Ursachen und Formen von Cybermobbing
Soziale Kompetenz fehlt online und in der Realität
Cybermobbing verdunkelt den Alltag vieler junger Menschen
© Feng Yu, fotolia.de
Beleidigungen, Ausgrenzungen, Schädigungen über virtuelle Kanäle – „Cybermobbing“ stellt ein ernstes Problem dar. Wir sprachen dazu mit Prof. Dr. Reinhold Jäger, er forscht seit vielen Jahren an der Universität Koblenz-Landau zum Thema „Cybermobbing“.
Herr Professor Jäger, Cybermobbing, Cyberbullying – was bedeutet das eigentlich?
Bei „Mobbing“ meint man Aktivitäten, die von und gegen Erwachsene gerichtet sind, beim Bullying geht es um entsprechende Aktivitäten unter Kindern und Jugendlichen. Der Begriff „to bully“ setzt sich allerdings bei uns nicht durch, deshalb wird zumeist von Mobbing gesprochen. Egal wie alt das Opfer ist, es geht immer darum, den anderen zu beleidigen, auszugrenzen oder zu schädigen und dazu ist jedes Mittel recht. Beim „Cybermobbing“ werden neue Technologien genutzt, etwa Mails, SMS oder soziale Medien wie Facebook, um mit ihnen zum Beispiel über eine andere Person Gerüchte zu streuen oder intime Videos zu verbreiten. Cybermobbing ist damit eine indirekte Form des Mobbing, bei der sich der Täter in der Regel versteckt.
Sind die Täter in der virtuellen Welt hemmungsloser als in der realen Welt?
Allein die Tatsache, dass mir die Nase von jemand anderem nicht passt, reicht in bestimmten Situationen aus, dass ihm ins Gesicht geschlagen wird. Das ist Hemmungslosigkeit in der „real world“; und der Täter wird erkannt. In der virtuellen Welt hingegen gibt es Vorkommnisse wie folgende, die mir ein Kollege aus Norwegen berichtet hat: Ein Pärchen spricht miteinander via Bildtelefonie. Er bittet sie, sich vor der Kamera auszuziehen und bestätigt auf ihre Anfrage, dass er alleine sei und niemand zusehen würde. Allerdings zeichnet er die Szene auf und stellt sie dann ins Internet. Das ist Brutalität im Internet, eine Situation, die die Bedingung verschärft, weil das Internet zugleich „nichts vergisst“.
Prof. Dr. Reinhold Jäger
Ehemals Geschäftsführender Leiter des „zepf - Zentrum für empirische pädagogische Forschung“, jetzt Seniorprofessor der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, © privat
Können Sie noch ein paar konkrete Beispiele von Cybermobbing anführen?
Eine frühere Mitarbeiterin, Julia Riebel, hat in ihrem Buch „Spotten, Schimpfen, Schlagen“ eine Reihe von Fällen angeführt. So musste etwa eine Mittelstufenschülerin nach einer Reise feststellen, dass keiner ihrer Klassenkameraden mehr mit ihr sprechen wollte. Erst nach einer Weile fand sie heraus, dass jemand das Gerücht per SMS an die ganze Klasse verbreitet hatte, sie habe sich auf der Reise mit der Krankheit SARS infiziert. Und ein zweiter Fall: Ein übergewichtiger Junge wurde von einem Mitschüler in einer Umkleidekabine fotografiert. Die Nacktfotos standen kurze Zeit später im Internet und die meisten seiner Klassenkameraden hatten sie gesehen. Daraufhin wurde er auch im richtigen Leben noch mehr gehänselt als zuvor.
Weitere Artikel zum Thema Einbruchschutz
Augen auf in den eigenen vier Wänden!
In Deutschland sterben jährlich fast doppelt so viele Menschen im...[mehr erfahren]
Polizei unterstützt Senioren mit außergewöhnlichen Präventionsmethoden
Senioren sind von bestimmten Straftaten wie Raub- oder...[mehr erfahren]
Teil 1: Die häufigsten Fragen zu Einbrechern, deren Vorgehensweisen und Ihrem Versicherungsschutz
Seit dem Jahr 2016 geht die Zahl der Einbrüche stetig zurück – so...[mehr erfahren]
Ein Siegel für mehr Sicherheit
Sich im eigenen Zuhause sicher zu fühlen ist ein Grundbedürfnis der...[mehr erfahren]
Mit Peter Werkmüller, Polizeiliche Beratungsstelle Düsseldorf
In diesem Video gibt Hauptkommissar Peter Werkmüller von der...[mehr erfahren]
Die Verkehrssicherungspflichten
Generell ist man als Eigentümer dafür verantwortlich, dass auf dem...[mehr erfahren]
Die Videoüberwachung von Betriebsgebäuden ist nur unter bestimmten Bedingungen sinnvoll – und erlaubt
Einbruchsgefahr, Diebstähle durch Supermarktkunden, Unterschlagungen...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Einbruchschutz
Polizeiliche Kriminalstatistik 2023
Im Jahr 2023 ist die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle bundesweit...[mehr erfahren]
Alarmanlagen; Sicherungen für Türen und Fenster
Durch eine gute mechanische Sicherung von Fenstern und Türen...[mehr erfahren]
Teil 2: Die häufigsten Fragen zu Türen, Fenstern und Alarmanlagen
Statistiken zum Thema Einbruchschutz zeigen: Rund 40 Prozent der...[mehr erfahren]
Das richtige Verhalten bei einem Einbruch
Eine unangenehme Vorstellung: Man kommt nach Hause und bemerkt, dass...[mehr erfahren]