Brände früh erkennen
Feuerwehrschlüssel aktuell halten
In größeren Unternehmen befindet sich an jeder Brandmeldeanlage ein Tresor, das sogenannte Feuerwehrschlüsseldepot. Hier wird der Generalschlüssel aufbewahrt. Michael Hesters: „Nur wenn die Brandmeldeanlage ausgelöst hat, kommen wir an diesen Tresor.“ Das ist beispielweise wichtig, wenn es nachts brennt und niemand vor Ort ist. Die Schlüssel müssen immer aktuell sein. Beginnen beispielsweise Geschäfte in einem Einkaufzentrum, eigenständig neue Schließzylinder zu installieren, passt der Generalschlüssel nicht mehr überall. Auch das prüft die Feuerwehr im Rahmen der Brandschau. Hesters findet Sprinkleranlagen übrigens sehr hilfreich. „Sie halten das Feuer klein, bis die Feuerwehr da ist, und verursachen einen vergleichsweise geringen Wasserschaden. Ohne Sprinkleranlage kann sich das Feuer weiter ausbreiten. Auch wenn Feuerwehrmänner geschult sind, Wasserschäden möglichst zu vermeiden, ist der Schaden durch den dann deutlich umfangreicheren Löscheinsatz in der Regel größer.“
Brandschutz in Haus und Wohnung
Auch im Privatbereich sind Brandmelder das Kernelement des Brandschutzes. Für die Installation ist der Eigentümer verantwortlich. Vor allem nachts werden Brände in Privathaushalten zur Gefahr. Schon drei Atemzüge hochgiftigen Brandrauchs können tödlich sein. Die Rauchmelder sollten daher regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden – nur ein intakter Brandmelder kann Leben retten. Doch es gibt noch weitere Hinweise, die Mieter und Eigentümer beachten sollten: So geht etwa von Kraftstoff, Farbe, Verdünner, Spraydosen, Campingflaschen, Druckluftbehältern und ähnlichen Gegenständen eine erhebliche Brand- und Explosionsgefahr aus. Diese Gegenstände sollte man daher niemals im Keller lagern. Beim Thema Hauseingangstür gibt es eine unterschiedliche Sichtweise von Feuerwehr und Polizei. Die Feuerwehr sagt: Die Tür sollte immer offen sein, damit man jederzeit herauskommt. Die Polizei sagt: Wegen des Einbruchschutzes muss sie immer abgeschlossen sein. Eine Lösung können selbstverriegelnde Panikschlösser sein. Hauseigentümer sind übrigens nicht verpflichtet, Feuerlöscher anzuschaffen. „Natürlich ist ein Feuerlöscher nie falsch“, sagt Brandschutzexperte Hesters. „Er dient aber nur zur Bekämpfung von kleinen Entstehungsbränden, beispielsweise in einem Papierkorb.“ Er empfiehlt: Lässt sich ein Brand nicht mehr löschen, ohne sich selbst zu gefährden, ist es besser, sich zu retten, andere Leute zu warnen und in Sicherheit zu bringen und anschließend die Feuerwehr zu rufen. Die 112 ist in jedem Brandfall die richtige Telefonnummer.
WL (29.03.2018)
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