Schluss mit Rechts!
Ausstiegsmotivation
Über die Hälfte der Ausstiegswilligen gab persönliche Motive für den Ausstieg aus der Szene an, ein weiteres Drittel anhängige Strafverfahren bzw. Bewährungsstrafen. Im Vergleich zu den eigenen Einschätzungen der Teilnehmer werden aus Sicht des Programms Verfolgungsdruck und Strafverfahren etwas häufiger als Ausstiegsmotive gesehen. Als weiteres Motiv wurde von den Aussteigern die Zusammenarbeit mit Betreuungs- bzw. Bezugspersonen genannt. Sie haben als „Brückenpersonen“ die Ausstiegsmotivation von Teilnehmern, die sich den Ausstieg alleine nicht zugetraut haben, entscheidend gefördert.
Ablauf der Ausstiegsbegleitung
Geschulte Männer und Frauen arbeiten als Betreuer mit den Ausstiegswilligen. Sie entwickeln individuelle Ausstiegskonzepte und bereiten in allen Fällen einen sogenannten „stillen Ausstieg“ vor. Das heißt, sie suchen beispielsweise in einer anderen Stadt eine neue Wohnung und helfen dem Aussteiger, dort wieder Fuß zu fassen. Insgesamt werden die Aussteiger bis zu fünf Jahre lang betreut. Die individuellen Ausstiegskonzepte umfassen etwa Unterstützung bei:
- Konflikten mit Schule, Arbeitgeber und Familie,
- Strafverfahren, Haftstrafen, Bewährungsauflagen,
- Möglichkeiten der Alkohol- und Drogentherapie,
- Entschuldungs- oder Umschuldungsmöglichkeiten,
- Behördengängen,
- der Arbeitsplatzsuche,
- schulischen oder beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen,
- Wohnortwechsel,
- Schutz vor Übergriffen und Unterstützung bei Problemen mit der rechten Szene,
- Neuorientierung und Neugestaltung des Alltags und der persönlichen Beziehungen oder auch
- der Entfernung/Umgestaltung rechtsextremistischer Tattoos.
Wirksamkeit und Ausblick
Der Bericht zeigt: An der Vielzahl der individuellen Probleme der betreuten Personen hat sich auch nach Durchlaufen des Programms nicht sehr viel zum Positiven verändert – mit Ausnahme anhängiger Straf- und Bewährungsverfahren, die bei der Mehrzahl nach dem Ausstieg nicht mehr vorliegen. Die Gesamtbilanz der Erkenntnisse zeigt: Das APR ist durchaus dazu in der Lage, erfolgreiche Ausstiege aus dem Rechtsextremismus zu ermöglichen. Bemerkenswert ist vor allem die dabei erzielte geringe Rückfallquote: Weit über 90 Prozent der Teilnehmer, die das Programm abgeschlossen haben, näherten sich weder wieder der rechtsextremistischen Szene an noch begingen sie eine einschlägige Straftat. Das klare Ziel: die Zahl der Aussteiger weiter erhöhen. Aktuelle Informationen zu den Ergebnissen stellt das Innenministerium des Landes NRW zur Verfügung.
Informationen für Ausstiegswillige
Für Ausstiegswillige gibt es die Telefonnummer 0211-8371001. Über diese „HelpLine (Aktiv gegen Rechts)“ beim Bürgertelefon der NRW-Landesregierung wird schnell eine Verbindung zum Aussteigerbetreuer im Innenministerium hergestellt. Dieser entwickelt gemeinsam mit dem Hilfesuchenden ein persönlich zugeschnittenes Ausstiegskonzept. Dazu gehören die Unterstützung bei Arbeitsplatzsuche und Qualifizierungsmaßnahmen, psychologische Hilfe, Eingliederung in Entziehungsmaßnahmen, die Hilfe bei Familienzusammenführung, Umzugshilfen und auch Haftbetreuung.
MW (29.09.2017)
Kurztipps
Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...
Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...
So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie in ihrem Umfeld einen...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...
Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...
Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.
Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.
Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.
So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“
So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.
Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.
Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten
Weitere Infos für Lehrer / Erzieher
Zwischen Ermittlungsgrundlage und Datenschutz
Seit Jahren wird über die Speicherung von Kommunikationsdaten...[mehr erfahren]
Sicheres Online-Shopping, Umtauschrecht und Gutscheingültigkeit
Gegen Jahresende werden die Menschen zu Jägern und Sammlern: Etliche...[mehr erfahren]
Wie wirksam ist der Einsatz früherer Rechtsextremisten?
Die Prävention von Rechtsextremismus hat in Deutschland seit Jahren...[mehr erfahren]
Wenn Kinder mit suchtkranken Eltern aufwachsen
Wenn Eltern süchtig sind, leiden vor allem die Kinder. Schätzungen...[mehr erfahren]
Strategie und Ermittlungsarbeit am Beispiel NRW
Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sowie die sogenannten...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Blechschaden, Nachbarschaftsstreit, Prügelei: Wann sollte man die Polizei rufen?
Bei Wohnungseinbrüchen, schweren Unfällen oder Körperverletzungen ist...[mehr erfahren]
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Wer viel im Internet einkauft, kann bei seinen Zahlungen und...[mehr erfahren]
Wer den Unterschied nicht kennt, kann sich strafbar machen
Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird in schweren...[mehr erfahren]