< Zerstörung und Graffiti

„Jede Form von Antisemitismus bekämpfen“

Im Jahr 2017 wurden 1.453 antisemitische Straftaten bei der Polizei registriert. Viele Angriffe bleiben jedoch unterhalb der Sichtbarkeitsgrenze. Um der Judenfeindlichkeit in der Gesellschaft etwas entgegenzusetzen, hat die Bunderegierung zum 1. Mai 2018 den Botschafter Dr. Felix Klein zum Bundesbeauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus berufen. Seine Ziele: Das Dunkelfeld erhellen, präventive Aufklärungsarbeit leisten und Vorurteile gegen Juden in der Gesellschaft abbauen.

Antisemitismus

Der Bundesbeauftragte Dr. Felix Klein im Interview

Präventive Aufklärungsarbeit muss schon in der Schule anfangen

© Africa Studio/stock.adobe.com

 

Im Jahr 2017 wurden 1.453 antisemitische Straftaten bei der Polizei registriert. Viele Angriffe bleiben jedoch unterhalb der Sichtbarkeitsgrenze. Um der Judenfeindlichkeit in der Gesellschaft etwas entgegenzusetzen, hat die Bunderegierung zum 1. Mai 2018 den Botschafter Dr. Felix Klein zum Bundesbeauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus berufen. Seine Ziele: Das Dunkelfeld erhellen, präventive Aufklärungsarbeit leisten und Vorurteile gegen Juden in der Gesellschaft abbauen.

Herr Dr. Klein, hat der Antisemitismus in Deutschland zugenommen oder ist das Thema nur stärker in den öffentlichen Diskurs gerückt?

Antisemitismus hat es in Deutschland auch nach 1945 immer gegeben. Wir müssen aber feststellen, dass die Formen aggressiver geworden sind. Das hat vor allem mit der in den letzten Jahren eingetretenen Verrohung der Gesellschaft zu tun, zu der insbesondere das Internet und die sozialen Medien beigetragen haben. Davon sind natürlich nicht nur jüdische Mitmenschen betroffen, sondern auch andere gesellschaftliche Gruppen. Früher haben Antisemiten es allenfalls gewagt, sich zu Hause oder in einem abgeschlossenen Umfeld judenfeindlich zu äußern. Über das Internet erreichen sie aber heute ein erheblich größeres Publikum. Zudem können sie dort anonymer agieren und es gibt erst einmal niemanden, der widerspricht.

Werden körperliche Angriffe überwiegend von Rechtsextremen verübt?

Die Kriminalstatistik weist mehr als 90 Prozent der antisemitischen Straftaten dem rechten und etwa vier Prozent einem muslimischen Umfeld zu. Das ist wichtig zu wissen, denn subjektiv wird der Antisemitismus, der von Muslimen ausgeht, von Jüdinnen und Juden in Deutschland oftmals stärker wahrgenommen, als es in diesen Zahlen zum Ausdruck kommt. Man darf aber aus diesen Zahlen keine Entlastungsdiskussion führen, in der eine Gruppe gegen die andere ausgespielt wird. Wir sollten uns auf keine Diskussion darüber einlassen, welche Form von Antisemitismus nun die gefährlichste ist. Jede Form muss bekämpft werden, gleichgültig wie viele Fälle es gibt.

Seite: 12weiter >>

Kurztipps

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Flugzeug

Mit diesen Tipps sind Sie für Ihren nächsten Flug gut gerüstet:

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...sicheres Rodeln

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Winter eine sichere...

5 Tipps für...
...das sichere Wandern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie auf eine Wanderung gehen möchten.

5 Tipps für...
...die sichere Fahrt mit dem E-Auto

Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...das Böllern an Silvester

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie an Silvester Raketen steigen...

5 Tipps für...
...unfallfreies Grillen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in den Sommermonaten sicher im...

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...die Lagerung von Gefahrstoffen

Darauf ist zu achten, wenn Sie zuhause Gefahrstoffe aufbewahren.

5 Tipps für...
...den Brandschutz zu Hause

So verhindern Sie Brände in Haus und Wohnung.

Weitere Infos zum Thema Umwelt

Technische Einrichtungen helfen der Feuerwehr

Mittags um 14.17 Uhr in einer Essener Klinik: Die Brandmeldeanlage...[mehr erfahren]

„Härtere Strafen sind nicht notwendig“

Sie ketten sich an Brücken und verursachen kilometerlange Staus: Um...[mehr erfahren]

Bringt der Green Deal den Durchbruch?

Der illegale Handel mit Müll gehört neben dem Drogen- und...[mehr erfahren]

Haustiere sind keine Geschenke

Haustiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Viele Kinder wünschen sich zu Weihnachten oder zum Geburtstag ein...[mehr erfahren]

Altöl, Schrottkühlschränke und -autos gehören nicht in den Wald

Polizeidirektor Olaf Schremm, LKA 23, Dezernat Umwelt- und...[mehr erfahren]