Einbrüche vorhersehen und Täter stoppen
Die Software errechnet „Wahrscheinlichkeitsbereiche“, in denen es zu Folgedelikten kommen kann
© Institut für musterbasierte Prognosetechnik (IfmPt)
Bayern ist überzeugt, Baden-Württemberg bleibt kritisch
In Bayern ist „Precobs“ unter der Leitung des Bayerischen Landeskriminalamts seit Oktober 2014 in den Städten München und Mittelfranken im Einsatz. Seitdem gab es in den Prognosegebieten deutlich weniger Wohnungseinbrüche und mehr Täterfestnahmen. Deutschlandweit gilt Bayern als eines der Bundesländer mit dem niedrigsten Einbruchsrisiko. In Stuttgart dauert die Pilotphase von „Precobs“ noch bis 2019 an. Die Entwicklung der Fallzahlen war während des Evaluationszeitraums im Polizeipräsidium Stuttgart stark rückläufig. Ob dies in direktem Zusammenhang mit „Precobs“ steht, ist allerdings schwer zu beurteilen, da eine ähnliche Entwicklung auch vor dem Beginn der Pilotphase zu beobachten war. Außerdem blieben die Fallzahlen im Polizeipräsidium Karlsruhe im Untersuchungszeitraum konstant. Auch die Auswertung einer Online-Befragung von 700 Polizisten zur praktischen Anwendung von „Precobs“ in Stuttgart und Karlsruhe ergab keine eindeutigen Ergebnisse: Ungefähr die Hälfte der Befragten sah in „Precobs“ ein erfolgversprechendes Modell, die andere Hälfte bewertete die Software eher kritisch.
Die Prognosesoftware „Skala“ in Nordrhein-Westfalen
„Precobs“ ist nicht die einzige Prognosesoftware, die helfen soll, Einbrüche zu verhindern: Die Polizei in Nordrhein-Westfalen setzt seit Februar 2015 unter anderem in Köln und Düsseldorf auf „Skala“: ein System zur Kriminalitätsanalyse und Lageantizipation. Das Programm wurde von Experten des Landeskriminalamtes entwickelt. Die Software erfasst und kategorisiert ebenso wie „Precobs“ Daten zu Einbrüchen in einer Stadt. Diese Daten werden mit frei verfügbaren Informationen über Bebauung, Sozial- und Infrastruktur kombiniert. Ein Algorithmus bestimmt auf dieser Datengrundlage, wo die Wahrscheinlichkeit für weitere Einbrüche höher ist, damit die Polizei dort besonders präsent und aufmerksam ist. Mit „Skala“ ist die Polizei in NRW zuversichtlich: Im ersten Quartal des Jahres 2017 gab es über 30 Prozent weniger Einbrüche als im selben Zeitraum des Vorjahres. Anfang 2018 soll die Software im gesamten Bundesland zum Einsatz kommen.
FL (29.09.2017)
Weitere Infos zum Thema gewerbliche Gebäudesicherheit
Elektronische Sicherung von Gebäuden
Neben der mechanischen Sicherung eines Gebäudes spielt auch der...[mehr erfahren]
Die Videoüberwachung von Betriebsgebäuden ist nur unter bestimmten Bedingungen sinnvoll – und erlaubt
Einbruchsgefahr, Diebstähle durch Supermarktkunden, Unterschlagungen...[mehr erfahren]
Sicherheitsmaßnahmen für Unternehmen
Maßnahmen zum Einbruchschutz gibt es viele. Aber welche sind die...[mehr erfahren]
Vieles ist technisch möglich, doch was ist auch sinnvoll?
Die Sicherheitstechnikbranche passt ihr Angebot laufend der aktuellen...[mehr erfahren]
Mit Peter Werkmüller, Polizeiliche Beratungsstelle Düsseldorf
In diesem Video befasst sich Hauptkommissar Peter Werkmüller von...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel für Einbruchschutz in Untenehmen
So schützt man sich am besten
Heinrich Hauner ist Kriminalhauptkommissar beim Präsidium München....[mehr erfahren]
„Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied!“
Besonders für Unternehmen und Geschäfte kommt es auf eine gute...[mehr erfahren]
Diagnose: Hohe Einbruchsgefahr
Arztpraxen sind in Deutschland seit der Einführung der Praxisgebühr...[mehr erfahren]