Betrugsfalle illegaler Welpenhandel
Das Leid der Tiere
Nach dem Verkauf tauchen viele Händler ab und sind nicht mehr zu erreichen
© juefraphoto/stock.adobe.com
Die betroffenen Welpen werden in der Regel unter tierquälerischen Bedingungen vermehrt. In osteuropäischen Welpenfabriken werden die Hunde in Kellern, Schuppen und winzigen Verschlägen gehalten. Dort liegen sie in ihren eigenen Exkrementen, erhalten nur das nötigste Futter und keine medizinische Versorgung. Das grausame Geschäft mit den Welpen führt auch zu großen Qualen für die Elterntiere. Oft leben diese in einer sogenannten Massenvermehrung: Während die Mutterhündinnen jahrelang als „Gebärmaschinen“ missbraucht werden, werden den Rüden Hormone gespritzt, damit sie immer wieder decken können. Andere werden mit Gewalt wie Tritten oder Stromschlägen zum Decken gezwungen. Häufig vegetieren sie in kleinen Zwingern vor sich hin – ohne Tageslicht, menschliche Zuneigung oder Kontakt zu anderen Tieren. Außerdem sind sie oft krank und geben Gendefekte und Erkrankungen an die Welpen weiter. Können die Elterntiere nicht mehr die gewünschte Leistung erbringen, werden sie meist ausgesetzt oder getötet.
Unseriöse Züchter erkennen
Tipps für den sicheren Welpenkauf
- Kaufen Sie niemals ein Tier aus Mitleid.
- Besuchen Sie den Züchter vor dem Kauf zuhause. Nehmen Sie niemals Welpen an dubiosen Übergabeorten entgegen.
- Achten Sie unbedingt auf Gesundheitsnachweise und Papiere des Welpen. Dazu zählen der europäische Heimtierausweis, ein Chip zur Kennzeichnung und die ersten Impfungen.
- Haben Sie den Verdacht, dass Tiere aus illegalem Handel angeboten werden, informieren Sie die Polizei oder das Veterinäramt.
Grundsätzlich sollte gründlich überlegt sein, ob man für ein tierisches Familienmitglied bereit ist. Habe ich genügend Zeit, mich um den Vierbeiner zu kümmern? Kann ich mir dauerhaft Futter und Tierarztkosten leisten? Habe ich alle Vor- und Nachteile bedacht? Nur, wer sich wirklich sicher ist, sollte sich auf die Suche begeben – im besten Fall im örtlichen Tierheim. Bei Züchtern sollte man unbedingt beachten, dass die Übergabe nur beim Anbieter zu Hause stattfindet und das Muttertier vor Ort ist. Die Welpen sollten bei der Abgabe mindestens acht Wochen oder älter sein. Wenn Verkäufer verschiedene Rassen und eine große Anzahl Welpen anbieten, ist dies ein Anzeichen für kriminellen Handel. Aufgrund des großen Zeitaufwands einer verantwortungsvollen und individuellen Betreuung der Mutter und Welpen, ziehen seriöse Züchter maximal drei Würfe pro Jahr auf. Bei seriösen Züchtern hat der Welpe bereits Papiere und die ersten Impfungen erhalten. Die Übergabe findet zu Hause statt und man hatte die Chance, das Tier mehrfach vorab zu besuchen und bereits kennenzulernen. Seriösen Züchtern ist es außerdem wichtig, wo und bei wem der Hund zukünftig leben wird. Wird kein Interesse an den Käufern und dem künftigen Zuhause des Hundes gezeigt, ist Vorsicht geboten. Aufmerksam sollte man auch werden, wenn es keine Papiere und keinen Kaufvertrag gibt.
KF (Stand 29.07.2022)
Weitere Infos zum Thema Gewalt in der Gesellschaft
Der „Warnschussarrest“ für jugendliche Straftäter
Kein Handy, kein Kumpels, keine Freiheiten: Seit 2012 kann in...[mehr erfahren]
Härtere Strafen bringen nichts
Jugendliche Intensivtäter beginnen ihre kriminelle Karriere häufig...[mehr erfahren]
Deutschland braucht ein einheitliches Versammlungsrecht
Die Proteste und Demonstrationen rund um die Corona-Beschränkungen...[mehr erfahren]
Silvesterausschreitungen in Berlin aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei
Die Ausschreitungen an Silvester in Berlin und anderen Orten...[mehr erfahren]
Reichen Betriebserlaubnis, Zuverlässigkeitsprüfung und Kondompflicht aus?
Im Juli 2016 hat der Bundestag ein neues Gesetz verabschiedet, das...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Audio Podcast
Hier finden Sie weitere Podcasts
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Gewalt in der Gesellschaft
Tipps zur Vorbeugung und Deeskalation
Die Pöbelei in der Bahn, die Schlägerei vor der Disko, der nächtliche...[mehr erfahren]
Die Arbeit der Spezialeinsatzkommandos der Polizei
Geiselnahme, Terror, Erpressung, Suizidversuch oder Amoklauf: Es gibt...[mehr erfahren]
Die Kampfhunde-Verordnung in Bayern
Im Februar 2014 greift ein freilaufender Rottweiler in Brandenburg...[mehr erfahren]