Alkohol, Drogen, Glücksspiel
Die Folgen bleiben ein Leben lang
Die besondere Tragik der Kinder aus Suchtfamilien besteht darin, dass sie als Erwachsene große Schwierigkeiten haben, für sich zu erkennen: „Was will ich eigentlich im Leben? Was für Fähigkeiten habe ich? Wozu bin ich überhaupt gut?“ Ein Drittel der Kinder, die in einem Suchthaushalt aufwachsen, werden selber süchtig. Sie betäuben den permanenten Schmerz, sich zu schämen, sich falsch zu fühlen und allein gelassen worden zu sein. Das Risiko eines Kindes aus einer Suchtfamilie selbst suchtkrank zu werden, ist bis zu sechs Mal erhöht. Damit sind diese Kinder die größte Suchtrisikogruppe überhaupt. Das zweite Drittel entwickelt psychische oder soziale Schwierigkeiten wie beispielsweise Depressionen, Ängste oder Essstörungen. Zudem haben sie oft Probleme im Job oder leiden unter Bindungsängsten, da sie nie gelernt haben, zu vertrauen. Vielen Betroffenen fällt es daher schwer, eine langfristige, harmonische Partnerschaft zu führen. Das letzte Drittel der Kinder kämpft im erwachsenen Alter zwar mit Schwierigkeiten und Problemen, führt aber weitestgehend ein „normales“ Leben. Henning Mielke vom Verein NACOA, einer Interessensvertretung für Kinder in Deutschland, die süchtige Elter haben, begründet das so: „Das sind die Kinder, die in ihrem nahen Umfeld einen Erwachsenen hatten, bei dem sie andocken konnten, wie zum Beispiel einen Erwachsenen aus der Nachbarschaft, vielleicht der Vater eines Spielkameraden, eine Kindergärtnerin, eine Lehrerin, eine Großmutter oder einen Patenonkel, wo sie das Gefühl hatten: Die sind fast wie eigene Eltern zu mir, da kann ich hingehen, wenn ich Kummer habe, da habe ich ein zweites Zuhause. Das sind die Kinder, die das Glück hatten, eine sichere Vertrauensperson außerhalb ihrer Kernfamilie zu finden.“
NACOA bietet verschiedene kostenlose Beratungsmöglichkeiten an: Neben Gruppen- uns Einzelchats ist auch eine Email-Beratung möglich. Montags von 10 bis 11 Uhr und von 20 bis 21 Uhr kann man sich an die Beratungshotline wenden (030 35122429). Der Verein stellt zudem eine Linkliste mit Hilfsangeboten zur Verfügung.
Effektive Unterstützung
Die Verlässlichkeit und die Strukturen, die die Kinder in ihrer eigenen Familie nicht erleben, müssen sie erst einmal erfahren und erlernen. Wieder Kind sein zu dürfen, auch wenn es nur für einige Stunden ist, hilft ihnen dabei, Distanz zu dem Suchtproblem in der Familie zu bekommen. Auch ist es hilfreich, Kontakt mit einer Gemeinschaft wie einer Jugendgruppe oder einem Sportverein zu knüpfen und eigene Freundschaften aufzubauen. „Jede Form von Aktivität, die dem Kind hilft, Selbstbewusstsein zu erlangen, ist hilfreich. Es kommt darauf an, dass die Kinder verstehen, was Sucht bedeutet: Dass es eine Krankheit ist, an der sie keinerlei Schuld tragen“, erklärt Henning Mielke. „Es ist wichtig, dass das Kind ein Rückgrat entwickelt und ein Gespür dafür bekommt, dass es eine eigene wertvolle Persönlichkeit hat.“ Entscheidend ist auch, dass die Kinder lernen, zwischen den Eltern und der Krankheit der Eltern zu unterscheiden – dass man die Mutter oder den Vater trotzdem lieben darf, auch wenn man sie und die Sucht nicht ändern oder kontrollieren kann. Ideale Orte, um dies zu lernen, sind spezielle Unterstützungsgruppen. Die meisten Kinder können durch diese Art von Hilfe mit den widrigen Umständen in der Familie einigermaßen zurechtkommen. Zeigt ein Kind jedoch Verhaltensauffälligkeiten, leidet und ständigen Ängsten oder hat Lernschwierigkeiten, sollte auch professionelle Hilfe durch einen Therapeuten gesucht werden.
MW (30.06.2017)
Kurztipps
Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...
Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...
So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie in ihrem Umfeld einen...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...
Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...
Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.
Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.
Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.
So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“
So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.
Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.
Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten
Weitere Infos für Lehrer / Erzieher
Hilfe bei gestohlenen Fahrrädern
Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik sind die Fahrraddiebstähle...[mehr erfahren]
„Ana war wie eine Freundin für mich“
Im Internet tummeln sich zunehmend Webseiten und Foren, die...[mehr erfahren]
Verkehrsprävention mit dem „P.A.R.T.Y.“-Projekt
Junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren verunglücken im...[mehr erfahren]
Richtiges Verhalten und effektive Schutzkonzepte
Im Juli 2019 wurde ein Achtjähriger am Bahnhof in Frankfurt am Main...[mehr erfahren]
Erste Hilfe per Anleitung
Einen Erste-Hilfe-Kurs hat fast jeder irgendwann einmal absolviert,...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Blechschaden, Nachbarschaftsstreit, Prügelei: Wann sollte man die Polizei rufen?
Bei Wohnungseinbrüchen, schweren Unfällen oder Körperverletzungen ist...[mehr erfahren]
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Wer viel im Internet einkauft, kann bei seinen Zahlungen und...[mehr erfahren]
Wer den Unterschied nicht kennt, kann sich strafbar machen
Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird in schweren...[mehr erfahren]