< Autoposer: Hauptsache laut und auffällig

Jugendliche von Fahrradhelmen überzeugen

In Deutschland besteht beim Fahrradfahren keine Helmpflicht. Laut einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) tragen etwa 72 Prozent der Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren dennoch einen Helm. In anderen Altersgruppen sind es allerdings nur noch 19 Prozent. Der Protest gegen den Helm wird insbesondere bei Jugendlichen laut. Die Argumente dagegen reichen von „unstylisch“ über „uncool“ bis „unbequem“. Wie kann man Jugendliche überhaupt noch von der Notwendigkeit eines Helms überzeugen? Wie können Trendsportarten und Influencer dem Kopfschutz ein cooleres Image verleihen?

Jugendliche für Fahrradunfälle sensibilisieren

Grundsätzlich hält Susann Richter es für schwierig, Jugendliche bei der Diskussion über einen Fahrradhelm mit dem Sicherheitsaspekt zu erreichen: „Das Thema Sicherheit wirkt nicht verhaltensentscheidend. Verhaltensänderungen stellen sich nur ein, wenn die erwarteten Konsequenzen verstanden und entsprechend bewertet werden“, erklärt sie. Konfrontiert man Jugendliche etwa mit dem Video eines Fahrradunfalls, bei dem jemand ins Krankenhaus kommt, habe das nur eine kurzfristige Wirkung. „Natürlich schockiert das erst mal. Aber es folgt dann meist die Reaktion, dass es einem selbst nicht passieren wird, weil man ja nicht derart riskant fährt.“ Jugendliche müssten zuerst auf das Thema aufmerksam gemacht werden und sich dann tiefergehend damit auseinandersetzen wollen.

Dr. Susann Richter

Verkehrspsychologin an der TU Dresden, © privat

Den Sicherheitsaspekt glaubhaft vermitteln

Das kann funktionieren, indem Jugendliche mit jemandem sprechen, der schon mal einen Fahrradunfall hatte und herüberbringen kann, dass er oder sie sich auch nie vorstellen konnte, selbst in so eine Situation zu kommen. So verbinden Jugendliche das Risiko eines Fahrradunfalls mit einer Person und es wird für sie realer. Auch hier könnten wieder Peers oder Prominente ins Spiel kommen. „Die Jugendlichen nehmen ihnen so etwas eher ab, weil man ihnen auch andere Verhaltensweisen abnimmt. Es ist wichtig, dass Jugendliche verstehen, dass ein Fahrradunfall nichts mit dem Unvermögen zu tun hat, Fahrrad zu fahren, sondern vielmehr ein Zusammenspiel mehrerer unglücklicher Zufälle ist“, erklärt Susann Richter. Wirksam könne in dem Zusammenhang auch ein Besuch in der Unfallklinik sein, wo Menschen nach einem Fahrradunfall behandelt werden. „Sie können Jugendlichen im Gespräch glaubhaft vor Augen führen, dass sie einen Unfall nicht verhindern konnten, aber der Unfall dank des Fahrradhelms nicht so schwerwiegende Folgen hatte. Der direkte Kontakt zu einer Person wirkt auf die Jugendlichen intensiver und nachhaltiger, als wenn sie sich bloß ein Video von einem Fahrradunfall anschauen“, merkt die Verkehrspsychologin an. Eine solche Aktion ist auch als Gruppe oder Schulklasse in dem Alter denkbar.

FL (21.12.2018)

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