Portal was-geht-zu-weit.de unterstützt Jugendliche
Gewaltprävention in jungen Beziehungen
Kontrollverhalten ist auch eine Form von Gewalt
© fcarniani, fotolia
Wenn man Schmetterlinge im Bauch hat, sieht man über Einiges hinweg. So geht es auch vielen Jugendlichen, wenn sie zum ersten Mal verliebt sind. Eifersucht, Liebeskummer, aber auch erste Erfahrungen mit Gewalt spielen dabei eine Rolle. Aber wie sollte eine respektvolle Beziehung aussehen? Was mache ich, wenn der Partner etwa anfängt, mich zu kontrollieren? Wann werden Grenzen überschritten und wie kann ich mich dagegen wehren? Die Hochschule Fulda hat in Zusammenarbeit mit der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen das Präventionsportal ins Leben gerufen, um Jugendlichen eine Anlaufstelle für Fragen rund um Gewalt in Beziehungen zu bieten.
Dennis ist genervt. Seine neue Freundin Ina ist krankhaft eifersüchtig und macht ihm ständig Vorwürfe: „Du liebst mich nicht!“, „Ist die SMS von deiner Neuen?“ ist alles, was er in letzter Zeit von ihr zu hören bekommt. Dabei ist Inas Eifersucht unbegründet, denn Dennis mag Ina wirklich gern. „Lange halte ich das nicht mehr aus – wahrscheinlich ist es das Beste, sie endlich mal darauf anzusprechen. Am Ende ist ihr gar nicht klar, wie es mir damit überhaupt geht und was sie mit dieser blöden Eifersucht alles kaputt macht?” – Die Geschichte von Dennis und Ina ist nur eines von vielen Fallbeispielen auf dem Präventionsportal was-geht-zu-weit.de. Aufgegriffen werden dort neben „Eifersucht“ beispielsweise auch die Themen „Kontrolle“, „Schluss machen“, „Wann werden Grenzen überschritten?“ oder „Welche Grenzen können überschritten werden?“.
„Wir wollen mit dem Webauftritt Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren erreichen, die bereits erste schwierige Erfahrungen in Beziehungen gemacht haben oder auch Freundinnen und Freunde beraten wollen, die in solche Situationen geraten sind“, erklärt Beate Blättner, Mitinitiatorin des Portals und Professorin an der Hochschule Fulda. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Programme zur Prävention von Teen Dating Violence auch als wirksame Intervention zur Prävention von Partnergewalt im Erwachsenenalter. „Empfohlen, und in Deutschland mancherorts auch durchgeführt, werden in der Regel Programme in Schulen. Da Jugendliche aber insbesondere über das Internet kommunizieren, fanden wir es einleuchtend, ergänzend Prävention über das Netz anzubieten“, erklärt Blätter.
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