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Abzocke bei Brennholz, Holzpellets oder Kaminöfen

Angesichts der extrem gestiegenen Preise für Öl und Gas setzen viele Menschen auf Kaminöfen und Holz oder Holzpellets als alternative Möglichkeit zur Beheizung ihrer Wohnräume. Doch mit der steigenden Nachfrage gehen auch die Preise für die Öfen und die Holzbrennstoffe in die Höhe. Das ruft Betrüger auf den Plan, die mit vermeintlich günstigen Angeboten etwa für Holzpellets in Fakeshops den Verbrauchern das Geld aus der Tasche ziehen. Doch auch das Sammeln von Holz im Wald ist keine gute Idee. Hier kann man schnell selbst zum Straftäter werden.

Polizei und Verbraucherschutz warnen vor Fake-Shops


Kaminöfen wurden durch die Energiekrise noch populärer

© maho/stock.adobe.com

 

Angesichts der extrem gestiegenen Preise für Öl und Gas setzen viele Menschen auf Kaminöfen und Holz oder Holzpellets als alternative Möglichkeit zur Beheizung ihrer Wohnräume. Doch mit der steigenden Nachfrage gehen auch die Preise für die Öfen und die Holzbrennstoffe in die Höhe. Das ruft Betrüger auf den Plan, die mit vermeintlich günstigen Angeboten etwa für Holzpellets in Fakeshops den Verbrauchern das Geld aus der Tasche ziehen. Doch auch das Sammeln von Holz im Wald ist keine gute Idee. Hier kann man schnell selbst zum Straftäter werden.

Die Fake-Shops setzen auf Identitätsdiebstahl

Laut dem Statistischen Bundesamt sind nicht nur die Preise für Gas und Öl enorm gestiegen. Die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe erhöhten sich im Oktober 2022 um 108,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit lag die Preissteigerung sogar über der von leichtem Heizöl, dass sich nur um 82,8 Prozent binnen Jahresfrist verteuert hat. Dennoch setzen immer mehr Verbraucher auf Kaminöfen, die sie mit Holz oder Holzpellets befeuern möchten, und erhoffen sich damit eine größere Unabhängigkeit von Öl und Gas. Die Nachfrage ist so groß, dass es zu Lieferengpässen bei Öfen und dem Brennmaterial kommt. Um so verlockender wirken manche Angebote im Internet, die Kaminöfen, Brennholz und Pellets zu Schnäppchenpreisen anbieten. Der Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V. warnt nun davor, dass viele dieser Angebote Fakeshops sein können. Dabei handelt es sich häufig um Identitätsdiebstahl, bei dem die Online-Auftritte von seriösen Händlern fast identisch kopiert werden. Die Fake-Shops werben offensiv im Internet und in den sozialen Medien, etwa bei Facebook Marketplace. Die Kunden werden so in die Irre geführt, da die Shops von seriösen Angeboten, deren Bildmaterial und Logos sie nutzen, kaum zu unterscheiden sind. Der Verband listet auf seiner Seite eine Reihe von Fakeshops auf, die ihm gemeldet wurden. In der Regel wird von den Betrügern bei einer Bestellung Vorkasse per Überweisung oder per Kreditkarte verlangt. Doch die georderte Ware kommt niemals an und das Geld ist weg. Verbraucherzentralen und die Polizei empfehlen, sich die Internetseiten der Händler genau anzusehen und sie auf Unstimmigkeiten zu prüfen. Es sollte stutzig machen, wenn beispielsweise ein Impressum fehlt oder die angegebene Telefonnummer sowie die Bankverbindung im Ausland liegen. Oftmals helfe es bereits, den Namen des Shops in eine Suchmaschine einzugeben und nach möglichen Beschwerden anderer Kunden zu suchen. Allerdings würden sich die Namen der Online-Shops häufig ändern, warnen die Verbraucherschützer. Ist man auf einen Fake-Shop hereingefallen, sollte der Betrug in jedem Fall angezeigt werden. Außerdem sollte man unverzüglich Kontakt mit seiner Bank aufnehmen, um möglicherweise Überweisungen zu stoppen oder zurückzuholen.

