< "Das Netz vergisst nichts"

Gewalt am Arbeitsplatz

Im September 2016 stürmte ein 57-jähriger Obdachloser das Rathaus in Berlin-Neukölln und verletzte einen Mitarbeiter sowie einen Wachmann mit einem Messer. Der Grund: Er soll mit seiner damaligen Not-Unterbringung unzufrieden gewesen sein. Eine solche Tat ist kein Einzelfall. Immer wieder werden Beschäftigte im Berufsalltag zum Opfer von körperlicher oder psychischer Gewalt – mit teils schwerwiegenden Folgen. Wie der Arbeitsunfallbericht der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt, erlitten allein im Jahr 2016 mehr als 10.000 Beschäftigte einen meldepflichtigen Gewaltunfall, was bedeutet, dass sie daraufhin mindestens vier Tage arbeitsunfähig waren. Doch was können Betroffene tun und welche Präventivmaßnahmen sollten Unternehmen ergreifen?

Wenn Kunden oder Kollegen übergriffig werden


Betriebsinterne Gewalt oder Bedrohungen sind selten, kommen aber vor

© Photographee.eu, Adobe Stock

 

Im September 2016 stürmte ein 57-jähriger Obdachloser das Rathaus in Berlin-Neukölln und verletzte einen Mitarbeiter sowie einen Wachmann mit einem Messer. Der Grund: Er soll mit seiner damaligen Not-Unterbringung unzufrieden gewesen sein. Eine solche Tat ist kein Einzelfall. Immer wieder werden Beschäftigte im Berufsalltag zum Opfer von körperlicher oder psychischer Gewalt – mit teils schwerwiegenden Folgen. Wie der Arbeitsunfallbericht der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt, erlitten allein im Jahr 2016 mehr als 10.000 Beschäftigte einen meldepflichtigen Gewaltunfall, was bedeutet, dass sie daraufhin mindestens vier Tage arbeitsunfähig waren. Doch was können Betroffene tun und welche Präventivmaßnahmen sollten Unternehmen ergreifen?

Gewalt am Arbeitsplatz – was ist das?

Von Gewalt am Arbeitsplatz ist die Rede, wenn Beschäftigte im Verlauf oder in direkter Folge ihrer Arbeit beleidigt, bedroht oder tätlich angegriffen werden. So definiert es die International Labour Organization (ILO). Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Angriff durch Betriebszugehörige wie die Kollegen oder den Vorgesetzen erfolgt oder durch betriebsfremde Personen. Die Gefahr, von Dritten beleidigt, bedroht oder attackiert zu werden, ist jedoch deutlich höher, wie der DGUV-Bericht zeigt. Besonders gefährdet sind Beschäftigte mit Kundenkontakt, wie im Fall des Angriffs in Berlin-Neukölln, oder auch mit Patientenkontakt. Fast ein Drittel aller meldepflichtigen Übergriffe galt 2016 dem Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen (3.252). Ein Fünftel ereignete sich im öffentlichen Bereich, auf Straßen oder bei der Nutzung von Transportmitteln (2.371). In etwa 13 Prozent der Fälle waren Angestellte betroffen, die im Verkauf arbeiten (1.332).

Hohe Dunkelziffer bei Übergriffen

Dass diese Zahlen nur einen Teil der Unfälle abbilden, erklärt Anne Gehrke vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung: „In den Arbeitsunfallbericht der DGUV fließen nur meldepflichtige Fälle ein, bei denen eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen vorliegt. Aber es gibt natürlich auch Übergriffe, die dieses Kriterium nicht erfüllen.“ Aus Erfahrung weiß die Expertin, dass viele Beschäftigte vermeintlich kleinere Vorfälle oder verbale Gewalt gar nicht melden, da sie für manche zum Arbeitsalltag gehören. Sie plädiert dafür, immer den Vorgesetzen zu informieren, damit dieser reagieren kann. „Meldungen über Gewaltereignisse sind auch dann zu empfehlen, wenn keine körperliche Verletzung vorliegt oder keine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen gegeben ist. Nur wenn der Unfallversicherungsträger frühzeitig über solche Ereignisse informiert ist, kann er auch handeln, um langfristige Folgen zu verhindern. Je nach Bedarf kann man dann eine Frühintervention durchführen oder probatorische psychotherapeutische Sitzungen.“ Sofern eine Straftat vorliegt, sollte man zusätzlich Anzeige bei der Polizei erstatten, damit der Angreifer zur Rechenschaft gezogen werden kann.

Seite: 12weiter >>

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Schutz vor Erpressersoftware (Ransomware)

Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...die sichere Cloud-Nutzung

Das sollten Sie beachten, um Ihre Daten sicher in Cloud-Diensten zu...

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...sicheres Arbeiten im Home Office

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von zuhause arbeiten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...den Medikamentenkauf im Netz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

5 Tipps für...
...ein sicheres Smartphone

So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.

5 Tipps für...
...sicheres Online-Shopping

Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten

Weitere Infos zum Thema Internet und Mobil

Wie Hacker Informationen einsammeln und missbrauchen

Es gehört mittlerweile schon zur Normalität des Internets, dass immer...[mehr erfahren]

Hoaxes und Kettenbriefe erkennen

Sie erhalten eine Mail von einem Kollegen, in der eine Stiftung...[mehr erfahren]

Fallen beim Geschenkekauf

Sicheres Online-Shopping, Umtauschrecht und Gutscheingültigkeit

Gegen Jahresende werden die Menschen zu Jägern und Sammlern: Etliche...[mehr erfahren]

Was können Erste-Hilfe-Apps leisten?

Ob im Haushalt, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr: Unfälle, bei...[mehr erfahren]

Ausgespäht und angegriffen

Smart-TVs sind eigentlich Computer, die – wenn sie mit dem Internet...[mehr erfahren]