Kreativ gegen Mobbing
Der Anti-Mobbing-Tag in Schleswig-Holstein
Die Botschaft: Erteilt Mobbing eine klare Absage!
© AKJS Schleswig-Holstein
Etwa acht von 100 Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren waren schon einmal Opfer von Mobbing oder Cybermobbing – also Mobbing über das Internet. Schleswig-Holstein setzt daher seit 2010 auf aktive Prävention in Form eines landesweiten Anti-Mobbing-Tages. Am 2. Dezember beschäftigen sich in jedem Jahr Schulen und Jugendeinrichtungen intensiv mit dem Thema und starten eigene Aktionen. Koordiniert wird der Thementag vom Verein „Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein“, einer landesweiten Fachstelle für Prävention. Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom Landespräventionsrat.
Ein buntes Fest des respektvollen Miteinanders
Der Anti-Mobbing-Tag steht immer unter einem anderen Motto. Im Jahr 2018 ist es beispielsweise „Respekt! Fairness! Vielfalt!“. Wie die Schulen oder Jugendeinrichtungen den Projekttag gestalten, ist ihnen überlassen. Wichtig ist aber immer, die Heranwachsenden aktiv in die Planung und Umsetzung einzubinden. Zu den durchgeführten Aktionen können etwa Poetry-Slams, Theaterstücke, Info-Stände oder Rallyes gehören. „Die Regionen haben zusätzlich aber auch die Möglichkeit, eigene Aktionen zu starten. Im Kreis Pinneberg soll es 2018 zum Beispiel einen Wettbewerb geben, an dem sich die Kinder und Jugendlichen mit ihrem Smartphone kreativ beteiligen können“, erklärt Ria Lissinna, die Geschäftsführerin des Vereins „Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein“. Unabhängig davon, wie der Anti-Mobbing-Tag umgesetzt wird, ist es immer das Ziel, den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich abseits des Unterrichts mit dem Thema Mobbing zu beschäftigen und sich über ihren persönlichen Standpunkt Gedanken zu machen. „Entsprechend des derzeitigen Mottos geht es darum, zu erkennen, wie man andere respektiert und fair behandelt. Denn wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft. Menschen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund bzw. einer anderen Hautfarbe gilt es, zu integrieren“, sagt Ria Lissinna. „Die Kinder und Jugendlichen sollen eine lösungsorientierte Sichtweise entwickeln und lernen: Jeder kann einen Beitrag leisten, Mobbing zu verhindern – und das sind die Wege, um das zu erreichen.“
Immer häufiger Mobbing übers Netz
Das Thema Cybermobbing ist in den vergangenen Jahren ein immer wichtigerer Bestandteil der Präventionsarbeit des Vereins geworden. Denn die Nachfrage nach pädagogischen Leitfäden und sinnvollen Konzepten zur Prävention von Cybermobbing ist deutlich gestiegen, berichtet Ria Lissinna: „Mittlerweile kann man diese beiden Themen nicht mehr voneinander trennen. Mobbing ist heute etwas, das sich nicht mehr auf einen Ort wie etwa die Schule beschränkt. Es geht immer mehr in das private Umfeld über. Man wird weiter gemobbt, auch wenn man zuhause ist.“ Daher liegt ein Schwerpunkt des Anti-Mobbing-Tages auch auf dem Cybermobbing. „Das muss heute einfach verstärkt thematisiert werden.“
Mit Stift und Papier ein Zeichen setzen
Zur Vorbereitung auf den Aktionstag können die Klassen oder Jugendgruppen an einem landesweiten Plakatwettbewerb teilnehmen. Wie das Plakat gestaltet ist, dürfen sie frei entscheiden. „Wir haben in der Vergangenheit ganz unterschiedliche Einsendungen bekommen, von comicartigen Bildergeschichten bis hin zu bunten Collagen. Darauf wurde etwa die One-World-Idee visualisiert, also der Gedanke, dass wir alle gleich sind“, berichtet die AKJS-Geschäftsführerin. „Es werden auch Preise verliehen und die besten zwölf Einsendungen – das entscheidet eine Jury – kommen in einen Kalender. Das ist natürlich immer eine zusätzliche Motivation.“
Kontakt
Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein e.V.
Ria Lissinna
Flämische Straße 6-10
24103 Kiel
[email protected]
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