Der Wald ist keine Brennholzquelle

Manche Ofenbesitzer kommen angesichts der Lieferengpässe und der gestiegenen Preise bei Brennmaterialien aus Holz auf die Idee, mal eben in den Wald zu fahren, um dort kostenlos Brennholz zu sammeln. Davon rät Michael Blaschke vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW dringend ab: „Jeder Quadratmeter Wald gehört jemandem. Und alles, was dort wächst, gedeiht oder herumliegt, gehört dazu.“ Dabei spiel es keine Rolle, ob der Wald in Privatbesitz ist oder ob es sich um einen öffentlichen Eigentümer wie eine Gemeinde oder ein Bundesland handelt. Das Sammeln von herumliegendem Totholz oder gar das Plündern von sogenannten Poltern, bei denen geschlagenes Holz im Wald aufgestapelt wird, ist grundsätzlich ein Diebstahlsdelikt, dass mit Bußgeldern geahndet wird. Die Polter gehören in der Regel schon nicht mehr dem Waldbesitzer, sondern sind bereits an ein Sägewerk verkauft. „Erwischt einen der Förster mit einem Anhänger voller Holz, wird von einem Diebstahlsvorsatz ausgegangen, was sich strafverschärfend auswirkt,“ erklärt Michael Blaschke. Doch trotz Energiekrise und steigender Holzpreise verzeichnet der Landesbetrieb Wald und Holz NRW aktuell keinen starken Anstieg beim Holzdiebstahl. „Es gibt immer wieder lokale Einzelfälle, wo gehäuft Holz illegal aus dem Wald geschafft wird“, erzählt Michael Blaschke. „Vor einiger Zeit gab es im Rheinland einige Fälle und zurzeit im Münsterland.“ Auch wenn die Fälle von Holzdiebstahl über die Jahre ansteigen würden, könne man nicht von einem Ausreißer nach oben in diesem Jahr sprechen, führt Blaschke fort. Doch die steigenden Rohstoffpreise für Holz würden allerdings auch professionelle Holzräuber anlocken, die mit schwerem Gerät die Holzstapel abfahren. Waldspaziergänger kämen nicht auf die Idee, dass es sich dabei um illegale Machenschaften handelt, da sie eine professionelle Ausrüstung nutzen. Manche Eigentümer der großen Holz-Polter mit Langhölzern sind deshalb dazu übergegangen, GPS-Tracker in den Stämmen zu verstecken, um die Diebe verfolgen zu können.

Die Mitnahme von Holz aus dem Wald ist Diebstahl

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Nur heimisches Holz verfeuern

Auch wenn das Sammeln und Wegschaffen größerer Mengen Holz aus dem Wald verboten ist, so gibt es doch eine Ausnahme – die sogenannte Handstraußregel, die sich auf §39 des Bundesnaturschutzgesetzes bezieht: „Jeder darf […] wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.“ In Naturschutzgebieten darf jedoch grundsätzlich nicht gesammelt werden. Auch geschützte Pflanzen sind tabu. In Bezug auf Brennholz gibt Michael Blaschke noch einen weiteren Aspekt zu bedenken: „Viele Menschen glauben, dass das Heizen mit Brennholz ökologisch und klimaneutral sei, denn es handelst sich ja um einen nachwachsenden Rohstoff. Doch das gilt nur unter bestimmten Voraussetzungen.“ Wenn etwa die Pellets aus Neuseeland importiert würden oder das Holz aus russischen oder weißrussischen Naturschutzgebieten stammt, dann sei für den Natur- und Klimaschutz nichts gewonnen. „Wenn man mit Holzprodukten heizen möchte“, so Blaschke, „sollte man darauf achten, dass das Holz aus heimischen Wäldern stammt und zertifiziert ist. Die Herkunft muss klar sein und sie muss legal sein.“

(TE, 25.11. 2022)

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