< Wölfe und Bären in Deutschland

Sexting - Nacktfotos im Netz

„Sexting“ setzt sich zusammen aus den Worten „Sex“ und „Texting“. Es bedeutet, Kurznachrichten mit sexuellem Inhalt zu versenden. Nicht nur Jugendliche verschicken Nacktfotos und Videos von sich – eigentlich ist Sexting in jeder Altersklasse verbreitet. Die Bilder werden zwar meist freiwillig aufgenommen, aber nach dem Verschicken verlieren die Personen jegliche Kontrolle darüber, wer die Fotos zu sehen bekommt. Nicht nur der Empfänger der Fotos, sondern auch diverse Online-Dienste können auf die Fotos zugreifen und sie weiterverbreiten – und was einmal im Internet zu finden ist, das verschwindet nicht mehr so einfach.

Andreas Grillich ist Cybercrimefachberater im Polizeipräsidium Westhessen und beim Hessischen Landeskriminalamt

© PP Westhessen

Die Gefahr zwischen Sender und Empfänger

Beim Verschicken von Nacktfotos greifen viele Menschen auf Internetdienste zu, die die Inhalte nur für eine begrenzte Zeit darstellen. Dadurch fühlen sie sich sicher. Snapchat ist eine beliebte App, mit der man Fotos versendet, die nur eine bestimmte Anzahl an Sekunden sichtbar sind und sich dann selbst zerstören sollen. Videoplattformen wie YouNow bieten die Möglichkeit, Videos von sich und anderen zu streamen und diese anschließend zu bewerten und zu kommentieren. Durch das Streaming sind die Inhalte der Videos also nur live verfügbar. „Jugendliche wollen Likes. Deswegen schrecken sie auch nicht davor zurück, sich in einem Video auf YouNow auszuziehen, während Millionen von Nutzern das zu sehen bekommen“, erklärt Grillich. Die angeblich kurzlebigen Aufnahmen bei Snapchat und YouNow verschwinden allerdings nicht so einfach wieder: Kopiert man sie durch einen simplen Screenshot, sind die Aufnahmen abgespeichert und können von den Nutzern immer weiter verbreitet werden. Ein weiterer Aspekt, den viele bei Nacktaufnahmen nicht berücksichtigen, ist der Datenschutz von Anwendungen, deren Unternehmenssitz in den USA ist. Grillich kritisiert: „Unternehmen wie Snapchat oder Whatsapp haben ihren Sitz in Amerika und man stimmt daher auch den amerikanischen Datenschutzrichtlinien zu, wenn man sich ihre App runterlädt. Durch das Runterladen und die Verwendung der App stimmen die Nutzer den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu. Und die besagen zum Beispiel, dass das Unternehmen die Fotos und Kontakte der Nutzer jederzeit abrufen und wiederverwenden darf.“

Weitere Informationen und Ansprechpartner für digitale Sicherheit und Medienkompetenz:

  • www.klicksafe.de:
    Die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz
  • www.medien-sicher.de: Eine Webseite des Beauftragen für Jugendmedienschutz an der Gutenbergschule Wiesbaden
  • www.sicher-im-netz.de: Ein Zusammenschluss von Organisationen und Verbänden, die Schutz, Sicherheit und Vertrauen für Menschen im Internet unterstützen möchten 
  • www.polizei.hessen.de: Die Cybercrime-Ansprechpartner der Polizei in Hessen

Medienkompetenz erlernen

Viele Jugendliche machen sich über die Gefahren des Internets keine Gedanken. Grillich denkt, dass Eltern deswegen nicht nur mit ihren Kindern darüber reden sollten, sondern auch mit ihnen gemeinsam die Inhalte, die sie auf dem Smartphone oder Computer nutzen, durchgehen sollten. „Dass man seinem Kind im Umgang mit dem Smartphone vertraut, ist das eine. Aber dass man den Menschen und den Internetdiensten, mit denen das Kind kommuniziert, vertraut, ist ein völlig anderer Punkt“, findet er. Auch in der Schule wird Medienprävention zunehmend ein Thema: In Hessen wurden in den vergangenen Jahren Medienbeauftragte an den Schulen ernannt. Das sind Lehrer, die den Kindern und Jugendlichen bei Themen und Problemen rund um Smartphone und Internet als Experte zur Seite stehen. „Die Kinder und Jugendlichen über die Gefahren des Sextings aufzuklären, das ist verantwortliches Medienkompetenztraining, das zu Hause und in der Schule stattfinden sollte, damit sie einen kritischen Umgang mit den sozialen Medien lernen“, sagt auch der Psychiater Christoph Möller. Medienkompetenz beginne mit Medienabstinenz. Kinderzimmer sollten frei von Bildschirmmedien sein. Die Polizei in Hessen empfiehlt, dass man Kinder bis 12 Jahre nicht alleine am Smartphone oder Computer lassen sollte. Bis 16 Jahre sollte man sie immer wieder beim Umgang mit den Medien begleiten, sodass sie danach fit genug dafür sind, eigenverantwortlich ihre Erfahrungen zu machen. FL (29.09.2017)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Umgang mit Kinderfotos im Netz

So verhindern Sie den Missbrauch von Kinderfotos im Netz:

5 Tipps für...
...das Erkennen von Marken- und Produktfälschungen

So erkennen Sie Marken- oder Produktfälschungen:

5 Tipps für...
...den Schutz vor K.O.-Tropfen und Co

So sollten Sie sich in Bezug auf K.O.-Tropfen und Aufputschpillen...

5 Tipps für...
...sicheres Feiern auf Festivals und Konzerten

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie bei großen Events feiern wollen.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Erpressersoftware (Ransomware)

Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...sicheres Rodeln

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Winter eine sichere...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...Zivilcourage im Alltag

Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...das Böllern an Silvester

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie an Silvester Raketen steigen...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Mobbing am Arbeitsplatz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie sich gegen Mobbing im Job...

5 Tipps für...
...unfallfreies Grillen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in den Sommermonaten sicher im...

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Fahrraddiebstahl

So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

Weitere Infos für Jugendliche

Wenn der Job zur Hölle wird

Informationen vorenthalten, ständige Kritik, Anschreien: Mobbing am...[mehr erfahren]

Maßnahmen gegen Online-Attacken

Cybermobbing oder Cyberbullying, also das Schikanieren per E-Mail,...[mehr erfahren]

Die Kampfhunde-Verordnung in Bayern

Im Februar 2014 greift ein freilaufender Rottweiler in Brandenburg...[mehr erfahren]

Mit der StVO-Novelle 2020 soll die Mobilität sicherer,...[mehr erfahren]

Was tun im Notfall?

Du bist mit Freunden im Club unterwegs und es ist ein lustiger Abend...[mehr erfahren]