Geplündert, geschmuggelt, verscherbelt
Fatale Folgen für Krisenländer
Ein wachsendes Problem sind vor allem Plünderungen und der Schmuggel von kulturellem Erbe aus Ausgrabungsstätten, Museen, Bibliotheken und Archiven in Konfliktregionen wie Irak und Syrien. Zum Teil soll der Islamische Staat dadurch in der Vergangenheit sogar terroristische Aktivitäten finanziert haben. Nicht zu unterschätzen sind aber auch die gesellschaftlichen Auswirkungen solcher Raubgrabungen aus Krisenländern. Denn dabei gehen nicht nur wertvolle Zeugnisse des kulturellen Erbes für die gesamte Menschheit verloren. Auch die örtliche Bevölkerung erleidet einen unwiederbringlichen Verlust ihrer Identität und kulturellen Wurzeln. Aus diesem Grund hat unter anderem die Europäische Union in den letzten Jahren immer wieder neue Verordnungen für den besseren Schutz von Kulturgut vor illegalem Handel erlassen, darunter auch für die Einfuhr von ausländischem Kulturgut aus Drittländern.
Diese vom Zoll beschlagnahmte Statue aus Kamerun war für eine Galerie für afrikanische Kunst bestimmt
© Zoll online
Stolpersteine bei der Ermittlungsarbeit
In vielen Bundesländern existieren spezialisierte Dienststellen, die für die Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgut und des Betrugs durch das Inverkehrbringen von Fälschungen zuständig sind. Das Bundeskriminalamt als Zentralstelle unterstützt diese Länderbehörden, betreut die nationale polizeiliche Kunstfahndungsdatenbank und ist Bindeglied zu internationalen Organisationen. So sind auf europäischer Ebene unter anderem Europol, Eurojust und Cultnet in die Bekämpfung der Kulturgutkriminalität eingebunden. Während der jährlichen europaweiten PANDORA-Aktionswochen werden außerdem gezielte Überprüfungen des illegalen Handels, illegaler archäologischer Aktivitäten und des Schmuggels durchgeführt. Zur Überprüfung von Kunstgegenständen nutzen die Strafverfolgungsbehörden, darunter auch das BKA und die Landeskriminalämter, die Datenbank von Interpol. Auf diese Weise konnten bereits etliche Objekte zugeordnet und so deren Sicherstellung und Rückgabe veranlasst werden. Vor große Herausforderungen stellt die Ermittlungsbehörden aber insbesondere die rasant wachsende Anzahl von Online-Plattformen und Auktionshäusern. Denn zu vielen Kunstobjekten liegt keine eindeutig bestimmbare Individualnummer vor. Zudem existiert eine Vielzahl von Replikaten und Fälschungen, die auf Echtheit überprüft werden müssen. Diese Kontrollen sind aufwändig und erfordern neben der fachmännischen oftmals auch eine juristische Expertise. Ein weiteres Problem: Archäologisches Kulturgut wird vermehrt ohne Lizenz durch Laien ausgegraben. Somit liegen keine Ausfuhrbescheinigungen des Herkunftslandes vor. Gleichzeitig können auch keine Diebstahlsmeldungen erfolgen, da die Gegenstände nicht dokumentiert werden können.
In Deutschland regelt das neue Kulturschutzgesetz (KGSG), das am 06. August 2016 in Kraft getreten ist, unter anderem Ein- und Ausfuhrbestimmungen von Kunst- und Kulturgut sowie Straf- und Bußgeldvorschriften, die bis dato nicht existierten.
Daran erkennen Sie Hehlerware
Bürgerinnen und Bürger können zur Bekämpfung und Prävention von illegalem Kunst- und Kulturguthandel beitragen. Denn wenn es darum geht, herauszufinden, ob es sich um Hehlerware handelt, unterscheidet sich Kunst nicht wesentlich von anderen Gütern, die illegal gehandelt werden. Mögliche Risiko-Indikatoren sind etwa ein unrealistisch günstiger Preis, unseriöse Umstände des Anbietens, eine geforderte Barzahlung oder – insbesondere bei wertvolleren Objekten – fehlende nachvollziehbare Angaben zur Provenienz (Herkunft). Die berühmte „Englische Adelssammlung“ oder der „Schweizer Privatbesitz“ sind typische Verschleierungsbezeichnungen. Bei archäologischem Kulturgut sollte unbedingt eine Ausfuhrbescheinigung des Ursprungslandes vorliegen. Besondere Vorsicht ist bei Antiken aus dem Mittelmeerraum geboten: Die zahlreichen auf Auktionen, Messen, im stationären Handel sowie im Internet angebotenen Objekte stammen höchstwahrscheinlich aus illegalen Ausgrabungen. Ein ähnlich hohes Risiko besteht bei moderner Druckgrafik: Illustrationen von Künstlern wie Dali, Miro, Picasso oder Chagall sind laut BKA zu mehr als 50 Prozent gefälscht. Hinweise zu verdächtigen Kunstobjekten können Bürgerinnen und Bürger bei allen Polizeidienststellen (einschließlich BKA und Landeskriminalämter), beim Zoll, bei den Denkmalschutzbehörden sowie den Kulturgutschutzbehörden der Länder abgeben.
KF (29.11.2019)
Kurztipps
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...
So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.
So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.
Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.
Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...
Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.
Mit diesen Hinweisen kommen Sie sicher und stressfrei in den Urlaub.
Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit dem E-Fahrrad losfahren.
So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.
So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.
Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...
Weitere Infos zum Thema Verkehrsicherheit im privaten Straßenverkehr
Mit Joachim Schalke, Vorsitzender des ADFC Köln
In diesem Video gibt Joachim Schalke vom ADFC Köln hilfreiche Tipps,...[mehr erfahren]
Vereinfachte Regelung sorgt für Klarheit
Bei Unfällen können schon wenige Minuten über Leben und Tod der Opfer...[mehr erfahren]
Ein Kopfschutz kann Verletzungen verhindern
Seit dem BGH-Urteil vom Juni 2014 gibt es keine Zweifel mehr: Einem...[mehr erfahren]
Richtiges Verhalten nach dem Verkehrsunfall
Wenn man in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde, sollte man Ruhe...[mehr erfahren]
Abschnittskontrolle erhöht die Verkehrssicherheit
„Section Control“ ist ein neuartiges Verfahren zur...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Verkehrssicherheit
Hilfe bei gestohlenen Fahrrädern
Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik sind die Fahrraddiebstähle...[mehr erfahren]
Abwicklung nach dem Unfall
Nach einem Unfall stehen Betroffene vor vielen offenen Fragen: Wer...[mehr erfahren]
Wie Autofahrer reagieren sollten
Sofort anhalten oder noch bis zum nächsten Parkplatz fahren? – So...[mehr erfahren]