PIN-Nummer und EC-Karte getrennt aufbewahren
Die Bank ersetzt den Schaden nicht in jedem Fall
![](/fileadmin/img/2012_0041_01.jpg)
Kennt er die vier PIN-Ziffern, kann jeder EC-Kartendieb einkaufen und Geld abheben
© LVDESIGN, fotolia
Ohne elektronischen Zahlungsverkehr kommt man im heutigen Alltag kaum mehr zurecht. In Deutschland gibt es mehr als 85 Millionen EC-Karteninhaber. Jeder Nutzer erhält beim Erwerb der Karte eine vierstellige Geheimnummer, die „persönliche Identifikationsnummer“, kurz PIN.
Diese vier Zahlen muss er an der Kasse in das EC-Terminal eingeben, wenn die Zahlung online überprüft wird. Das Terminal leitet in diesem Fall die Daten weiter an das Geldinstitut, das die Karte ausgegeben hat. Ist die Karte gültig und ausreichend gedeckt, meldet das Terminal „Zahlung erfolgt“ und garantiert dem Händler somit die Zahlung.
Eigentlich ist die EC-Karte eine sichere Sache: Hat man die EC-Karte verloren, kann man sie mit der bundesweiten Telefonnummer 116 116 sperren lassen. Wenn Betrüger beim Geldholen am Automaten die Eingabe der PIN-Nummer ausspähen und Geld abheben, erhält man dies von der Bank zurück, wenn man bei der Polizei entsprechend Anzeige erstattet hat. Deswegen kommt es immer wieder vor, dass EC-Kartenbesitzer ihre PIN-Nummer sorglos als Gedankenstütze auf einem Zettel in ihrem Portemonnaie notieren oder auch direkt auf der Rückseite ihrer EC-Karte.
Bank haftet nicht immer bei EC-Karten-Diebstahl
Wird kurz nach dem Diebstahl einer EC-Karte unter Verwendung dieser Karte und Eingabe der richtigen PIN-Nummer an einem Geldautomaten Bargeld abgehoben, ersetzt die Bank den entstandenen Schaden nicht. Denn dann spricht der erste Anschein dafür, dass der Karteninhaber die Nummer auf der Karte notiert oder gemeinsam mit dieser verwahrt hat. In diesem Fall muss der Nutzer den Beweis antreten, dass die Kriminellen doch auf andere Weise an seine PIN-Nummer gelangt sind. So entschied das Amtsgericht München in einem konkreten Fall.
1.600 Euro wurden von der Bank nicht ersetzt
Im November 2013 entwendeten Kriminelle die Geldbörse eines 85-jährigen deutschen Urlaubers in Andalusien. Das Portemonnaie des Rentners, das sich zum Zeitpunkt des Diebstahls in der Handtasche seiner Frau befand, tauchte zwar später wieder auf. Das Geld darin sowie Giro- und Visa-Karte aber blieben verschwunden. Zurück in Deutschland bekommt das Ehepaar dann die Nebenwirkungen des Diebstahls zu spüren: Den Dieben war es gelungen, insgesamt rund 1.600 Euro von zwei verschiedenen Konten abzuheben – obwohl der Rentner eigenen Angaben zufolge die Karten sofort hat sperren lassen, sich die PIN-Nummern nicht im Geldbeutel oder der Handtasche befanden und er Anzeige bei der Polizei erstattete. Die Bank weigerte sich, zu zahlen und bekam Recht. Denn aufgrund der raschen Abhebung müsse doch irgendwo die PIN-Nummer zu finden gewesen sein. Der sogenannte „Anscheinsbeweis“ liegt in diesem Fall beim EC-Karten-Nutzer.
Tipps für den Umgang mit der EC-Karte und der PIN
- Gewähren Sie Dritten keine Einblicke in Ihre Brieftasche, z. B. beim Bezahlen an einer Kasse.
- Bewahren Sie niemals EC-Karte und persönliche PIN-Nummer zusammen auf.
- Behalten Sie die PIN-Nummer immer im Kopf.
- Auch Lösungen wie eine passwortgeschützte Datei auf Ihrem Computer oder Smartphone, in der Sie alle ihre PINs und Passwörter abspeichern, stellen keine sichere Alternative dar.
WL/KL (28.08.2015)
Weitere Infos zum Thema Wirtschaft
Der Zoll im Kampf gegen Marken- und Produktpiraterie
Dresdner Zöllner stoppten im Jahr 2022 zwei Transporte mit...[mehr erfahren]
Die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS)
Spektakuläre Fälle in der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass die...[mehr erfahren]
Der Kampf gegen gefährliche Produkte in Deutschland
Vom Kinderspielzeug, dessen Kleinteile von Kindern verschluckt werden...[mehr erfahren]
Falsche Chefs erschleichen hohe Geldsummen
Seit 2014 beobachtet man in Deutschland ein neuartiges, speziell...[mehr erfahren]
Gefälschte Medikamente in der Dritten Welt
Während das Thema gefälschte Medikamente in Deutschland ein eher...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Wirtschaft
Wer den Unterschied nicht kennt, kann sich strafbar machen
Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird in schweren...[mehr erfahren]
Verbotene Schlankheitsmittel, Anabolika und potenzsteigernde Mittel sind die häufigsten Funde
Illegale und gefälschte Medikamente gelangen immer häufiger über...[mehr erfahren]
Steuerersparnis statt Schwarzarbeit
Nebenbei ein wenig als Putz- oder Gartenhilfe arbeiten, um die...[mehr erfahren]