Handel mit Rauschgift nimmt zu
Organisierter Drogenhandel und organisierte Kriminalität
Die Ermittler sehen dabei einen Zusammenhang zwischen Drogenhandel und organisierter Kriminalität. „Drogenhandel und der Schmuggel von Rauschgift sind Hauptbetätigungsfelder und wesentliche Einnahmequellen der Organisierten Kriminalität in Deutschland. Es ist ein Geschäft, mit dem Millionen verdient werden – über alle Drogenarten hinweg. Das haben nicht zuletzt die Erkenntnisse aus den Auswertungen von Daten der Krypto- Kommunikationsanbieter „EncroChat“, „Sky-ECC“ und „ANOM“ sowie zwei Großsicherstellungen von Kokain und Heroin im Spätsommer dieses Jahres gezeigt. Die Organisierte Kriminalität bedroht und untergräbt unsere Gesellschaft“, kommentiert BKA-Vizepräsidentin Martina Link die Situation. Bei der Entschlüsselung der Kommunikationsdaten von kriminellen Tätergruppen wurden überwiegend Fälle des organisierten Rauschgifthandels festgestellt. Mit diesen Daten konnten neue Erkenntnisse über Art und Ausmaß der Kriminalität gewonnen werden. Außerdem konnten mit Hilfe der Daten zahlreiche Tatverdächtige identifiziert und Täterstrukturen offengelegt werden.
Sie können sich das aktuelle Bundeslagebild Raschgiftkriminalität auf der Website des Bundeskriminalamts herunterladen.
Pragmatische Hilfe statt ideologischer Debatten
Mehr Konsequenz und Professionalität angesichts der alarmierenden Zahlen vor allem bei den Drogentoten fordert auch Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht und Drogenfragen: „Die aktuellen Zahlen verdeutlichen: Wir müssen sowohl bei der strafrechtlichen Verfolgung von professionell agierenden Drogenkriminellen als auch bei Prävention und Suchthilfe schneller, konsequenter und besser werden.“ Die Gesellschaft müsse mehr tun, damit Menschen gar nicht erst zu gefährlichen Drogen greifen, oder, wenn sie es doch tun, davon wieder loskommen. Deswegen benötigten wir in Deutschland eine wirklich flächendeckende Suchtprävention, die hält, was sie verspricht, erklärte Blienert. Er forderte flächendeckende und ausreichend finanzierte Beratungsangebote. Der Drogenbeauftragte empfiehlt, bei Drogenkonsum keine ideologischen Debatten zu führen, sondern ganz pragmatisch zu helfen – vom Drogenkonsumraum bis Substitution, von Drug Checking bis zur Schlafstätte für obdachlose Abhängige: „All das hilft am Ende gegen Drogenkonsum, weil es der erste Schritt in den Ausstieg sein kann.“
TE (23.12.2022)
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