< Risikoanalyse: Erdbeben in Deutschland

Hausnotruf kann Leben retten

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko von Unfällen im eigenen Haushalt enorm an: Statistisch gesehen stürzt ab einem Alter von 65 Jahren jeder dritte Mensch mindestens einmal im Jahr. Hausnotrufsysteme können Senioren in solchen Fällen nicht nur ein Sicherheitsgefühl geben, sondern im Ernstfall sogar Leben retten. Sie sind außerdem nicht nur für ältere Menschen ein wichtiges Hilfsmittel, um so lange wie möglich zuhause wohnen bleiben zu können. Patrik Benzler, Fachbereichsleiter Notrufdienste bei der Johanniter-Unfall-Hilfe, erklärt, wie die Systeme funktionieren, für wen sie sich eignen, und was Angehörige vor der Anschaffung beachten sollten.

Schnelle und zielgenaue Hilfe

Herzstück des Hausnotruf-Systems ist neben der Basisstation ein kleiner Sender, der als Armband, Halskette oder Clip getragen werden kann. „Wenn Hilfe benötigt wird, genügt ein Knopfdruck, um die Hausnotrufzentrale zu erreichen“, erklärt Patrik Benzler. Fachkundige Mitarbeiter nehmen rund um die Uhr den Notruf entgegen und veranlassen die notwendige Hilfe. Auf Wunsch werden automatisch die Angehörigen informiert. Vor der Inbetriebnahme schließt ein Mitarbeiter das Gerät vor Ort an, erklärt die Funktionsweise und füllt gemeinsam mit den neuen Kunden die Vertragsunterlagen aus. „In Zeiten der Corona-Pandemie kann die Bereitstellung und der Anschluss des Systems jedoch auch kontaktlos mit telefonischer Unterstützung erfolgen“, so Benzler. Der Hausnotruf kann außerdem um Bewegungs- und Rauchwarnmelder, Falldetektoren sowie durch eine Hinterlegung des Haustürschlüssels erweitert werden. Patrik Benzler: „Für den flexiblen Einsatz zuhause und auch unterwegs bieten wir bundesweit in vielen Regionen außerdem den Kombinotruf an“. Hier wird die Basisstation um ein mobiles Gerät ergänzt. So wird deutschlandweit und rund um die Uhr ein Hilferuf ermöglicht – mit nur einem Knopfdruck. Die integrierte Freisprecheinrichtung stellt bei Bedarf sofort Kontakt zur Notrufzentrale her. „Dank GPS können die Mitarbeiter in der Notrufzentrale orten, wo der Notruf abgesetzt wurde, damit die Hilfe zielgenau den Weg findet.“

Patrik Benzler, Fachbereichsleiter Notrufdienste bei der Johanniter-Unfall-Hilfe

© Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.

Einsamkeit in Corona-Zeiten

Gerade in Zeiten von Corona fehlen alleinstehenden (älteren) Menschen verstärkt soziale Kontakte oder ein Gegenüber zum Zuhören. Auch wenn kein medizinischer Notfall besteht, nutzen einige Kundinnen und Kunden den Hausnotruf – etwa, weil sie sich unwohl oder besorgt fühlen, eine Frage haben oder einfach nur mit jemandem reden möchten. „Wir nennen das ,soziale Rufe‘“, so Benzler. Ein Phänomen, das es auch vor Corona schon gab. „Grundsätzlich versuchen wir, jedem Alarm Aufmerksamkeit zu schenken, was gerade zu Spitzenzeiten, wenn viele Alarme eingehen, auch schon mal schwierig werden kann.“ Aus diesem Grund bietet auch das Johanniter-Zuhör-Telefon einsamen und isolierten Menschen während der Pandemie bei Fragen, Ängsten und Sorgen ein offenes Ohr.

Tipps für Angehörige

Wenn Familienmitglieder die Anschaffung eines Hausnotrufs für einen Verwandten in Erwägung ziehen, ist das in der Regel ein sensibles Thema. Eine neue Hausnotruf-Kampagne der Johanniter-Unfall-Hilfe rückt daher gezielt die Angehörigen älterer Menschen in den Fokus. „Den Vorwurf, es zuhause alleine nicht mehr zu schaffen, hört niemand gerne“, weiß Patrik Benzler. Kinder oder Enkel erkennen dies oft früher als die Betroffenen selbst. Argumente, die eindeutig dafür oder dagegen sprechen, gibt es seiner Meinung nach nicht. „Sinnvoll kann eine Anschaffung zum Beispiel dann sein, wenn ältere oder mobilitätseingeschränkte Betroffene in absehbarer Zeit nicht in eine Pflegeeinrichtung umziehen möchten, oder Angehörige, zum Beispiel aus Distanzgründen, nicht jeden Tag vor Ort sein können.“ Wichtig sei, das Thema rechtzeitig anzusprechen – nicht erst dann, wenn es zuhause bereits zu einem Notfall gekommen ist. Nach Möglichkeit sollten außerdem mehrere Familienangehörige, Freunde und Bekannte in die Entscheidung miteinbezogen werden. Wichtig sei auch, gemeinsam zu üben, wie man den Hausnotruf richtig benutzt. Die meisten Hausnotrufdienste können vor einer Anschaffung gratis und unverbindlich getestet werden.

KF (Stand: 29.01.2021)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...Zivilcourage im Alltag

Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...den Verdachtsfall auf Kindesmissbrauch

So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie in ihrem Umfeld einen...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

5 Tipps für...
...ein sicheres Smartphone

So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Notfall

Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.

5 Tipps für...
...sicheres Online-Shopping

Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten

Weitere Infos für Lehrer / Erzieher

Die Hälfte der Verfahren wird eingestellt

Deutschland ist ein Rechtsstaat. Wenn die Polizei einen Täter...[mehr erfahren]

Erfahrungen mit der elektronischen Fußfessel

Seit dem Jahr 2011 können Menschen, die nach Verbüßung ihrer...[mehr erfahren]

Offen kommunizieren und trotzdem Grenzen setzen

Vorbilder sind für Kinder und Jugendliche wichtige Instanzen bei...[mehr erfahren]

Abiball-Abzocke

Verträge genau prüfen

Roter Teppich, festlicher Tanzsaal, Fotograf und Sicherheitsdienst –...[mehr erfahren]

Der „Warnschussarrest“ für jugendliche Straftäter

Kein Handy, kein Kumpels, keine Freiheiten: Seit 2012 kann in...[mehr erfahren]