< Polizei, Ordnungsamt und private Sicherheitsdienste

Ausstieg aus der rechtsextremen Szene

Menschen, die aus der rechtsextremen Szene aussteigen möchten, stehen vor großen Herausforderungen. Allein ist das meist nicht zu schaffen. Seit dem Jahr 2000 unterstützt deshalb die Initiative EXIT Ausstiegswillige auf ihrem Weg raus aus dem Rechtsextremismus. Seit ihrer Gründung hat die Initiative mehr als 840 Ausstiegsprozesse begleitet. 17 Personen haben den Ausstieg nicht geschafft, die anderen konnten sich mit Hilfe von EXIT ein neues Leben aufbauen. „All diese Menschen waren militant oder politisch ultraradikal unterwegs, viele von ihnen waren Gewalttäter. Abgesehen davon, dass viele potenzielle Opfer so vor Angriffen bewahrt wurden, haben hunderte Familien durch die Arbeit von EXIT ihre Angehörigen, ihre Kinder zurückgewonnen“, erklärt Dr. Bernd Wagner, der Gründer von EXIT. In den letzten Jahren nutzt die Initiative immer stärker auch die Sozialen Medien für ihre Arbeit.

Die Aussteiger-Beratung EXIT-Deutschland geht neue Wege


Der Ausstieg aus der rechtsextremen Szene ist oft ein langwieriger Prozess

© Peter Atkins/stock.adobe.com

 

Menschen, die aus der rechtsextremen Szene aussteigen möchten, stehen vor großen Herausforderungen. Allein ist das meist nicht zu schaffen. Seit dem Jahr 2000 unterstützt deshalb die Initiative EXIT Ausstiegswillige auf ihrem Weg raus aus dem Rechtsextremismus. Seit ihrer Gründung hat die Initiative mehr als 840 Ausstiegsprozesse begleitet. 17 Personen haben den Ausstieg nicht geschafft, die anderen konnten sich mit Hilfe von EXIT ein neues Leben aufbauen. „All diese Menschen waren militant oder politisch ultraradikal unterwegs, viele von ihnen waren Gewalttäter. Abgesehen davon, dass viele potenzielle Opfer so vor Angriffen bewahrt wurden, haben hunderte Familien durch die Arbeit von EXIT ihre Angehörigen, ihre Kinder zurückgewonnen“, erklärt Dr. Bernd Wagner, der Gründer von EXIT. In den letzten Jahren nutzt die Initiative immer stärker auch die Sozialen Medien für ihre Arbeit.

Hilfe zur Neuorientierung

EXIT hilft beim Ausstieg und bei der Entwicklung neuer Perspektiven außerhalb der rechtsextremen Szene: Die Mitarbeitenden vermitteln Kontakte, geben praktische Hilfen, unterstützen bei der Entfernung von Tattoos und gehen auf Fragen von persönlicher Sicherheit, zu sozialen Problemen und der persönlichen Aufarbeitung ein. Sie sagen auch, was nicht möglich ist. So bietet EXIT zum Beispiel keine ökonomische und soziale Absicherung an und schützt auch nicht vor strafrechtlicher Verfolgung. Die Initiative unterstützt allerdings bei der Neuorientierung für ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung. Im Jahr 2000 war EXIT die bundesweit erste Ausstiegsinitiative für Rechtsextremisten. Das Ziel der Arbeit ist bis heute gleichgeblieben, doch im Lauf der Jahre hat sich vieles verändert, zum Beispiel durch die wachsende Bedeutung der Kommunikation über Soziale Medien. Was sich jedoch nicht verändert hat sind die Probleme, mit denen die Mitarbeiter und Aussteiger konfrontiert sind – denn diese sind nicht virtueller, sondern realer Natur mit teilweise lebensbedrohlichen Situationen.

