Von guten und schlechten Geheimnissen
Prävention von sexueller Gewalt gegen Kinder
Die Präventionsarbeit von Huckepack soll Kinder selbstsicher machen
© Kinder- und Jugendschutzdienst Huckepack
Sexuelle Gewalt gegenüber Minderjährigen ist keine Seltenheit. Insbesondere Kindergarten- und Grundschulkinder sind betroffen, da die Täter häufig davon ausgehen, dass das Entdeckungsrisiko bei sehr jungen Opfern geringer ist. Was die Situation noch problematischer macht: In diesem Alter verstehen die Kinder noch nicht, was mit ihnen passiert und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. An dieser Stelle setzt die Präventionsarbeit des Kinder- und Jugendschutzdienstes Huckepack in Kindergärten und Grundschulen des Saale-Orla-Kreises an. Die Kinder sollen lernen, wie sie gefährliche Momente früh erkennen und richtig darauf reagieren können.
Ein „Nein“ ist immer erlaubt
Im Jahr 2016 betreute der Kinder- und Jugendschutzdienst 15 Mädchen mit Verdacht auf sexuellen Missbrauch und führte 31 Präventionsprojekte an Kindertagesstätten und Schulen zum Schutz vor sexuellem Missbrauch durch. Somit wurden mehr als 500 Kinder fit und stark gemacht, um potenzielle Gefahren zu erkennen, „nein“ zu sagen und sich Hilfe zu holen.
Was sind schöne und was sind unangenehme Gefühle? Diese Frage steht zu Beginn der Präventionsveranstaltungen immer im Mittelpunkt. „Je älter Kinder werden, desto weniger hören sie auf ihre Gefühle. Wir vermitteln, dass es wichtig ist, darauf zu achten“, erklärt Jacqueline Wenzel. Die Sozialpädagogin mit einer Zusatzqualifikation zur Kinderschutzfachkraft ist schon seit mehreren Jahren für Huckepack in den Kindergärten und Grundschulen des Landkreises im Einsatz. Zudem lernen die Kinder, dass man auch „nein“ sagen darf, wenn man etwas tun soll, wobei man sich nicht gut fühlt. Ein weiteres wichtiges Thema sind Geheimnisse. „Wir besprechen, was gute und was schlechte Geheimnisse sind“, berichtet die Expertin. Den Kindern soll vermittelt werden, dass man gute Geheimnisse, wie das Geburtstagsgeschenk für die Mutter, für sich behalten kann. Schlechte Geheimnisse, mit denen es einem nicht gut geht, sollte man hingegen jemandem anvertrauen. Diese Unterscheidung ist wichtig. Denn die Täter reden den Kindern häufig ein, dass dies ein Geheimnis bleiben müsse.
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