Gefälschte Wohnungsanzeigen im Internet
Echtes Inserat oder Betrug?
Kriminelle nutzen die wachsende Beliebtheit von Immobilienportalen für ihre Zwecke aus
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Wer heutzutage nach einer neuen Wohnung sucht, schaut oft als erstes im Internet nach. Was viele dabei jedoch nicht ahnen: Nicht alle Anzeigen auf den beliebten Immobilienportalen sind echt. Hinter einigen der dort angebotenen Objekte stecken Kriminelle, die Wohnungssuchende mit Fake-Inseraten in die Falle locken wollen. Carolin Semmler, Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW, erklärt, welche Betrugsmaschen besonders häufig vorkommen und wie Sie sich vor Immobilienbetrügern im Internet schützen können.
Dreiste Maschen
Die Immobiliensuche ist dank des Internets heutzutage so einfach wie nie. Über das letzte Jahrzehnt hat sich durch viele einschlägige Portale ein umfangreiches Angebot etabliert. Mit nur wenigen Angaben in den Suchfeldern werden auf diesen Webseiten schnell passende Wohnungen oder Häuser angezeigt, die den persönlichen Wunschkriterien des Interessenten entsprechen. Doch auch Betrüger haben Immobilienportale für sich und ihre Zwecke entdeckt und versuchen, für nichtexistierende Scheinwohnungen Geld zu kassieren. „Dabei fallen bestimmte Maschen immer wieder auf“, weiß Carolin Semmler, Juristin bei der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen. „Ein Klassiker ist zum Beispiel, wenn mich der angebliche Eigentümer nach einer ersten Kontaktaufnahme anschreibt und sagt, er könne selbst nicht zum Besichtigungstermin kommen. Stattdessen würde er den Schlüssel per Post zuschicken oder über einen Vermittler aushändigen. Dafür solle man aber bereits eine Kaution zahlen, also in Vorkasse gehen. „In einem solchen Fall ist immer Vorsicht geboten. In der Regel ist in diesen Fällen das vorab gezahlte Geld weg – eine Wohnungsbesichtigung findet gar nicht erst statt.“ Eine andere häufige Methode ist, dass Betrüger eine Gebühr dafür verlangen, um Interessenten in eine angeblich exklusive Vorauswahl aufzunehmen. „Dieses Vorgehen beobachten wir besonders in Städten und Regionen, in denen die Wohnungsnot besonders groß ist“, erklärt die Verbraucherschützerin. „Auch in diesen Fällen sollte man skeptisch werden. Genauso wie in den Fällen, in denen Immobilien direkt zur Miete angeboten werden, ohne dass man die Möglichkeit hat, diese zu besichtigen – und vorab eine entsprechende Mietkaution verlangt wird.“. Auch hier gilt: Ein solches Inserat stammt höchstwahrscheinlich nicht von einem seriösen Vermieter.
Vorsicht in Uni-Städten
Jahr für Jahr ziehen zu Beginn des Sommer- und Wintersemesters zehntausende Erstsemester an ihren neuen Studienort und suchen Orientierung in ihrer neuen Heimat. Das führt dazu, dass in besonders beliebten Uni-Städten die Nachfrage nach Mietwohnungen und Zimmern im März/April und September/Oktober besonders groß ist. „Auch der Druck auf die Studentinnen und Studenten wächst, vor Vorlesungsbeginn möglichst schnell eine passende Unterkunft zu finden“, so Carolin Semmler. „Das wissen leider auch die Kriminellen und nutzen diese Situation schamlos aus.“ Denn in den Studentenstädten sind die Mieten wegen des umkämpften Wohnungsmarktes und der häufigen Ein- und Auszüge in der Regel sehr hoch – und die gemeinen Fake-Angebote damit am lukrativsten. „Folglich ist der Semesterbeginn immer eine Phase, bei denen nicht nur Studierende, sondern alle Wohnungssuchenden besonders aufmerksam sein sollten.“
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