Fabian Wichmann, Ausstiegsberater bei EXIT Deutschland

© privat

Jeder Fall ist individuell

Fabian Wichmann ist als Ausstiegsberater bereits seit 2006 beruflich in diesem Umfeld tätig, zunächst in der Beratung von Kommunen bei der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus. Seit 2009 arbeitet er als Berater für Aussteiger. „Ich begleite im Schnitt immer acht bis zehn aktive Fälle mit einem akuten Handlungsbedarf. Dazu kommt noch eine ganze Reihe von ruhenden Fällen, zu denen noch Kontakt besteht, aber keine akute Intervention mehr notwendig ist. „Wenn im Leben dieser Menschen jedoch unerwartete neue Krisensituationen entstehen, werde ich von ihnen auch wieder kontaktiert, mitunter Jahre später“, berichtet Wichmann. Durchschnittlich begleiten die Mitarbeitenden der Initiative die Betroffenen zwei bis vier Jahre. Jeder Fall ist individuell: Manche melden sich direkt aus einer Kameradschaft heraus, andere haben schon mit der Szene gebrochen und werden von ihrer Vergangenheit eingeholt. Durch das veränderte Kommunikationsverhalten der Menschen wird auch der Zugang zu EXIT verstärkt über Soziale Medien gesucht. Wichmann: „Da ist man als Projekt gefordert, passende Ansprechmöglichkeiten zu schaffen. Man muss dort sichtbar zu sein, damit potenzielle Klienten auf EXIT aufmerksam werden.“

Seite: 12weiter >>

Kurztipps

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Stau

So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten bei einer Autopanne

Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...die sichere Fahrt mit dem E-Auto

Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.

5 Tipps für...
...die Ladungssicherung im Transporter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Autodieben

So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.

5 Tipps für...
...das Carsharing

Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.

5 Tipps für...
...den Kauf von Souvenirs

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die Mietwagenbuchung

Im Voraus einen umfassenden...

5 Tipps für...
...den sicheren Schulweg

So kommen Kinder sicher zum Unterricht.

5 Tipps für...
...die sichere Beladung des Pkw

So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.

5 Tipps für...
...ein winterfestes Auto

Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Notfall

Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.

Weitere Infos für Autofahrer

Fahrsicherheitstrainings schärfen Risikobewusstsein im Straßenverkehr

Zu schnell gefahren, zu spät gebremst oder Vorfahrt missachtet: Nach...[mehr erfahren]

Was Sie bei der Beförderung von Menschen mit Handicap beachten sollten

Mobilität gehört zu den zentralen Bedürfnissen unserer Gesellschaft....[mehr erfahren]

Ein Interview mit zwei Radfahrkindern

Lisa und Robert erzählen Erlebnisse aus dem Straßenverkehr.[mehr erfahren]

Darauf sollten Privatpersonen achten

Ob ätzend, entzündlich, explosiv oder giftig: Bei gefährlichen Gütern...[mehr erfahren]

Fahrzeuge regelmäßig in der Werkstatt checken lassen

Sicherheitsmängel an Fahrzeugen sind immer wieder der Grund für...[mehr erfahren]

Verkehrsprävention für die Generation 65+

Ob der 91-jährige Mercedes-Fahrer, der mit seinem Wagen in den...[mehr erfahren]

Flexible Radarfallen

Raser im Visier

Die Berliner Polizei sagt Rasern verstärkt den Kampf an. Seit Anfang...[mehr erfahren]

„Niemand kann etwas falsch machen!“

Hört das Herz plötzlich auf zu schlagen, kann jede Sekunde über Leben...[mehr erfahren]

Erste Hilfe per Anleitung

Einen Erste-Hilfe-Kurs hat fast jeder irgendwann einmal absolviert,...[mehr erfahren]

Patienten in der Krebstherapie sollten ihre Fahrtüchtigkeit individuell überprüfen

In der Krebstherapie werden verschiedene Wege beschritten, immer...[mehr erfahren]