Mutig werden mit Til Tiger
Tiger und Eule führen durch das Programm
Die Trainingsstunden werden von der Reha-Psychologin Alice Michalak und der Heilpädagogin Carina Walofsky angeleitet. „Ein Kurs umfasst insgesamt elf wöchentlich stattfindende Gruppenstunden“, erklärt Michalak. „Eine Gruppe besteht dabei in der Regel aus vier bis acht Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis zehn Jahren“. Die Hauptfigur des Trainingsprogramms ist „Til“, ein schüchterner Tiger, der sich viele Dinge nicht traut und sich gemeinsam mit den Kindern vornimmt, etwas Neues zu lernen und auszuprobieren. Eine zweite Figur, die clevere Eule, führt in jeder Woche in das jeweils neue Thema ein. Dazu zählen unter anderem
- Gesprächsregeln (laut sprechen, deutlich Sprechen, Blickkontakt halten),
- Kontakt zu anderen Kindern aufnehmen,
- etwas vor der Gruppe machen (z. B. Hausaufgaben vorlesen, ein Gedicht aufsagen),
- eine berechtigte Forderung stellen,
- „Nein“ sagen,
- Gefühle ausdrücken,
- selbstständig eine Besorgung machen sowie
- sich ohne Gewalt gegen Hänseleien wehren.
In der letzten Stunde gibt es ein Abschlussfest. „Hier rekapitulieren wir noch einmal gemeinsam mit den Kindern und Eltern, was ihnen am meisten Spaß gemacht hat und welche Situationen für sie besonders schwierig waren“, so Michalak. Dann werden allen Kindern unter großem Applaus eine Urkunde und eine Medaille verliehen. Außerdem erhalten sie eine CD mit Entspannungstechniken und der Geschichte von Til Tiger, der darin zusammen mit anderen schüchternen Tierkindern genau dasselbe Training bei der Eule durchläuft. So können sie zuhause weiterüben.
Hohe Identifikation
Weil Til Tiger dieselben Sorgen und Probleme mit den Kindern teilt, können sie sich sehr gut mit der Figur identifizieren und sind mit viel Freude dabei. „Oft bekommen sie durch die spielerische Vermittlung gar nicht mit, dass wir ganz tief an ihren Schwächen arbeiten“, weiß Michalak. „Der Tiger wird ja auch bewusst so dargestellt, dass er eben zu Beginn kein mutiger, zähnefletschender und krallenzeigender Tiger ist. Dadurch funktioniert es sehr, sehr gut.“ Zwar dürften die Eltern nicht erwarten, dass ihre Kinder nach dem Kurs völlig verwandelt sind. Oft sei es aber so, dass sich im Laufe der Zeit viele Veränderungen zeigen, die über Gespräche mit den Eltern ans Licht kommen. „Selbst wenn es auf den ersten Blick nur Kleinigkeiten sind, wie alleine ein Eis kaufen, ist das für die Kinder oft ein großer und wichtiger Schritt.“
Kontakt
Wildwasser Magdeburg e. V.
Dipl.-Reha-Psych. Alice Michalak
Ritterstraße 1 39124
Magdeburg
info@wildwasser-magdeburg.deKL (28.04.2017)
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