< Vorurteile – Pöbeleien – Schläge

Betrug bei Fahrerlaubnisprüfungen

Den Führerschein für das Auto oder das Motorrad zu erlangen, markiert für viele junge Menschen noch immer die Grenze zum Erwachsensein. Doch der Erwerb der Fahrerlaubnis wird für manchen zu einer stressigen Herausforderung, denn die Prüfungsfragen sind komplex und umfassen auch Situationen, die nicht alltäglich im Straßenverkehr vorkommen. Tricksen und Täuschen scheint daher für immer mehr Fahranwärter eine verlockende Möglichkeit zu sein, um diese Hürde zu überwinden. Der Gesetzgeber hat nun reagiert: Im Februar 2022 wurde die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) aktualisiert und die Konsequenzen für Schummler verschärft.

Manipulationsversuche nehmen deutlich zu


Täuschungsversuche bei Fahrerlaubnisprüfungen sind in den letzten Jahren stark angestiegen

© Sauerlandpics/stock.adobe.com

 

Den Führerschein für das Auto oder das Motorrad zu erlangen, markiert für viele junge Menschen noch immer die Grenze zum Erwachsensein. Doch der Erwerb der Fahrerlaubnis wird für manchen zu einer stressigen Herausforderung, denn die Prüfungsfragen sind komplex und umfassen auch Situationen, die nicht alltäglich im Straßenverkehr vorkommen. Tricksen und Täuschen scheint daher für immer mehr Fahranwärter eine verlockende Möglichkeit zu sein, um diese Hürde zu überwinden. Der Gesetzgeber hat nun reagiert: Im Februar 2022 wurde die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) aktualisiert und die Konsequenzen für Schummler verschärft.

Organisierter Betrug

In jedem Jahr werden in Deutschland rund 1,8 Millionen Theoretische Fahrerlaubnisprüfungen (TFEP) absolviert. Dabei gibt es nach Schätzungen des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) etwa 2.000 bis 3.000 erkannte Täuschungsversuche. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, doch das Unternehmen „TÜV/DEKRA arge TP21“ bestätigt, dass die erfassten Betrugsfälle zwischen 2014 bis 2018 um mehr als das Sechsfache angestiegen sind. Dieses Unternehmen hat das Prüfungssystem für die theoretische Fahrerlaubnisprüfung entwickelt. Außerdem wird von einer hohen Dunkelziffer von nicht entdeckten Täuschungsversuchen ausgegangen.

„Technikbetrug“ gilt als die häufigste Masche der Schummler. Die Prüflinge sind beispielsweise über kleinste Kameras in der Kleidung oder den Brillengläsern mit einer helfenden Person außerhalb des Prüfungsraums verbunden. Komplettiert wird das drahtlose Kommunikationssystem durch winzige Kopfhörer im Ohr der Führerscheinanwärter, über die der Helfer oder die Helferin die korrekten Antworten zu den Prüfungsfragen übermitteln. Die sogenannten „Stellvertretungsprüfungen“ sind die zweithäufigste Täuschungsform. Der Prüfling wird durch eine Person vertreten, die ihm äußerlich ähnlich ist, um so die Identitätskontrollen zu überwinden. Diese Person absolviert die theoretische Prüfung nun anstelle der eigentlichen Kandidatin oder Kandidaten. Diese „Stellvertretungsprüfungen“ sind sogar um mehr als das Siebenfache seit 2014 angestiegen.

Seite: 12weiter >>

Weitere Infos zum Thema Gewalt in der Gesellschaft

Hinsehen, Handeln und Helfen

Böblingen, im Oktober 2023: Drei Bauarbeiter hören die Hilferufe...[mehr erfahren]

Reichen Betriebserlaubnis, Zuverlässigkeitsprüfung und Kondompflicht aus?

Im Juli 2016 hat der Bundestag ein neues Gesetz verabschiedet, das...[mehr erfahren]

Vor Trickbetrug und Raubüberfall schützen

2023 fand eine Serie von Einbrüchen bei Senioren in Berlin und...[mehr erfahren]

Täter und Motive sind bislang ungeklärt

Ein neues Phänomen sorgt in den Nachrichten für Aufmerksamkeit:...[mehr erfahren]

„Bei Gewalt geht es immer um das Demonstrieren von Macht“

Die 18-jährige Sarah wacht morgens um sechs auf einer Parkbank auf....[mehr erfahren]