< Organisierte Schwarzarbeit in Deutschland

Straßenbahntraining für Senioren

„Viele ältere Menschen haben Angst, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen“, erklärt Gunnar Cronberger, Vorsitzender der Bochumer Verkehrswacht. „Sie fühlen sich insbesondere in unterirdischen Haltestellen unwohl.“

Straßenbahntraining für Senioren

Angebot in Bochum soll Handlungssicherheit verbessern


Das Straßenbahntraining nimmt den Teilnehmenden ihre Ängste

© JackF/stock.adobe.com

 

„Viele ältere Menschen haben Angst, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen“, erklärt Gunnar Cronberger, Vorsitzender der Bochumer Verkehrswacht. „Sie fühlen sich insbesondere in unterirdischen Haltestellen unwohl.“ Aus diesem Grund hat er ein Präventionsangebot für Seniorinnen und Senioren in Bochum und den umliegenden Städten konzipiert, das ihnen mehr Handlungssicherheit beim Straßenbahnfahren geben soll. „Ich war lange bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG angestellt. Hier habe ich viele Fahrgasttrainings durchgeführt, unter anderem Busschulen für Schülerinnen und Schüler, aber auch Trainings für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, darunter auch viele Senioren“, berichtet Cronberger. Dabei hat er festgestellt: Es ist nicht nur wichtig, älteren Menschen zu zeigen, wie sie den Nahverkehr nutzen, sondern auch, wie sie mit einem sicheren Gefühl von A nach B kommen. „Die Ängste, die sie haben, mögen unrealistisch scheinen. Denn insbesondere in U-Bahnhöfen passiert selten etwas. Dennoch sind die Ängste vorhanden und müssen ernst genommen werden.“

Bahnfahren ohne Risiko

Das Präventionsangebot richtet sich an Menschen ab 50 Jahren. „Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn auch jüngere Menschen teilnehmen. Das größte Interesse haben allerdings Seniorinnen und Senioren über 70 Jahren“, berichtet Gunnar Cronberger. Der Ablauf des Trainings ist immer ähnlich: Zunächst fährt er mit den Teilnehmenden einige Stationen mit der Straßenbahn. Hier erklärt er, wie man Kontakt zur Fahrerin oder zum Fahrer aufnehmen kann, wenn es die Situation erfordert. „In den alten Straßenbahnen konnte man den Fahrer immer sehen und mit ihm reden. Zudem gab es früher immer einen Schaffner oder eine Schaffnerin. Das vermissen die älteren Herrschaften, denn es fehlt eine direkte Ansprechperson.“ Darüber hinaus informiert Cronberger, wie man sich in der Bahn verhalten sollte, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren. „Dazu zählt beispielsweise, erst aufzustehen, wenn der Zug zum Stehen gekommen ist.“

Seite: 12weiter >>

Weitere Infos zum Thema Wirtschaft

Korruption verursacht Schäden in Millionenhöhe

Die behördliche Baugenehmigung oder die Auftragsvergabe einer Firma...[mehr erfahren]

Steuerersparnis statt Schwarzarbeit

Nebenbei ein wenig als Putz- oder Gartenhilfe arbeiten, um die...[mehr erfahren]

Falsche Chefs erschleichen hohe Geldsummen

Seit 2014 beobachtet man in Deutschland ein neuartiges, speziell...[mehr erfahren]

Wer den Unterschied nicht kennt, kann sich strafbar machen

Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird in schweren...[mehr erfahren]

Gefälschte Pflanzenschutzmittel

Handel mit illegalen Pestiziden – ein wachsendes Problem

Das Geschäft mit illegalen Pflanzenschutzmitteln in Europa boomt. Das...[mehr erfahren]