< Licht anschalten am Auto, Motorrad und Fahrrad!

Die Situation der Kinder wahrnehmen und handeln

Ein elfjähriges Mädchen ruft mitten in der Nacht bei der Polizei an. Es berichtet: Die Eltern streiten sich in der Küche und der Vater hat ein Messer in der Hand. Die Polizei soll kommen, denn sie bangt um das Leben ihrer Mutter und hat große Angst davor, dass der Vater sich sie als nächstes Opfer vornimmt. Auch wenn sie nicht selbst geschlagen werden, sind Kinder oft Zeugen häuslicher Gewalt. Bei der Bewältigung dieser familiären Konflikte wird zu selten bedacht, welche Folgen die Erlebnisse für die Kinder haben können.

Gewalt in Paarbeziehungen entlädt sich häufig zu Hause

© JackF, fotolia

Kinder können traumatisiert werden 

Wenn die Kinder und Jugendlichen keine Hilfe erhalten, dann verarbeitet ihre Seele das auf ihre eigene Art und Weise, um sich zu schützen und um überleben zu können. Diese Erfahrung kann ihre Entwicklung ebenso schädigen als wenn sie selbst misshandelt worden wären. Die Reaktionen sind allerdings von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Es können psychische Probleme, psychosomatische Erkrankungen oder Angstzustände entstehen. Sie können Hemmungen entwickeln, auf andere Menschen zuzugehen. Auch andere Langzeitfolgen können auftreten, erläutert Claudia Bundschuh: „Manche Kinder zeigen später Auffälligkeiten in ihrem Umgang mit anderen Menschen, weil sie mit einem falschen Bild aufwachsen, wie man offensichtlich Konflikte in einer Beziehung löst. Männer tun dies in ihrer Vorstellung dann durch Gewalttätigkeit und Frauen durch das Erdulden von Gewalt.“ Wenn Kinder keine Hilfestellung zur Bearbeitung der Erfahrungen erhalten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie dann später ein ähnliches Verhalten zeigen. Es besteht die Gefahr, dass sich dieses Sozialverhalten von einer Generation zur nächsten weiterträgt. 

Nur „betreuter Umgang“ mit gewalttätigen Vätern 

Bei Fällen häuslicher Gewalt gibt es auch Frauen als Täterinnen, doch in den meisten Fällen sind es Männer, die Frauen Gewalt antun. Mit der Beendigung der konkreten Bedrohungssituation ist es mit der Gefahr für die misshandelten Frauen jedoch noch nicht vorbei – und auch nicht mit der Belastung für die Kinder, weiß Claudia Bundschuh: „Die Gefahr für Frauen, die sich aus Gewaltbeziehungen trennen, wirklich schwerste Körperverletzungen zu erleiden, zum Teil mit Todesfolge, ist während der Trennung und kurz danach am größten.“ Die Kinder werden von den Vätern häufig als „Briefkästen“ benutzt, um Drohungen an die Mutter weiterzugeben. Deshalb plädiert sie in solchen familiären Situationen, in denen der Gewalttäter sich etwa noch nicht einem Anti-Aggressivitäts-Training unterzogen hat, für den „begleiteten Umgang“: „Es sollte immer jemand dabei sein, wenn der Vater das Kind oder die Kinder trifft.“ Außerdem sollten Kinder nicht zum Kontakt gezwungen werden. „Wenn sie es aber möchten, sollte mindestens diese Möglichkeit gegeben sein. Der Vater ist ja nicht nur böse. Er ist ja immer noch ihr Vater.“ Aber beim Umgang müsse gewährleistet sein, dass dieser für alle Beteiligten gut geschützt erfolgt. 

Netzwerke leben vom Engagement Einzelner 

Es gibt viele gute Beispiele dafür, wie Institutionen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen, die Zeugen häuslicher Gewalt wurden, zusammenarbeiten. So haben sich im „Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt“ verschiedene Institutionen zusammengeschlossen, darunter auch die Polizei. Sie wollen sich gerade im Hinblick auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen bei Fällen häuslicher Gewalt künftig eng abstimmen. Das ist für Claudia Bundschuh aber nur der erste Schritt. Die Netzwerke müssen auch mit Leben erfüllt werden: „Ich merke immer wieder, dass das Funktionieren von solchen Netzwerken sehr personenabhängig ist. Sie leben von den Menschen, die in ihnen tätig sind. Wo ein Bewusstsein da ist, dass es hier einen Handlungsbedarf gibt, wo man sich persönlich kennt und den schnellen, kurzen Weg gehen kann und auch mal kurz durchklingeln kann, funktionieren sie wunderbar. An anderen Stellen, wo so etwas nur von oben vorgegeben wird, sind diese Kooperationen oft schwergängiger.“ 

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Stau

So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten bei einer Autopanne

Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...die sichere Fahrt mit dem E-Auto

Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.

5 Tipps für...
...die Ladungssicherung im Transporter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...das Carsharing

Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Auto

Mit diesen Hinweisen kommen Sie sicher und stressfrei in den Urlaub.

5 Tipps für...
...das sichere Pedelec

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit dem E-Fahrrad losfahren.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die Mietwagenbuchung

Im Voraus einen umfassenden...

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...die sichere Beladung des Pkw

So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.

5 Tipps für...
...ein winterfestes Auto

Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...

Weitere Infos zum Thema Verkehrsicherheit im privaten Straßenverkehr

Mannheimer Ermittlungsgruppe sagt Motorenlärm den Kampf an

Den Motor aufheulen lassen, mit möglichst laut quietschenden Reifen...[mehr erfahren]

Gefahren und Konsequenzen von Müdigkeit am Steuer

Die Scheinwerfer blenden, die Augen brennen und das Fahrtziel rückt...[mehr erfahren]

Verkehrsunfallopfer

Portal Hilfefinder.de bietet Unterstützung bei psychischen Belastungen

Im Jahr 2018 nahm die Polizei bundesweit etwa 2,6 Millionen...[mehr erfahren]

Das richtige Verhalten des Einzelnen ist entscheidend

In den Medien ist häufig die Aussage „hat sich ein Unfall ereignet“...[mehr erfahren]

Das Sitzen, Bremsen und Abstandhalten sind die größten Schwächen

Gutscheine für Fahrsicherheitstrainings sind ein beliebtes Geschenk,...[mehr erfahren]