Mehr als nur Schläuche rollen
Die Arbeit der Kinder- und Jugendfeuerwehr in NRW
Plakataktion der Freiweilligen Feuerwehr NRW zum Weltkindertag
© VdF NRW
„Ich will später Feuerwehrmann werden!“ – Schon in jungen Jahren übt die Feuerwehr bei vielen Jungen und Mädchen eine besondere Faszination aus. Kinder- und Jugendfeuerwehren in ganz Deutschland bieten ihnen bereits ab Grundschulalter die Möglichkeit, sich spielerisch mit den Themen Brandschutz und -prävention auseinanderzusetzen. Nebenbei erwartet interessierte Kinder und Jugendliche ein breitgefächertes Freizeit- und Bildungsangebot. Alexander von den Steinen ist Bildungsreferent für Kinder- und Jugendfeuerwehren beim Verband der Feuerwehren (VdF) in NRW und erklärt, was die jüngsten Mitglieder lernen.
Gemeinsam für mehr Toleranz
Seit Inkrafttreten des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) im Januar 2016, ist es in Nordrhein-Westfalen möglich, Kinder ab sechs Jahren in die Kinderfeuerwehr aufzunehmen. Der gesetzliche Auftrag sieht vor, Kinder ab diesem Alter ganz allgemein an eine ehrenamtliche Tätigkeit heranzuführen. Des Weiteren geht es darum, Teamgeist Hilfsbereitschaft und Solidarität zu fördern und soziale Kompetenzen zu stärken. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich innerhalb einer Gruppe Gleichaltriger zu entwickeln, ihnen demokratische Werte sowie ein erfolgreiches, kameradschaftliches Zusammenleben zu vermitteln. „Wir versuchen mit unserem Angebot zu erreichen, dass sie zu selbstbestimmten Personen heranwachsen, dass sie eine gesellschaftliche Mitverantwortung übernehmen und Selbsthilfefähigkeiten entwickeln“, erklärt Alexander von den Steinen. „Eine demokratische Grundhaltung ist uns dabei sehr wichtig.“
Programm von A bis Z
Kinder und Jugendliche werden als Mitglieder der Kinder- oder Jugendfeuerwehr den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr gleichgestellt und sind über die Unfallkasse NRW versichert. In den einzelnen Gruppenstunden lernen sie unter anderem spielerisch Erste Hilfe-Maßnahmen und Verkehrssicherheitsregeln kennen, oder unternehmen Ausflüge und Informationsbesuche, etwa bei der örtlichen Polizeidienststelle. Auf dem Programm stehen außerdem gemeinsames Kochen und Backen, Sport-, Bewegungs- und Gesellschaftsspiele sowie Besuche im Schwimmbad, im Zoo, im Freizeitpark oder Zeltlager. Auch außerschulische Bildung spielt eine Rolle. „Da wir ein Jugendverband sind, richten wir unsere Jugendarbeit grundsätzlich nach dem Achten Sozialgesetzbuch“, so von den Steinen. „Dabei bedienen wir das ganze Spektrum an sozialer, gesundheitlicher, kultureller, naturwissenschaftlicher und technischer Bildung. Außerdem setzen wir uns mit der Geschichte, den Bräuchen und Traditionen der eigenen Stadt oder Region auseinander.“ In der Jugendfeuerwehr findet darüber hinaus internationale Jugendarbeit statt. Wichtig ist den Betreuern, mit allen angebotenen Themen stets die Interessen der Kinder und Jugendlichen aufzugreifen und das Programm von ihnen mitgestalten zu lassen.
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