< Wer auspackt, bleibt straffrei

Deutscher Förderpreis Kriminalprävention

Der Deutsche Förderpreis Kriminalprävention wird seit dem Jahr 2003 jährlich von der „Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention“ (DFK) ausgelobt. Mit diesem Preis sollen Menschen nachhaltig motiviert werden, präventive Projekte systematisch zu entwickeln, zu begleiten und auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. Der Deutsche Förderpreis Kriminalprävention 2013 ging unter anderem an das Projekt „Prävention in Kindertagesstätte und Schule– PiKS (Marburg)“.

Begründung der Jury 

Der mit insgesamt 50.000 Euro dotierte Deutsche Förderpreis Kriminalprävention wurde im November 2013 an fünf Preisträger verliehen. Auch PiKS wurde ausgezeichnet. „Viele Projekte und Programme in Kitas oder Schulen verfolgen Präventionsziele wie PiKS“, erklärt Klaus Stüllenberg von der Stiftung Kriminalprävention und geht auf die Besonderheit des prämierten Projektes ein: „PiKS ist unter Beteiligung von Stadt, Kreis und Universität entstanden. So wurde nicht nur gewährleistet, dass beim Übergang von Kita zur Schule das Programm nahtlos altersgerecht aufbauend weiterlaufen kann, sondern dass dessen Erfolg auch evaluiert wird.“ 

Im Vergleich zu vielen anderen Evaluationen wurde neben der Messung üblicher Kriterien zusätzlich eine Kontrollgruppe bestimmt und beobachtet, die nicht an PiKS teilgenommen hat. „So kann in einem Längsschnitt nicht nur die Wirksamkeit gemessen, sondern auch festgestellt werden, in welchen Einzelkomponenten das Projekt besonders gut wirkt“, erklärt Stüllenberg. Eben diese Unterschiede zu inhaltlich ähnlichen Projekten, der nahtlose Übergang von Kitas zu Schulen und die differenzierte Wirksamkeitsmessung, hätten zu der Preisvergabe an PiKS geführt. 

Im Team statt gegen einen Einzelnen

© contrastwerkstatt, fotolia

Akteure des Programms 

Die Beteiligten haben unterschiedliche Rollen innerhalb des Projekts: 

  • Erzieher und Lehrkräfte sind die zentralen Akteure, Weiterbildung und Selbstreflexion sorgen für einen nachhaltigen Veränderungsprozess. 
  • Eltern sollten das Projekt zumindest insofern unterstützen, dass sie ihm positiv gegenüber stehen und mit den Lehrern an einem Strang ziehen. 
  • Externe Unterstützer können helfen, den Mehraufwand in den Schulen und Kindergärten möglichst gering zu halten. So hilft die Philipps-Universität Marburg organisatorisch wie technisch weiter. 
  • Akteure im Umfeld (wie die Gemeinde, Schulamt) sollen über das Projekt informiert werden, um ebenfalls unterstützen zu können, etwa, indem Fortbildungszeiten als Arbeitszeit angerechnet werden. 

Ablauf in der Schule 

Die Eltern werden mit Fragebögen zum aggressiven Verhalten in der Schule und einem Informationsabend in das Projekt eingebunden. In 28 Lektionen werden mit den Kindern in der Schule sozial-emotionale Kompetenzen trainiert – mit „Faustlos“. Dieses Training zur Empathieförderung, Impulskontrolle und dem richtigen Umgang mit Ärger und Wut wird einmal pro Woche mit Hilfe von Fotos und den Handpuppen „Wilder Willi“ und „Ruhiger Schneck“ durchgeführt. In Rollenspielen üben die Kinder das Gelernte. Das gemeinsame Selbstverständnis wird in Form eines Regelkatalogs, der in der Klasse hängt, bekräftigt: „Wir verletzen keine anderen Schüler. Wir beleidigen oder beschimpfen keine anderen Schüler…“

 Wichtig ist es, Probleme beziehungsweise Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten zu identifizieren und adäquat zu reagieren, beispielsweise mit Interventionen, gezielter Förderung oder durch Arbeitstreffen mit den Eltern, bei denen ihnen Tipps zum Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern gegeben werden. 

KS 

(20.12.2013) 

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