< „Kurve kriegen”

Die Goslarer Zivilcourage Kampagne

„Hinsehen – Handeln – Helfen“ – so lautet das Motto der Goslarer Zivilcourage-Kampagne (GZK). Sie will Menschen dazu ermuntern, einzugreifen, wenn jemand Hilfe benötigt, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen. Gegründet wurde das Projekt im Jahr 2010 von der Polizeiinspektion Goslar. Günter Koschig ist Initiator der Aktion sowie Außenstellenleiter des Weißen Rings in Goslar. Er erklärt, warum das Projekt auch nach über zehn Jahren noch erfolgreich ist.

Eine Stadt zeigt Gesicht


Auch Schauspieler Heinz Hoenig engagiert sich für die Goslarer Zivilcourage-Kampagne

© Goslarer Zivilcourage-Kampagne

 

„Hinsehen – Handeln – Helfen“ – so lautet das Motto der Goslarer Zivilcourage-Kampagne (GZK). Sie will Menschen dazu ermuntern, einzugreifen, wenn jemand Hilfe benötigt, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen. Gegründet wurde das Projekt im Jahr 2010 von der Polizeiinspektion Goslar. Günter Koschig ist Initiator der Aktion sowie Außenstellenleiter des Weißen Rings in Goslar. Er erklärt, warum das Projekt auch nach über zehn Jahren noch erfolgreich ist.

Helfen – aber richtig

Anlass zur Gründung der Initiative war der Fall von Dominik Brunner, der im September 2009 bundesweit für Aufsehen sorgte. Der 50-Jährige hatte an einer Münchner S-Bahn-Haltestelle zwei junge Männer zur Rede gestellt, die zuvor eine Gruppe Kinder in der Bahn bedroht und erpresst hatten. Die Männer verletzten Brunner bei der folgenden Auseinandersetzung schwer, er starb wenig später im Krankenhaus an einem Herzstillstand. „Der Fall hat damals bundesweit für Entsetzen gesorgt. Der „Zivilcourageheld“ hatte bei dem übereifrigen, körperlichen Einsatz sein Leben verloren. Wir wollten dem etwas entgegensetzen und zeigen, wie es richtig geht“, erklärt Günter Koschig. Andere in einer Notlage zu unterstützen ist wichtig. Aber wie mache ich das, ohne mich selbst zu gefährden? „Dies zu vermitteln, ist der Kern unserer Arbeit – nach dem Motto: hinsehen, handeln, helfen und die 110 wählen“, betont der Präventionsexperte, der seit über 20 Jahren im Fachbeirat Kriminalprävention des Weißen Ringes aktiv ist. Getragen wird die Goslarer Zivilcourage-Kampagne von engagierten lokalen und bundesweiten Partnern, zum Beispiel von der Goslarschen Zeitung, dem örtlichen Kino, einer Fotografin, einem Cartoonist, dem Berliner Buchautor Fadi Saad und dem Weißen Ring.

Fußball-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus ist auch für die Kampagne aktiv

© Goslarer Zivilcourage-Kampagne

Prominente Unterstützung

Zentraler Bestandteil der Kampagne ist unter anderem auch eine Plakat- und Postkartenserie, in der sich Menschen für Zivilcourage stark machen. Für die Aktion gewinnen konnten Koschig und sein Team im Laufe der Jahre schon einige bekannte Gesichter, wie etwa den Musiker Clueso, Boxweltmeisterin Regina Halmich oder Hollywoodschauspieler Ralf Moeller. Insgesamt wurden bislang 115 Personen als Motiv für die Plakatkampagne abgelichtet; darunter viele weitere männliche und weibliche Musiker, Schauspieler, Sportler und Politiker, aber auch Bürgerinnen und Bürger von Goslar. Auf den Plakaten ist die jeweilige Person mit einem passenden Zitat zu sehen, wie etwa „Große Dinge fangen im Kleinen an – ruf 110“ (Joe Bausch, Schauspieler und Arzt). Auch Kinospots, die vor dem Hauptfilm im Goslarer Kino gezeigt werden oder Ausstellungen gehören mit zum Repertoire der Initiative.

Seite: 12weiter >>

Weitere Infos für Berater zum Thema Jugend

Gewaltvideos im Schulalltag und wie man damit umgeht

Auf Schulhöfen gehört es inzwischen zum Alltag: Schülergruppen...[mehr erfahren]

Quartiersmanagement in Berlin-Kreuzberg als Erfolgsmodell

Quartiersmanagement soll dabei helfen, einzelne Stadtteile...[mehr erfahren]

Klare Grenzen gegenüber psychischen und physischen Aggressionen

Die Schule sollte ein Ort des Respekts und des friedlichen...[mehr erfahren]

„Man muss bereit sein, zu kämpfen!“

Drogenberatungsstellen sind für Suchtgefährdete oder Abhängige häufig...[mehr erfahren]

Therapien zur „Heilung“ von Homo- und Transsexualität ab sofort verboten

Bastian Melcher wuchs als Sohn evangelischer Eltern in Bremen auf....[mehr erfahren]