< Cyberversicherungen

Fahrsicherheitstraining für Einsatzfahrzeuge

Bei Einsatzfahrten von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei zählt jede Sekunde. Doch die Fahrt mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort birgt auch ein erhöhtes Unfallrisiko. Wenn andere Autofahrer oder Fußgänger den Einsatzwagen zu spät bemerken, sind kritische Situationen vorprogrammiert. Damit im Ernstfall alles reibungslos läuft, ist ein umfangreiches Training für die Einsatzkräfte enorm wichtig. Dabei wird ihnen vermittelt, wie sie in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und Risiken im Straßenverkehr richtig einschätzen.

Der Bremsweg der Einsatzfahrzeuge wird oft falsch eingeschätzt.

© Horst Doering / VIN

Trainingsprogramm für Einsatzkräfte

„Das Programm richtet sich nicht nur an Neulinge, sondern ist auch für Fahrerinnen und Fahrer mit langjähriger Praxis sinnvoll“, betont Jürgen Bente. Schließlich können selbst Profis gefährliche Situationen falsch einschätzen. „Den Einsatzkräften muss klar sein, dass der Straßenverkehr bei eiliger Fahrt schnell herausfordernd werden kann und einige Gefahrensituationen kaum beherrschbar sind“, sagt Bente. „Wer in Hektik gerät, agiert schnell kopflos.“ Daher stehen vor allem praktische Übungen und der richtige Umgang mit Stresssituationen im Fokus des Trainings. So wird zum Beispiel der Bremsweg der Einsatzfahrzeuge oft falsch eingeschätzt. Deshalb werden im Training die Bremswege von verschiedenen Fahrzeugtypen auf dem Übungsplatz miteinander verglichen. „Gerade beim Überfahren einer Kreuzung oder beim Fahren in der Kolonne müssen die Geschwindigkeit und der Abstand angepasst werden“, erklärt Bente. Schließlich tragen die Fahrer von Einsatzfahrzeugen bei Unfällen häufig die Schuld oder eine Teilschuld und somit große Verantwortung. Durch das Üben von Brems- und Lenkmanövern bekommen die Einsatzkräfte ein besseres Gespür für das Fahrzeug und haben die Situation auch bei erhöhtem Stresspegel besser im Blick. „Bei Einsatzfahrten kommen verschiedenste Faktoren zusammen, auf die der Fahrer oder die Fahrerin achten muss: Die Beschaffenheit der Fahrbahn, die Witterung und nicht zuletzt das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer, die durch Blaulicht und Martinshorn auch in eine Ausnahmesituation versetzt werden“, erklärt Jürgen Bente. Leider hören die Ausbilder immer wieder von Autofahrern, die viel zu spät auf das herannahende Einsatzfahrzeug reagieren und dann vor Schreck einfach stehen bleiben. „Dadurch versperren sie den Einsatzkräften den Weg und die verlieren dann wertvolle Zeit“, so der Experte. Ärgerlich sei auch, dass viele Autofahrer auf der Autobahn einfach keine Rettungsgasse bilden. „Dadurch kommt im schlimmsten Fall für die Unfallopfer jede Hilfe zu spät“, mahnt Bente.

Straßenverkehrsordnung (StVO) Paragraph 38, Abs. 1: 

  • „Blaues Blinklicht zusammen mit dem Einsatzhorn darf nur verwendet werden, wenn höchste Eile geboten ist, um Menschenleben zu retten oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden, eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwenden, flüchtige Personen zu verfolgen oder bedeutende Sachwerte zu erhalten.“
  • Es ordnet an: „Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen.“

Autofahrer agieren oft unberechenbar

Vor allem im Stadtverkehr müssen die Einsatzkräfte mit vielen unvorhersehbaren Situationen rechnen. In Häuserschluchten ist für Autofahrer und Fußgänger oft schwer zu orten, aus welcher Richtung das Signal kommt. Zudem hören einige Autofahrer das Martinshorn bei lauter Musik aus dem Autoradio erst viel zu spät. „Sobald man das Signal bemerkt, sollte man direkt zur Seite fahren und den Blinker in die entsprechende Richtung setzen“, empfiehlt Bente. „Man darf sogar auf den Bürgersteig fahren oder eine rote Ampel überqueren, um freie Bahn zu schaffen.“ Im Training wird die Fahrt mit Fremdverkehr im Simulator geübt. „Hier zählt vor allem, dass die Einsatzkräfte lernen, wie sie durch vorhersehbares Fahrverhalten gefährliche Situationen vermeiden können“, erläutert Bente. Denn je besser die anderen Autofahrer einschätzen können, wo das Einsatzfahrzeug hin will, desto eher können sie entsprechend reagieren. „Kurz vor der roten Ampel das Martinshorn einzuschalten, lässt den Autofahrern kaum noch Zeit, um auszuweichen. Je früher die anderen Verkehrsteilnehmer gewarnt werden, desto besser“, rät Jürgen Bente.

AL (07.09.2020)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Schutz vor Erpressersoftware (Ransomware)

Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...die sichere Cloud-Nutzung

Das sollten Sie beachten, um Ihre Daten sicher in Cloud-Diensten zu...

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...sicheres Arbeiten im Home Office

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von zuhause arbeiten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...den Medikamentenkauf im Netz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

5 Tipps für...
...ein sicheres Smartphone

So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.

5 Tipps für...
...sicheres Online-Shopping

Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten

Weitere Infos zum Thema Internet und Mobil

Länger selbstbestimmt zuhause wohnen – aber sicher!

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko von Unfällen im eigenen...[mehr erfahren]

Unternehmen sollten strategisch abwägen, wie sie ihre Daten sichern

In den letzten Jahren speichern immer mehr Unternehmen und...[mehr erfahren]

Gespräch mit Medienpädagogin Michaela D. Brauburger zum Thema Cybergewalt

Am Computer, auf dem Smartphone, über das Tablet: Millionen von...[mehr erfahren]

Projekt „Bottom-Up“ trägt Wissen in Unternehmen

Besonders kleine und mittelständische Unternehmen tun sich beim...[mehr erfahren]

Hilfestellung oder Irreführung?

Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher ist der Einkauf im...[mehr erfahren]