„Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“
Die Ausstellung wird aktuell neu konzipiert
Die Wanderausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ gibt es schon seit 2007. Damit sie am Puls der Zeit bleibt, arbeitet die Friedrich-Ebert-Stiftung aktuell an einem ganz neuen Konzept, um die Ausstellung im Herbst 2020 neu aufzulegen: „Die Plakatwände werden neu konzipiert und mit einem digitalen Medientisch ergänzt, auf dem man sich Videos ansehen kann“, erzählt Franziska Schröter. Dafür hat die Friedrich-Ebert-Stiftung unter anderem Zeitzeugeninterviews mit Holocaust-Überlebenden und Betroffenen von rechter Gewalt geführt. „Auf dem Medientisch werden die Jugendlichen auch ein interaktives Argumentationstraining machen können, um zu lernen, wie man gegen rechte Äußerungen argumentiert“, erklärt Schröter. Überhaupt soll die Ausstellung künftig noch viel näher an der Lebenswelt der Jugendlichen orientiert sein. „Wir wollen zum Diskutieren anregen, zum Beispiel warum Menschen überhaupt Vorurteile haben und was Diskriminierung bewirken kann. Der Fokus wird viel stärker auf Rassismus im Alltag liegen, weil er den meisten Jugendlichen dort zum ersten Mal begegnet. Ob auf dem Schulhof, im Fernsehen oder in der Disco.“ Damit leistet die Ausstellung einen wichtigen Beitrag zur Prävention gegen Rechtsextremismus: „Viele Schulen sind im Netzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ und nehmen deshalb regelmäßig unser Ausstellungsangebot wahr. Sie wollen das Thema aus der Tabuzone holen und die Schülerinnen und Schüler zum Gespräch animieren“, sagt Schröter.
Schulen oder andere Bildungseinrichtungen, die die Ausstellung in ihren Unterricht einbinden möchten, können sich an das jeweilige Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung in ihrem Bundesland wenden. Auf der Website der Stiftungszentrale sind die Kotakte für alle Bundesländer und ausführliche Informationen zum jeweiligen Ausstellungskonzept im Detail aufgeführt.
Rassismus im Alltag offen ansprechen
„Uns ist wichtig, dass die jungen Menschen über Vorurteile und Stereotype sprechen. Im Internet versuchen Rechte ganz gezielt, Jugendliche zu gewinnen. Dabei ist der Rassismus nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen“, sagt Schröter: „Die Identitäre Bewegung zum Beispiel zieht vor allem junge Menschen an, indem sie in sozialen Netzwerken vorgeben, nur sie würden die Ängste der Jugend ernst nehmen. Dabei sind die Identitären bestens mit der rechten Szene vernetzt.“ Die Friedrich-Ebert-Stiftung nutzt die Wanderausstellung, um das Netzwerk der rechtsextremen Szene aufzudecken und die Jugendlichen für die Gefahren zu sensibilisieren, die von rechter Gewalt und rechtsextremem Denken ausgehen. „Das ist nicht immer ganz leicht“, betont Franziska Schröter. „Gerade wenn etwa der Familienvater AfD wählt oder im Freundeskreis fremdenfeindliche Aussagen gemacht werden, stellen die jungen Leute natürlich erstmal die Frage, warum das nicht in Ordnung ist. Die Ausstellung ist für die Schulen ein guter Ansatzpunkt, mit der Aufklärungsarbeit genau an diesem Punkt zu beginnen.“
AL (31.07.2020)
Weitere Infos zum Thema Gewalt in der Familie
Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster geht neue Wege
Das Jugendamt der Stadt Münster engagiert sich in besonderem Maße für...[mehr erfahren]
Erste umfassende Studie gestartet
Statistisch gesehen stirbt in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau...[mehr erfahren]
Menschenhändler missbrauchen ukrainische Flüchtlinge
Die Flüchtlingskrise im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg hat eine...[mehr erfahren]
Strategien von Pädokriminellen aufgedeckt
Pädokriminelle Täter nutzen Partnerschaftsbörsen, Online-Marktplätze...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Gewalt
Tipps zur Vorbeugung und Deeskalation
Die Pöbelei in der Bahn, die Schlägerei vor der Disko, der nächtliche...[mehr erfahren]
Die Arbeit der Spezialeinsatzkommandos der Polizei
Geiselnahme, Terror, Erpressung, Suizidversuch oder Amoklauf: Es gibt...[mehr erfahren]
Die Kampfhunde-Verordnung in Bayern
Im Februar 2014 greift ein freilaufender Rottweiler in Brandenburg...[mehr erfahren]