< Tierdiebstahl und Respektlosigkeit im Zoo

Miese Masche

Eine ungewöhnliche Masche wendete ein Dieb Anfang Februar 2017 auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Märkischen Kreis an. Der Täter hatte die Autoreifen des Fahrzeugs einer Seniorin angestochen. Er wies die Frau auf den Schaden hin. Als diese sich bückte um nachzusehen, überwältigte der Täter die Dame und raubte ihre Handtasche. In ähnlichen Fällen stellen sich Betrüger auch an den Straßenrand und winken mit dem Benzinkanister, um hilfsbereite Autofahrer zu überfallen und auszurauben. Bekannt ist vor allem die Betrugs-Masche mit dem sogenannten „Autobahngold“. Die Polizei rät Autofahrern, im Zweifel die Polizei zu kontaktieren und niemals leichtfertig Bargeld rauszugeben.

Dietmar Boronowski

© Polizei Märkischer Kreis

Betrüger nutzen hilfsbereite Autofahrer aus

Die Masche mit dem sogenannten „Autobahngold“ ist der Polizei bereits länger bekannt. In den meisten Fällen stellen sich die Betrüger auf den Seitenstreifen der Auf- und Abfahrten von Autobahnen oder in der Nähe von Raststätten und winken mit dem Abschleppseil oder einem leeren Tankkanister. Hält ein Autofahrer an, erfinden sie eine möglichst glaubhafte Geschichte. Dem Fahrzeug sei der Sprit ausgegangen und es fehle Geld, um zu tanken und nach Hause zu fahren. Im Gegenzug bieten sie manch hilfsbereitem Autofahrer den Familienschmuck an, etwa einen Goldring oder eine Halskette. Die Schmuckstücke erweisen sich zumeist als völlig wertlos. „Autobahngold“ nennt die Polizei solche Pfandleihen, mit denen die Täter gutgläubige Touristen und Pendler hinters Licht führen wollen. Die Plagiate sind fast immer minderwertiger Modeschmuck mit unzulässigem Goldstempel. Die Betroffenen können mit hoher Sicherheit davon ausgehen, dass sie das gezahlte Bargeld nie wieder sehen. Die Vorgehensweise, gefälschten Goldschmuck gegen Bargeld einzutauschen, wird häufig von osteuropäischen Straftätern – etwa aus Rumänien – eingesetzt. Dabei können die Gauner durchaus aufdringlich werden und mit erfundenen Geschichten bei ihren Opfern Mitleid erregen. Im Januar 2016 ereignete sich ein solcher Betrugsfall in der näheren Umgebung der A3 beim Kreuz Oberhausen. Zwei Männer fragten an wechselnden Standorten die vorbeifahrenden Autofahrer nach Benzingeld im Tausch gegen wertlosen Schmuck. Als die Betrüger auf dem Seitenstreifen der Autobahn auch einen Zivilbeamten der Autobahnpolizei Düsseldorf hereinlegen wollten, flog der Schwindel auf. Der Polizist rief Verstärkung und ließ den Kofferaum des Wagens durchsuchen. Dort fanden die Polizeibeamten versteckten Billigschmuck mit gefälschter Echtheitsprägung.

Perfide Taktik

In extremen Fällen werden Unfälle oder Notlagen gezielt vorgetäuscht, um das Eigentum zu stehlen oder um Gewaltverbrechen zu begehen. Im Allgäu ereignete sich im Winter 2013 an der Kreisstraße zwischen Wolfertschwenden und Dietmannsried ein besonders schockierender Vorfall, bei dem eine 37-jährige Autofahrerin von einem Unbekannten überfallen wurde. Der Täter hatte mit eingeschalteter Warnblinklichtanlage angehalten und täuschte eine Autopanne vor. Als die Frau ihm Hilfe anbieten wollte, packte sie der Mann überfallartig und wollte sie in Richtung Wald zerren. Dem Opfer gelang jedoch die Flucht und die Frau verständigte sofort die Polizei. Mit der perfiden Taktik hatte der Täter wohl sexuelle Beweggründe verfolgt oder war auf das Geld seines Opfers aus. Solche Vorfälle sind besonders deshalb dramatisch, weil die Täter die grundsätzliche Pflicht zur Hilfebereitschaft schamlos ausnutzen, denn der Paragraph 323 des Strafgesetzbuches stellt die unterlassene Hilfeleistung unter Strafe. Doch wie können sich Autofahrer vor Betrugsmaschen wie dem mit den zerstochenen Reifen oder mit vorgetäuschten Notlagen schützen? Zunächst gilt es, die Situation genau einzuschätzen. Wer sich unsicher ist, sollte die Polizei verständigen. Dann genügt der Griff zum Handy, um dem Betroffenen zu helfen. „Wir empfehlen den Bürgerinnen und Bürgern, lieber die „110“ zu wählen und nicht selbstständig tätig zu werden. Wir nehmen uns den Hilfebedürftigen dann entsprechend an“, erklärt Polizist Boronowski. Wird man von Betrügern um Bargeld gebeten, ist es ratsam, keinesfalls Bargeld herausgeben und auch nicht auf angeblichen Goldschmuck als Pfandleihe hereinzufallen. Erhält die Polizei genügend Hinweise, können die Betrüger durch Zivilbeamte auf frischer Tat ertappt werden. Bei Raubüberfällen haben möglicherweise Zeugen den Vorfall beobachtet und können der Polizei Auskünfte geben, die zum Täter führen.

AL (16.02.2017)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Umgang mit Kinderfotos im Netz

So verhindern Sie den Missbrauch von Kinderfotos im Netz:

5 Tipps für...
...das Erkennen von Marken- und Produktfälschungen

So erkennen Sie Marken- oder Produktfälschungen:

5 Tipps für...
...den Schutz vor K.O.-Tropfen und Co

So sollten Sie sich in Bezug auf K.O.-Tropfen und Aufputschpillen...

5 Tipps für...
...sicheres Feiern auf Festivals und Konzerten

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie bei großen Events feiern wollen.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Erpressersoftware (Ransomware)

Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...sicheres Rodeln

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Winter eine sichere...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...Zivilcourage im Alltag

Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...das Böllern an Silvester

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie an Silvester Raketen steigen...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Mobbing am Arbeitsplatz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie sich gegen Mobbing im Job...

5 Tipps für...
...unfallfreies Grillen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in den Sommermonaten sicher im...

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Fahrraddiebstahl

So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

Weitere Infos für Jugendliche

Geld- oder sogar Freiheitsstrafen drohen

Ein Donnerstagvormittag im März am Ludwigsplatz in der Innenstadt von...[mehr erfahren]

Was muss ich, was darf ich, was kann ich?

In kritischen Situationen kann Zivilcourage anderen Menschen helfen,...[mehr erfahren]

Projekt „Bottom-Up“ trägt Wissen in Unternehmen

Besonders kleine und mittelständische Unternehmen tun sich beim...[mehr erfahren]

Der „Warnschussarrest“ für jugendliche Straftäter

Kein Handy, kein Kumpels, keine Freiheiten: Seit 2012 kann in...[mehr erfahren]

Kölner Polizeitaktik zur Eindämmung von Gewalt im Fußball

„Fußball ist einfach ein Faktor in Köln, der nicht wegzudenken ist....[mehr erfahren]