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Zu Besuch im Knast

Diebstahl, Drogen, Körperverletzung – manche Jugendliche drohen schon früh, in die Kriminalität abzurutschen. Das Projekt „Gefangene helfen Jugendlichen“ versucht mit einem ungewöhnlichen Konzept gegenzusteuern: Die Mitarbeiter organisieren für bereits straffällig gewordene Jugendliche einen Besuch in einer Justizvollzugsanstalt (JVA). Dort werden sie mit dem harten Knastalltag und den persönlichen Geschichten von Inhaftierten konfrontiert. Volkert Ruhe ist Gründer des seit 1998 erfolgreichen Projekts. Er erklärt, wie das Konzept funktioniert.

Projekt „Gefangene helfen Jugendlichen“


Bei dem Projekt lernen gefährdete Jugendliche den Gefängnis-Alltag kennen

© Gefangene helfen Jugendlichen e. V.

 

Diebstahl, Drogen, Körperverletzung – manche Jugendliche drohen schon früh, in die Kriminalität abzurutschen. Das Projekt „Gefangene helfen Jugendlichen“ versucht mit einem ungewöhnlichen Konzept gegenzusteuern: Die Mitarbeiter organisieren für bereits straffällig gewordene Jugendliche einen Besuch in einer Justizvollzugsanstalt (JVA). Dort werden sie mit dem harten Knastalltag und den persönlichen Geschichten von Inhaftierten konfrontiert. Volkert Ruhe ist Gründer des seit 1998 erfolgreichen Projekts. Er erklärt, wie das Konzept funktioniert.

Echter Knast – nicht wie im Film

In Gruppen von vier bis maximal zwölf Personen besuchen die Jugendlichen eine der kooperierenden Justizvollzugsanstalten – natürlich mit dem Einverständnis ihrer Eltern. Das Ziel des Besuchs ist es, den Jugendlichen, die meist am Anfang einer kriminellen Karriere stehen, den realen Alltag in einem Gefängnis nahezubringen. Wie fühlt man sich bei einer Leibesvisitation? Wie ist das Leben in einer Zelle? Was wäre, wenn meine Eltern oder meine Frau mich hier besuchen müssten? „Die meisten haben eine völlig falsche Vorstellung vom Leben im Knast. Die Medien vermitteln Klischees, vieles wird verharmlost oder sogar verherrlicht. Wir möchten den Jugendlichen zeigen, dass ein Aufenthalt im Gefängnis weder Spaß noch Urlaub ist“, erklärt Volkert Ruhe. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie rund 15 Minuten allein in einer der kargen Zellen verbringen oder ein typisches Knast-Mittagessen serviert bekommen. „So bekommen die Jugendlichen die Gelegenheit, einmal darüber nachzudenken, wie es wäre, hier längere Zeit verbringen zu müssen und sich mit dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen“, so Ruhe. Bei einem Rundgang lernen die Jugendlichen auch die anderen Bereiche kennen, wie etwa den großen, ungemütlichen Besucherraum – und sehen, dass der Gefängnishof zum Beispiel nicht wie im Film voll mit Fitnessgeräten steht.

Besichtigung einer typischen Gefängniszelle

© Gefangene helfen Jugendlichen e. V.

Gespräche mit Gefangenen

Das Highlight des Besuchs ist der direkte Kontakt mit ausgewählten Inhaftierten, die nicht nur aus ihrem Alltag, sondern auch von ihrer eigenen kriminellen Vergangenheit berichten. Viele von ihnen verbüßen langjährige Haftstrafen, sitzen wegen Drogendelikten, schwerer Körperverletzung oder sogar Mord im Gefängnis. Auch bei ihnen hat die kriminelle Karriere meist klein angefangen – mit Diebstahl, Schlägereien oder weil sie sich mit den falschen Leuten eingelassen haben. „Die Gefangenen begegnen den Jugendlichen offen und ehrlich und erzählen ihnen ungeschönt von ihren Biografien, mit denen die Jugendlichen sich oft identifizieren können. Sie begegnen den Jugendlichen damit auf Augenhöhe, sodass diese ein gewisses Vertrauen fassen können. In Einzelgesprächen können die Jugendlichen dann auch ihre ganz persönlichen Fragen stellen“, erklärt Ruhe. Durch die Gespräche soll den Jugendlichen noch einmal deutlich vor Augen geführt werden, welche Auswirkungen und Konsequenzen kriminelles Verhalten hat: Die Zeit im Knast ist hart, Freunde und Familie wenden sich häufig ab, berufliche Zukunftsperspektiven sind düster, ausländischen Jugendlichen droht womöglich die Abschiebung.

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