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Senioren am Steuer – ein Risiko?

Im Landkreis Dahme-Spreewald hat ein 81-jähriger Autofahrer Mitte Mai vier Radfahrer erfasst. Eine Frau starb, drei weitere Personen wurden schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Der 81-Jährige erlitt einen Schock. Meldungen über Senioren, die schwere Verkehrsunfälle verursachen, liest man immer wieder.

Mobilität erhalten und Selbsteinsicht fördern


Nachlassende Reaktionsfähigkeit kann zu schweren Unfällen führen

© Andrey Bandurenko/stock.adobe.com

 

Im Landkreis Dahme-Spreewald hat ein 81-jähriger Autofahrer Mitte Mai vier Radfahrer erfasst. Eine Frau starb, drei weitere Personen wurden schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Der 81-Jährige erlitt einen Schock. Meldungen über Senioren, die schwere Verkehrsunfälle verursachen, liest man immer wieder. Das wirft die Frage auf, bis wann ältere Menschen sicher mit ihrem Auto am Straßenverkehr teilnehmen können. Eine gesetzliche Regelung, den Führerschein ab einem bestimmten Alter abgeben zu müssen oder sich einem Fahrtauglichkeitstest zu unterziehen, gibt es bislang nicht. Statt auf Führerscheinentzug und Fahrverbote setzt die Polizei bundesweit auf Sensibilisierung. Die Beamten in Rheinland-Pfalz bieten älteren Menschen zum Beispiel im Rahmen des Präventionskonzepts „Vorbild bleiben“ eine umfassende Beratung über die Teilnahme am Straßenverkehr im hohen Alter.


Im Jahr 2016 waren laut Statistischem Bundesamt insgesamt 75.552 Menschen im Alter von über 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt. Damit machen sie etwa 13 Prozent aller Unfallbeteiligten aus. Im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil von rund 20 Prozent (Stand 2016) ist die Unfallbeteiligung von Senioren jedoch relativ gering. „Im Rahmen des demografischen Wandels steigt natürlich die Gesamtzahl der Senioren im Straßenverkehr. Damit einher geht auch eine Erhöhung der Unfallzahlen mit Seniorenbeteiligung“, erklärt Volker Weicherding, Koordinator der Verkehrsunfallprävention beim Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz und ehrenamtlicher Vorsitzender der Verkehrswacht Mainz.

Eine Frage der Gesundheit

Im Alter können sowohl eine Verminderung des Seh- und Hörvermögens, als auch eine beeinträchtigte Beweglichkeit die Verkehrstüchtigkeit einschränken. Das macht sich etwa bei Kopfdrehungen oder dem Schulterblick bemerkbar. Für Weicherding ist das größte Problem jedoch eine nachlassende Reaktionsfähigkeit: „Mit zunehmendem Alter erfordern das Erkennen und die Bewältigung von gefährlichen Verkehrssituationen immer mehr Zeit. Damit riskieren Senioren unter Umständen schwere Unfälle“, erklärt er. Die Teilnahme am Straßenverkehr ist für ihn jedoch keine Frage des Alters. „Mobilität ist eine Frage des Gesundheitszustands, deswegen erachte ich eine Altersgrenze für die Teilnahme am Straßenverkehr nicht als sinnvoll. Senioren sollten sich im Rahmen von regelmäßigen Gesundheits-Checks von ihrem Arzt beraten lassen. Ärzte sollten ihre Patienten darüber aufklären, wenn Einschränkungen hinsichtlich der Verkehrstüchtigkeit bestehen könnten. Das kann eine wertvolle Entscheidungshilfe sein, wenn man sich unsicher ist, ob man den Führerschein abgeben sollte.“

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