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Drei Monate bei Europol

Die Täternetzwerke im Bereich der Organisierten Kriminalität operieren international. Doch wie sieht es auf der Seite der Strafverfolger aus? Wie arbeitet beispielsweise die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag? Das erleben deutsche Polizeibeamtinnen und -beamte immer wieder hautnah, wenn sie vom Bundeskriminalamt (BKA) dorthin entsandt werden, etwa im Rahmen eines dreimonatigen Hospitationsprogramms.

Europol wurde im Jahr 1999 von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union gegründet. Seitdem koordiniert die Behörde die Arbeit und den Informationsaustausch der Polizeibehörden der 28 EU-Mitgliedsstaaten, u. a. im Bereich der Organisierten Kriminalität und der Bekämpfung von Terrorismus. Für die weltweite Vernetzung ist in allen Mitgliedsländern eine „Nationale Stelle“ für Europol eingerichtet worden. In Deutschland ist sie im BKA angesiedelt.

Intensive Vorbereitungen

Um am Hospitationsprogramm teilzunehmen, müssen die Bewerber ein dreitägiges Vorbereitungsseminar besuchen und eine Prüfung absolvieren, bestehend aus einer Klausur und einem englischsprachigen Interview. „Im Seminar wurden wir auf die Organisationsstruktur von Europol, die wesentlichen Anwendungen und den EU-Ratsbeschluss vorbereitet. Die Einarbeitung in die ganzen Dokumente auf Englisch war schon eine Hausnummer“, erzählt Oliver Bongartz. Bei der Ankunft in Den Haag erwartete ihn und rund 30 andere Teilnehmer ein Newcomers-Training, um sich vor Ort zurechtzufinden und einzuarbeiten. „Bei dem Training war auch ein weiterer Kollege aus NRW dabei, sonst waren da sowohl Polizeibeamte als auch Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen aus vielen anderen Ländern. Wir haben ja nicht nur die EU-Mitgliedsstaaten bei Europol, sondern auch sogenannte Drittstaaten und EU-Beitrittskandidaten“, berichtet er. Im Rückblick waren die ersten beiden Wochen für Oliver Bongartz auch die anstrengendsten: „Abends, wenn ich in meine Wohnung zurückgekommen bin, war ich wirklich wie erschlagen. Das neue Arbeitsumfeld und die Vorgangsbearbeitung ausschließlich in englischer Sprache sind schon fordernd.“

Unterschiede zur deutschen Polizeiarbeit

Insgesamt hat Oliver Bongartz die dreimonatige Hospitation bei Europol sehr gut gefallen. „Ich habe die Arbeit als unglaublich effizient empfunden. Wenn man mit anderen Ländern ein Ermittlungsverfahren besprechen muss, sind hier alle Ansprechpartner an einem Ort“, schwärmt er. Gewöhnungsbedürftig war für ihn, dass Europol eine Beratungs- und Unterstützungsbehörde ist und damit keine Zugriffsbefugnisse hat. „Ich musste mich als deutscher kriminalpolizeilicher Ermittler erst mal daran gewöhnen, dass wir die Festnahme einer Person oder eine Hausdurchsuchung nicht selber durchführen, sondern dies den Kolleginnen und Kollegen des jeweiligen Mitgliedsstaates überlassen müssen.“

Europol unterstützt jährlich über 40.000 internationale Untersuchungen

© frizio/stock.adobe.com

Eine Zukunft bei Europol?

Nach den drei Monaten in Den Haag kehren die Teilnehmer des Hospitationsprogramms in ihre Heimatbehörden zurück. Die Absolventen haben jederzeit die Möglichkeit, sich für einen Job bei Europol zu bewerben. Oliver Bongartz ist nach der Zeit wieder zum LKA NRW zurückgekehrt. „Bei Europol zu arbeiten, ist für mich im Moment noch keine Option, weil ich erst mal zurück ins LKA zur Ermittlungsarbeit wollte. Ich schließe das für die Zukunft aber nicht aus.“ Von den Kontakten, die Oliver Bongartz bei Europol geschlossen hat, profitiert er noch heute. „Persönliche Kontakte sind einfach unglaublich wichtig im Bereich der Organisierten Kriminalität. Ich habe bei Europol viele wichtige Kontakte geknüpft, die ich auch heute noch pflege“, erzählt er.

FL (26.10.2018)

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