Brände – richtig schützen: Im Brandfall und präventiv
Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland rund 200.000 Brände und jeder 4. Einsatz der Feuerwehr betrifft einen Brand in einem Privathaushalt.
Brennende Pfanne
© Pexels_Bulat Khamitov
Ein Brand breitet sich blitzschnell in der Wohnung aus: Greift die Flamme einer unbeaufsichtigten Kerze auf die Tischdecke über, entsteht schnell ein unkontrollierbares Feuer, das in weniger als fünf Minuten das ganze Zimmer ausgebrennen kann.
Achtsamer Umgang schützt
- Ein Brand breitet sich blitzschnell aus
- Feuer ist eine Gefahr für Leib und Leben, aber auch für die komplette Existenz
- Richtiges Verhalten im Brandfall entscheidend
- Rauchmelder retten Leben und Existenzen
- Brände vermeiden durch richtiges Verhalten
- „Zuhause sicher“-Brandschutzleitfaden gibt Tipps
Feuer kann schwere Verletzung verursachen, die Betroffene ein Leben lang gesundheitlich beeinträchtigen können. Besonders gefährlich ist der Rauch: Eine Rauchvergiftung kann bereits nach zwei Minuten tödlich sein. 80 Prozent aller Brandopfer ersticken am giftigen Brandrauch. Jedes Jahr finden zirka 400 Menschen den Tod durch einen Brand. Die Zahl der Verletzten ist 10-mal so hoch.
Doch was tun, wenn es brennt? Den Raum verlassen? Die Feuerwehr rufen? Oder doch noch selbst versuchen zu löschen?
Tipps für richtiges Verhalten im Brandfall
- Ruhe bewahren und überlegt handeln – keine Panik.
- Nur Entstehungsbrände versuchen zu löschen, wenn das gefahrlos möglich ist. Ist das Feuer schon zu groß, den Raum verlassen.
- Achtung Fettbrand: Niemals mit Wasser löschen – es droht Explosionsgefahr. Brennt es in Topf oder Pfanne, gilt es den Brand zu ersticken. Dazu kann man einen Deckel auflegen oder einen Feuerlöscher der Brandklasse F verwenden.
- Zimmer bzw. Wohnung umgehend verlassen, Schlüssel und Handy mitnehmen und die Tür hinter sich schließen.
- Die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 anrufen.
- Das Haus verlassen – keinen Aufzug benutzen!
- Nachbarn warnen und gehandicapten Personen helfen
- Achtung: Kinder verstecken sich gerne bei Gefahr – daher ist immer ein Auge auf den Nachwuchs wichtig.
- Die Feuerwehr bei ihrem Eintreffen einweisen und Schlüssel übergeben
Ist der Treppenraum verraucht bzw. der Fluchtweg versperrt, sollte man die Wohnungstür schließen und die Feuerwehr über 112 anrufen. Ratsam ist es die geschlossene Tür noch mit einem feuchten Tuch abzudichten und sich dann in einen rauchfreien Raum mit Fenster oder Balkon zur Straße hin zurückzuziehen. So kann man sich vor dem giftigen Brandrauch schützen und bei Eintreffen der Feuerwehr auf sich aufmerksam machen.
Brände verursachen Schäden in Milliardenhöhe
Auch wenn man das Glück hatte, einen Wohnungsbrand heil zu überstehen, richtet das Feuer einen immensen Schaden im liebevoll eingerichteten Zuhause an. Es macht dieses unter Umständen für Wochen unbewohnbar und zerstört unwiederbringlich wertvolle Erinnerungsstücke und wichtige Dokumente. Finanziell verursachen Brände Schäden in Milliardenhöhe. Umso wichtiger ist, es gar nicht erst zu einem Brand kommen zu lassen.
Rauchmelder retten Leben
Es gilt nach wie vor die Maxime: Rauchmelder retten Leben.
Brandrauch steigt nach oben – der Rauchwarnmelder, an der Zimmerdecke montiert, schlägt dann Alarm und weckt bzw. warnt Anwesende im Gefahrenbereich. Die Rauchwarnmelder-Pflicht in Wohnungen ist für jeden Bewohner eine wertvolle Maßnahme zur Reduzierung von Schäden – vergleichbar dem Sicherheitsgurt im Auto.
Mögliche Brandgefahren erkennen
Stetige Aufmerksamkeit mit Blick für mögliche Brandgefahren ist ebenfalls wichtig – egal, ob beim Umgang mit Kerzen, E-Fahrzeug-Akkus, Elektrogeräten oder beim Kochen.
Akkus zum Beispiel sollten am besten nur in Anwesenheit geladen und auf einer nicht brennbaren Unterlage gelagert werden – außerdem sollte die Umgebung frei von brennbaren Materialien sein und nur die vom Hersteller vorgesehenen Ladekabel-/geräte verwenden.
Beim Kochen ist es ratsam Töpfe nicht unbeaufsichtigt auf dem heißen Herd stehen zu lassen und keine brennbaren Gegenstände wie Geschirrtücher oder Kochbücher auf dem Kochfeld des Herdes abzulegen.
Wer es sich mit einem Ethanol-Kaminen zuhause gemütlich machte, sollte unbedingt die Bedienungsanleitung beachten – ansonsten kann Explosionsgefahr, insbesondere beim Nachfüllen, bestehen.
Sinnvoll ist zudem Lüftungsschlitze elektrischer Geräte immer freizuhalten und offenes Feuer, wie z. B. Kerzen, stets im Auge zu haben.
Gefahr besteht auch, wenn Kinder Gelegenheit zum Zündeln haben. Die Faszination der Kinder für Feuer können Erwachsene nutzen, um mit den Kleinen den richtigen Umgang mit Feuerzeug und Streichhölzern gemeinsam zu üben, ihnen die Gefahr bewusst zu machen und das richtige Verhalten im Ernstfall zu zeigen.
„Zuhause sicher“-Brandschutzleitfaden gibt Tipps
Noch mehr Infos zu Brandschutz und richtigem Verhalten im Brandfall gibt der Brandschutzleitfaden des Netzwerks „Zuhause sicher“. Ein E-Paper mit Informationen rund um Rauchmelder, Feuerlöscher, präventives Handeln und richtiges Verhalten im Brandfall steht zur Ansicht zur Verfügung unter:
www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz/minibuch-leitfaeden/#clone-5
Netzwerk „Zuhause sicher“:
Das Netzwerk „Zuhause sicher“ ist ein gemeinnütziger Verein, der Mieter und Eigentümer für die Wichtigkeit und Wirksamkeit von Einbruchprävention sensibilisieren und zuverlässige Informationen rund um Einbruchschutz und Brandschutz in Wohngebäuden zur Verfügung stellen möchte. Denn Sicherheit Zuhause heißt nicht nur Einbruchschutz, sondern auch Brandschutz.
In über 500 Partnerschaften engagieren sich Polizei, Kommunen, Handwerk, Versicherungswirtschaft und Industrie gemeinsam auf der Basis der polizeilichen Empfehlungspraxis für Einbruchprävention und Brandvorbeugung. „Zuhause sicher“ wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Landespreis für Innere Sicherheit und dem Diplom des European Public Sector Award.
Weitere Informationen zum Netzwerk „Zuhause sicher“ unter www.zuhause-sicher.de
(22.02.2024)
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