< Wenn plötzlich alles Sinn ergibt

Streamingdienste mit Kindern sicher nutzen

Serien und Filme über das Internet schauen – das wird bei Kindern immer beliebter. Mit dem Smartphone oder Tablet sind die Videos im Netz jederzeit abrufbar. Eltern sollten sich jedoch Gedanken machen, wie sie damit umgehen. Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime, Disney+ oder auch Youtube haben ein riesiges Angebot, das zum stundenlangen Videokonsum einlädt. Wichtig für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Streamingportalen ist, altersgerechte Sendungen auszuwählen und klare Regeln für die tägliche Mediennutzung mit den Kindern zu vereinbaren. Bei einigen Anbietern können Eltern ein Kinderprofil einrichten.

Sinnvolle Schutzmaßnahmen einrichten

Jugendschutz in Deutschland Die Altersfreigaben für Filme und Serien werden in Deutschland über die Freiwillige Selbstkontrolle für Filmwirtschaft (FSK) geregelt. In den Prüfverfahren werden die Freigaben für fünf Alterstufen vorgenommen. Geprüfte Filme und Serien werden mit einer Freigabe ab 0, 6, 12, 16 oder 18 Jahren gekennzeichnet. Eigenproduktionen der Streamingdienste haben aber in manchen Fällen kein FSK-Label. Dann müssen sich Eltern auf die Altersempfehlung der Plattform verlassen. Darüber hinaus handelt es sich bei den Alterskennzeichnungen nicht um eine pädagogische Empfehlung.

„Bei einigen Anbietern haben Eltern die Möglichkeit, ein Kinderprofil einzurichten oder den Zugang zu bestimmten Inhalten mit einer PIN-Sperre zu beschränken“, erklärt Rebecca Krauß. Die beiden Streamingdienstleister Netflix und Disney+ erlauben das Anlegen mehrerer Profile, die auch als Kinderprofil eingerichtet werden können. Bei Netflix haben Eltern die Möglichkeit, die gewünschte Altersbegrenzung für das Kinderprofil individuell anzugeben: Zum Beispiel, wenn Inhalte nur für kleinere Kinder (bis 6), für ältere Kinder (bis 12) oder auch für Teenager (bis 16) gezeigt werden sollen. Bei Disney+ lassen sich ebenfalls mehrere Profile einrichten, wahlweise als Kinderprofil. Ein Kinderprofil bei Disney+ zeigt ausschließlich Inhalte mit einer FSK-Altersfreigabe ab sechs Jahre. Eine Besonderheit bei Disney+ ist, dass auf dem Portal ausschließlich Filme und Serien mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren oder darunter zu finden sind. Bei Netflix kann man zusätzlich zum Kinderprofil noch eine PIN-Sperre aktivieren. Ist diese aktiv, verlangt Netflix einen vierstelligen PIN-Code, wenn Filme oder Serien für Erwachsene gestartet werden. So eine PIN-Sperre lässt sich auch beim Streaminganbieter Amazon Prime einrichten. Die erfüllt dort eine Doppelfunktion: Sie verhindert, dass die Kinder sich unbeaufsichtigt Inhalte für Erwachsene ansehen und stellt sicher, dass die Kinder keine kostenpflichtigen Inhalte ausleihen oder kaufen. Bei allen drei genannten Anbietern kann darüber hinaus die Funktion „automatische Wiedergabe“ deaktiviert werden. „So startet der jeweilige Streamingdienst zum Beispiel nach dem Anschauen einer Serienfolge nicht automatisch mit der Wiedergabe der nächsten Episode.

Dadurch lassen sich Abmachungen wie „Heute darfst du nur eine Folge schauen“ leichter durchsetzen“, ergänzt Rebecca Krauß. Über die Jugendschutzeinstellungen der größten Streaming-Portale informiert die EU-Initiative „klicksafe“ in einem kostenlosen Leitfaden für Eltern.

Rebecca Krauß

© privat

 

Mit Kindern über ihr Medienverhalten sprechen

Rebecca Krauß findet es ganz wichtig, dass Eltern sich mit dem Mediennutzungsverhalten ihrer Kinder auseinandersetzen und das Gespräch suchen, wenn es um die Auswahl geeigneter Sendungen oder die Bildschirmzeiten geht: „Dabei sollten die Eltern die Privatsphäre ihrer Kinder im Blick behalten und zugleich ein Auge darauf haben, wie viel Zeit sie im Internet verbringen und mit welchen Inhalten sie sich dort beschäftigen.“ Das sei durchaus ein Balanceakt zwischen dem Vereinbaren von klaren Regeln und dem Vertrauen, das Eltern ihren Kindern entgegenbringen sollten. Um gemeinsame Regeln festzulegen, haben die Medienkompetenzinitiativen klicksafe und Internet-ABC ein Online-Tool zur Erstellung eines „Mediennutzungsvertrags“ entwickelt.

Hier finden Eltern pädagogische Hinweise für die sichere Mediennutzung mit Kindern: www.fsk.de

www.flimmo.de

www.kinderfilmwelt.de

www.kinofenster.de

Damit können Eltern und Kinder verbindlich festlegen, welche Medien und Inhalte wie und wie lange von den Kindern genutzt werden dürfen. „Gerade Jugendliche haben häufig schon ein eigenes Profil auf Netflix und wollen sich ihre Lieblingssendungen eigenständig aussuchen. Mit dem Vertrag setzen die Eltern der Mediennutzung einen klaren Rahmen“, sagt Krauß. „Dabei können die vertraglichen Vereinbarungen durchaus für beide Seiten gelten. So können im Vertrag auch Regeln vereinbart werden, wie Eltern sich im Umgang mit Medien verhalten und als Vorbild agieren können.“

 

 

AL (25.05.2020)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Umgang mit Kinderfotos im Netz

So verhindern Sie den Missbrauch von Kinderfotos im Netz:

5 Tipps für...
...das Erkennen von Marken- und Produktfälschungen

So erkennen Sie Marken- oder Produktfälschungen:

5 Tipps für...
...den Schutz vor K.O.-Tropfen und Co

So sollten Sie sich in Bezug auf K.O.-Tropfen und Aufputschpillen...

5 Tipps für...
...sicheres Feiern auf Festivals und Konzerten

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie bei großen Events feiern wollen.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Erpressersoftware (Ransomware)

Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...sicheres Rodeln

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Winter eine sichere...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...Zivilcourage im Alltag

Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...das Böllern an Silvester

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie an Silvester Raketen steigen...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Mobbing am Arbeitsplatz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie sich gegen Mobbing im Job...

5 Tipps für...
...unfallfreies Grillen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in den Sommermonaten sicher im...

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Fahrraddiebstahl

So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

Weitere Infos für Jugendliche

Hunde verstehen und Kontrolle behalten

Ob auf der Straße, im Park oder zu Besuch bei Bekannten: Viele...[mehr erfahren]

Einfluss von Fake News auf Kinder und Jugendliche

Im Internet werden täglich Falschmeldungen verbreitet, um gezielt...[mehr erfahren]

Intensivtäterkonzept Gewalt und Sport

Immer wieder kommt es im Rahmen von Fußballspielen zu Ausschreitungen...[mehr erfahren]

Entwicklung, Trends und Konsequenzen

Soziale Isolation, Zukunftsängste und das ständige Risiko, sich...[mehr erfahren]

Fanprojekte vermitteln zwischen Fans und Polizei

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) ist ein...[mehr erfahren]