die Kompetenzen. 

Straßenbahnhaltestelle in Düsseldorf

© Rheinbahn

Freundliches, aber bestimmtes Auftreten

Auch den städtischen Verkehrsbetrieben ist der Einsatz von Sicherheitspersonal wichtig. Bei der Rheinbahn in Düsseldorf sind etwa 70 qualifizierte Sicherheitskräfte in verschiedenen Schichten im Einsatz. „Wichtig ist ein freundliches, aber selbstbewusstes Auftreten“, weiß Georg Schumacher, der Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Rheinbahn. „Wenn jemand unangenehm auffällt, wird er höflich, aber bestimmt gebeten, das betreffende Verhalten zu unterlassen.“ Wichtig ist, dass die Sicherheitsfachkräfte einen vertrauenserweckenden Eindruck machen. So stellt der Fahrgastverband „Pro Bahn“ immer wieder fest, dass Fahrgäste gegenüber eingesetztem Sicherheitspersonal misstrauisch sind, weil dieses kein einladendes Bild abgibt. „Die Lohnstruktur bei privaten Sicherheitsunternehmen muss so gestaltet werden, dass diese Arbeit eine attraktive Verdienstmöglichkeit darstellt – und man die Leute einstellen kann, die man sich in diesem Job wünscht“, meint Matthias Oomen.

An vielen Haltestellen sorgen Notrufsäulen dafür, dass Reisende Kontakt zur Leitstelle aufnehmen und um Hilfe rufen können. In Düsseldorf gibt es an einigen U-Bahnhöfen auch so genannte Sicherheitsinseln, also markierte Bereiche rund um Notrufsäulen. Fühlt sich ein wartender Fahrgast an der Haltestelle unsicher, kann er sich in diesem Bereich aufhalten und per Knopfdruck die Videoüberwachung für den markierten Bereich aktivieren. Dadurch wird die Leitstelle zugeschaltet, die den Fahrgast dann so lange im Auge behält, bis seine Bahn einfährt. Der Reisende kann auch Kontakt zu dem Mitarbeiter der Leitstelle aufnehmen. „Diese Einrichtung wird zum Glück nur selten genutzt. Das ist für uns ein Zeichen, dass sich die Leute in den Düsseldorfer U-Bahnhöfen sicherer fühlen“, freut sich Georg Schumacher.

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