Kein Raum für Rechtsextreme
Sonderkommission in Dortmund geht massiv gegen rechte Gewalt vor
![](/fileadmin/img/2017_0151_01.jpg)
Die Dortmunder Polizei geht verstärkt gegen Rechtsradikale vor
© Lukas Sembera, fotolia
Im Rahmen des Acht-Punkte-Plans gegen Rechtsextremismus des nordrhein-westfälischen Innenministeriums sind in einigen Städten, die in NRW als rechtsextremistische Brennpunkte gelten, so genannte „Besondere Aufbauorganisationen“(BAO) eingerichtet worden. In den Städten Dortmund, Köln, Aachen und Wuppertal gehen diese Sonderkommissionen seit 2012 verstärkt gegen Rechtsextreme vor. In Dortmund wurde die BAO im Frühjahr 2015 durch die neue SoKo „Rechts“ abgelöst und dauerhaft als Einheit des Staatsschutzes installiert.
Polizeipräsident Gregor Lange hat die SoKo „Rechts“ eingerichtet, die unter Leitung von Kriminalrätin Anika Uhlmann (Leiterin Kriminalinspektion Polizeilicher Staatsschutz) steht. Kriminaloberrat Karsten Plenker ist Polizeiführer der Sonderkommission. Im Zuge der Umstrukturierung wurde die SoKo unter anderem um eine operativ-taktische Einheit verstärkt. Diese Einheit kümmert sich darum, sowohl offen als auch verdeckt Informationen und Daten über die Dortmunder Neonazi-Szene zu sammeln und auszuwerten. Im Zentrum der Arbeit stehen die täter- bzw. personenbezogenen Ermittlungen sowie die Auswertung und Analyse rechtsextremistischer Delinquenz und Strukturen. Außerdem arbeitet die SoKo inzwischen noch enger als bisher mit den übrigen Einheiten der Polizei zusammen. Es gibt kürzere Melde- und Kommunikationswege als bisher, Organisationsabläufe sind gestrafft worden. Grund für die Neuausrichtung war, dass die rechtsextreme Szene in Dortmund zuletzt immer aktiver und aggressiver auftrat.
Problemstadtteil Dorstfeld
Besonders der Stadtteil Dorstfeld steht im Fokus der Beamten. Dort versucht die rechte Szene seit vielen Jahren, ein Aktionsfeld zu haben. Unter anderem fand man dort in der Vergangenheit immer wieder rechte Farbschmierereien oder so genannte „Spuckis“ – kleine Aufkleber mit rechten Parolen, die an Ampelmaste oder Stromkästen geklebt werden. Auch andere Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen sind hier schon häufiger vorgekommen. Die SoKo „Rechts“ arbeitet in Dorstfeld sehr erfolgreich, indem sie einen niedrigschwelligen Ansatz verfolgt: „Bei jedem kleinsten Anfangsverdacht, der sich uns stellt, gehen wir bis in die Führungskader gegen die rechtsextreme Szene vor“, verkündete Polizeipräsident Gregor Lange im September 2016 auf einer Pressekonferenz zum Thema „Strategien gegen Rechts“. „Zahlreiche Personen wurden bereits zu Geld- und Haftstrafen verurteilt. Aktuell laufen weitere Ermittlungen. Wir werden nicht hinnehmen, dass sich in Dorstfeld Angsträume entwickeln.“ Eine mobile Wache, die auch am Wochenende auf dem Dorstfelder Wilhelmplatz präsent ist, soll das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung stärken. Darüber hinaus sollen Streifepolizisten, Bereitschaftspolizei und Fahrradstaffeln verstärkt im Einsatz sein. Polizeioberrat Thomas Fürst ergänzt: „Dorstfeld gehört den Dorstfeldern. Keiner sollte Angst haben, zu bestimmten Zeiten zum Geldautomaten oder zur S-Bahn zu gehen.“
Weitere Infos zum Thema Zivilcourage
Initiative gegen Rassismus und für ein soziales Miteinander
Fremdenfeindliche Sprüche und rassistische Parolen werden nicht nur...[mehr erfahren]
Prävention auf Augenhöhe
Sind Senioren bevorzugte Opfer von Straftaten? Müssen ältere Menschen...[mehr erfahren]
Wie Kriminalprävention über Social Media funktionieren kann
Wie lässt sich das Bewusstsein für Zivilcourage bei Jugendlichen und...[mehr erfahren]
Tipps zur Vorbeugung und Deeskalation
Die Pöbelei in der Bahn, die Schlägerei vor der Disko, der nächtliche...[mehr erfahren]
Man kann lernen, sich einzumischen
Das kollektive Wegschauen bei Konfliktsituationen ist uns selbst im...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Zivilcourage
Blechschaden, Nachbarschaftsstreit, Prügelei: Wann sollte man die Polizei rufen?
Bei Wohnungseinbrüchen, schweren Unfällen oder Körperverletzungen ist...[mehr erfahren]
Selbstbehauptungskurse für Kids in Bayern
Das Polizeipräsidium München bietet Selbstbehauptungs- und...[mehr erfahren]
Polizeibeamte als Trainer
In der Stadt und im Landkreis München gibt es seit mehr als 20 Jahren...[mehr erfahren]
Abstimmung
Soll in Deutschland ein generelles Alkoholverbot bis 18 Jahre eingeführt werden (auch für Mischgetränke, Bier, Sekt,…)?
Hier finden Sie noch mehr Cartoons.