Frauen und Zivilcourage
![](/fileadmin/rte_magic/RTEmagicC_0fa11ceb88.jpg.jpg)
Maria Plötz ist Vertreterin der Bundesfrauengruppe der GdP und Polizeibeamtin in Niederbayern
© privat
Körpersprache vs. Kampftechniken
Zivilcouragiert handeln bedeutet, dass man dem Täter gegenüber eine klare Position bezieht. Deswegen ist es wichtig, dem Täter selbstbewusst und mit einer sicheren Körpersprache entgegenzutreten: „Eine gerade und sichere Körperhaltung zeugt von Wehrhaftigkeit und der Bereitschaft zu helfen. Im Vergleich dazu erscheint jemand, der gebückt und distanziert auftritt, wehrlos und angreifbar.“ Ein selbstbewusster Helfer mit fester Stimme kann einen Täter während eines Konflikts verunsichern, was zu einem Überraschungsmoment führen kann. „Wenn der Täter überrascht wird, richtet er seine Aufmerksamkeit für einen Moment lang nicht mehr auf sein Opfer, sondern auf die umstehenden Personen. Das Opfer könnte diesen Moment nutzen, um sich in Sicherheit zu bringen“, erklärt Plötz. Neben Kursen, die den Teilnehmern eine sichere Körpersprache und ein selbstbewusstes Auftreten vermitteln, gibt es auch vermehrt Kursangebote, in denen die Teilnehmer Kampftechniken zur Selbstverteidigung lernen können. Obwohl Plötz das Angebot grundsätzlich positiv sieht, findet sie, dass das Erlernen und die Anwendung von Kampftechniken nur langfristig Sinn macht: „Es ist jahrelange Übung erforderlich bis man die einzelnen Techniken verinnerlicht hat und richtig anwenden kann.“ Den Einsatz von Pfefferspray sieht sie kritisch. Sie warnt vor neuen Gefahren, die durch den Besitz einer solchen Waffe entstehen können: „Man sollte immer wissen, wie man mit einer Waffe umgeht und sich darüber im Klaren sein, dass sie auch gegen einen selbst verwendet werden kann.“ Im Zweifel rät sie dazu die eigene Stimme zu nutzen und irgendwie auf sich aufmerksam zu machen. Kommt es zu einer körperlichen Auseinandersetzung, können auch Dinge des täglichen Lebens, wie die eigene Tasche oder ein Regenschirm zur Verteidigung benutzt werden.
Der entscheidende Faktor
Man kann nicht garantieren, dass jemand nach der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Zivilcourage seine Ängste und Unsicherheiten überwindet und sich selbstbewusst und in jeden Konflikt einmischen wird. Der entscheidende Faktor ist aber, dass jemand in einer brenzligen Situation überhaupt hinguckt, sie versucht einzuschätzen und andere Menschen darauf aufmerksam macht. Der Täter muss Widerstand bemerken und dem Opfer muss geholfen werden. Wie genau der Konflikt gelöst wird, ist situationsabhängig. Wichtiger ist die innere Entschlossenheit, dass jemand in der Nähe ist, der helfen möchte und dazu jede Möglichkeit nutzt, die ihm zur Verfügung steht. Das gibt auch Maria Plötz ihren Teilnehmern am Ende eines Kurses zur Ermutigung mit auf den Weg: „Zivilcourage ist nicht von körperlicher Stärke und Größe abhängig, sondern vielmehr von der Bereitschaft und der Einstellung dazu, Hilfe leisten zu wollen.“
FL (24.02.2017)
Weitere Infos für Berater zum Thema Jugend
LEFT unterstützt Linksextreme beim Ausstieg
Gewalttaten im Rahmen der Proteste gegen das Abbaggern des Ortes...[mehr erfahren]
Ein Netzwerk gegen Rassismus und Diskriminierung
Der erste Schultag nach den Ferien: Bei vielen Schülern ist das ein...[mehr erfahren]
Die Arbeit der Fahnder im Internet
Das Sachgebiet 543 beim Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) war...[mehr erfahren]
Auch Heranwachsende können zu einer Jugendstrafe verurteilt werden
Viele junge Menschen probieren im Rahmen ihrer Selbstfindung...[mehr erfahren]
Sprayer-Projekt feiert 10-jähriges Jubiläum
An die Dosen – fertig, los! Seit 2012 gestalten die Stadtwerke...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Blechschaden, Nachbarschaftsstreit, Prügelei: Wann sollte man die Polizei rufen?
Bei Wohnungseinbrüchen, schweren Unfällen oder Körperverletzungen ist...[mehr erfahren]
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Wer viel im Internet einkauft, kann bei seinen Zahlungen und...[mehr erfahren]
Wer den Unterschied nicht kennt, kann sich strafbar machen
Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird in schweren...[mehr erfahren]