„Das kann kein Ghetto sein!“
Quartiersmanagement schickt Kiezläufer los
Wie solche spezifischen lokalen Probleme durch ein funktionierendes Quartiersmanagement eingeschränkt werden können, zeigt das Beispiel des Kiezläuferprojekts. Im Jahr 2007 beanspruchten Gangs ganze Straßenzüge als „ihr Gebiet“, in dem „ihre Regeln“ zu gelten hätten. Das Quartiersmanagement setzte in Absprache mit der Senatsverwaltung und der Polizei „Kiezläufer“ mit Erfahrung im Milieu ein. Diese sollten ein Vertrauensverhältnis aufbauen und herausfinden, was die Bedürfnisse der Jugendlichen sind. Die Streetworker, teils mit eigener Gang-Erfahrung, wurden von der Polizei intensiv in Strategien zur Konfliktvermeidung und Gewaltprävention geschult. Das Konzept ging auf: Die Effekte waren so positiv, dass der Auftrag einmal verlängert wurde und das 2008 ausgelaufene Kiezläufer-Projekt noch heute als eines der erfolgreichsten Quartiersmanagement-Projekte in Berlin gilt.
Engagement kann nicht verordnet werden
Im Zentrum der Arbeit von Quartiersmanagern wie Thomas Werner steht das, was man im Englischen als „Empowerment“ bezeichnet und als „Hilfe zur Selbsthilfe“ übersetzen kann. Durch das Programm „Soziale Stadt“ und die Beratung des Quartiersmanagements sollen nachhaltig Strukturen geschaffen werden, die auch nach dem Ende der zeitlich befristeten Förderungen bestehen. „Oft versanden Projekte, wenn die bisherigen Mittel nicht weiter gezahlt werden“, so Werner. Dazu kommt die Schwierigkeit, das Umfeld zum Mitmachen zu begeistern. An grundsätzlichem Engagement von Seiten der Anwohner und Bürger fehlt es nicht. Schwierig wird es aber immer dann, wenn es um eine kontinuierliche Partizipation geht. „Da wo man selber wohnt, soll alles schön sein. Der Baum in der nächsten Straße interessiert dann aber oft nicht mehr“, sagt die Leiterin des Quartiersmanagement Zentrum Kreuzberg Dr. Laila Atrache-Younes.
Kernthema „Bildung“
Dabei wäre gerade ein Blick auf das große Ganze für die nachhaltige Entwicklung der Quartiere besonders wichtig. Werner und seine Kolleginnen und Kollegen versuchen deshalb viele Bürger von einem Engagement in Bürgerforen oder dem Quartiersrat zu überzeugen. Eine von denen, die sich einbringt, ist Julia Schreiner. Die freischaffende Dramaturgin war Sprecherin des Quartiersrats und lebt seit mehreren Jahren in Kreuzberg. Sie will mithelfen, das Ghetto-Image des Stadtteils zu korrigieren. Ihr Credo: „Ein Ghetto ist eine Monokultur. Das sind wir hier in Kreuzberg aber nun wirklich nicht. Ich fühle mich hier sehr wohl und sicher. Wäre das im Ghetto so?“
Weitere Infos zum Thema Schule
Vom Pflastertrick bis zur stabilen Seitenlage
Je früher man weiß, wie man sich in einer Notsituation verhält, desto...[mehr erfahren]
16-jähriger Schüler initiiert Beratungsstelle
Das Thema Cybermobbing beschäftigt Lukas Pohland bereits, seitdem er...[mehr erfahren]
Der Einfluss des Internets auf die Gewalt an Schulen
94 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren...[mehr erfahren]
Konflikte im Schulalltag nachhaltig lösen
In diesem Video wird das Streitschlichterprogramm am...[mehr erfahren]
Lehrer an der Grenze der Belastbarkeit
Die Anzahl der durch Überbelastung und Stress erkrankten Lehrer nimmt...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Schule
Voraussetzungen, praktische Ausbildung, Studium
Wie groß muss man sein? Sind Tätowierungen erlaubt? Reicht ein...[mehr erfahren]
Jugendliche möglichst früh erreichen
Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen ist eine...[mehr erfahren]
Wenn Konfliktlösung auf Augenhöhe stattfindet
Verbale und körperliche Auseinandersetzungen gehören zum Schulalltag....[mehr erfahren]