< Grenzen gefahrlos testen

Telefonbetrug durch die Callcenter-Mafia

Sie geben sich als Lotterieveranstalter, Polizisten, Rechtsanwälte oder Staatsanwälte aus: betrügerische Callcenter-Agenten, die versuchen, ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Die Betrüger telefonieren sich aus türkischen Callcentern quer durch Deutschland und tischen ihren Opfern Lügen-Geschichten auf – immer mit dem Ziel, möglichst hohe Summen zu ergattern. Die so genannte „Callcenter-Mafia“ beschäftigt auch das Bundeskriminalamt. Holger Kriegeskorte, Leiter des Fachbereichs „Auswertung Wirtschaftskriminalität“ im BKA, erklärt, wie die Täter vorgehen.

Holger Kriegeskorte

Leiter Fachbereich „Auswertung Wirtschaftskriminalität“ im BKA, © BKA

Schäden in dreistelliger Millionenhöhe

Neben der Gewinnspiel-Masche kann es auch um den Verkauf von Zeitschriften-Abos gehen, Mitgliedschaften in wohltätigen Vereinen, Stromversorgungsverträge, Urlaubsreisen oder Kuraufenthalte – der Fantasie der Betrüger sind kaum Grenzen gesetzt. Wie viele Menschen auf diese Art und Weise in Deutschland bereits geschädigt wurden, ist schwer zu sagen, zumal es sich beim Callcenter-Betrug nicht um einen eigenen Straftatbestand handelt. In den Jahren 2014 und 2015 ist es gelungen, 59 größere Verfahren, in denen viele Einzelstraftaten zusammengeführt wurden, zentral zu ermitteln. Allein bei diesen Fällen ging es um eine Summe von insgesamt 132 Millionen Euro verteilt auf 1,1 Millionen Opfer. Die Dunkelziffer ist jedoch hoch. „Wir gehen davon aus, dass nur jede achte bis zehnte Tat überhaupt angezeigt wird. Viele Opfer schämen sich, andere bemerken den Betrug relativ früh und wollen wegen der anfangs noch geringen Summe nicht extra Anzeige erstatten“, weiß Kriegeskorte. Weil sie aus dem Ausland agieren, sind die Täter nicht leicht zu ermitteln.

Sofort auflegen

Um sich vor Betrügern am Telefon zu schützen, rät der BKA-Experte dazu, sich gar nicht erst auf ein Gespräch einzulassen, sondern am besten sofort aufzulegen. „In dem Moment, wo man sich auf den Anrufer einlässt, wird es schwer. Die Person am Ende der Leitung ist gut geschult und darauf trainiert, einen bei der Stange zu halten. Sie nutzen Gesprächsleitfäden und verfügen über viel Erfahrung. Sie wissen genau, wie sie jemanden ködern können“, so Holger Kriegeskorte. Das BKA gibt auf seiner Webseite Tipps, wie man sich selbst oder ältere Angehörige vor dieser Art von Betrug schützen kann und stellt auch Flyer zu dem Thema bereit. In Präventionskampagnen wurden auch Beschäftigte von Banken sensibilisiert. „Wenn eine 80-Jährige, die noch nie zuvor Geld in die Türkei transferiert hat, an den Schalter kommt und plötzlich eine größere Summe überweisen will, sollte man einfach mal freundlich nachfragen. Man könnte zum Beispiel darauf hinwirken, dass zumindest erst einmal Angehörige hinzugezogen werden“, so Kriegeskorte. Ältere Menschen sollten sich am Telefon nicht verunsichern oder unter Druck setzen lassen – und im Zweifelsfall die Polizei informieren. SW (28.01.2016)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Stau

So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten bei einer Autopanne

Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...die sichere Fahrt mit dem E-Auto

Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.

5 Tipps für...
...die Ladungssicherung im Transporter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...das Carsharing

Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Auto

Mit diesen Hinweisen kommen Sie sicher und stressfrei in den Urlaub.

5 Tipps für...
...das sichere Pedelec

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit dem E-Fahrrad losfahren.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die Mietwagenbuchung

Im Voraus einen umfassenden...

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...die sichere Beladung des Pkw

So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.

5 Tipps für...
...ein winterfestes Auto

Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...

Weitere Infos zum Thema Verkehrsicherheit im privaten Straßenverkehr

Promillegrenzen, Winterreifenpflicht, Rauchverbot

Für viele Reisende ist das Auto das Verkehrsmittel der Wahl, wenn es...[mehr erfahren]

Das Verkehrspolitische Programm der GdP NRW

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert eine grundlegende...[mehr erfahren]

Fahrraddaten mobil dabei

Hilfe bei gestohlenen Fahrrädern

Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik sind die Fahrraddiebstähle...[mehr erfahren]

Auf Streife mit der Kölner Fahrradpolizei

Die Ampel ist rot, die Autos stauen sich und ein Radfahrer schlängelt...[mehr erfahren]

Feiern unter Lebensgefahr

Hochzeitsgesellschaften auf Autobahnen

Einer Zivilstreife fallen auf einer Autobahn mehrere hochklassige...[mehr erfahren]